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Goldman-Sachs: Milliarden-Deal offenbart erneut Risiken der Investmentbanken


Vor einem New Yorker Gericht hat sich am Mittwoch der ehemalige Goldman-Sachs-Händler Matthew M. Taylor des Betrugs für schuldig bekannt. Der 34-Jährige gab zu, im Jahr 2007 ein nicht genehmigtes Termingeschäft im Volumen von 8,3 Milliarden Dollar vorgenommen zu haben.

Taylor, gegen den seit vier Monaten eine Zivilklage der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) vorliegt, hatte sich selbst der Justiz gestellt. Die US-Aufsichtsbehörde beschuldigt Taylor Trades vorgenommen zu haben, um eine riesige, nicht autorisierte Position in „E-Mini“-S&P- Future-Kontrakten zu verbergen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, lag die Handelsposition Taylors bei rund dem Zehnfachen dessen, was innerhalb der Abteilung erlaubt gewesen sei. Goldman-Sachs brachte er mit seiner Spekulation einen Verlust von 118 Millionen Dollar ein.

Taylor, der einen Abschluss beim renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) erwarb, gab zu, interne Risikogrenzen überschritten zu haben und falsche Informationen in manuellen Eingabe-Systemen vorgenommen zu haben, um seinen Deal zu vertuschen. Wenn Kollegen oder Vorgesetzte ihn mit Abweichungen konfrontierten, habe er gelogen. Taylor gab an, sein Verhalten zu bedauern und begründete sein Verhalten damit, dass er seinen Ruf verbessern und seinen Bonus erhöhen wollte. Ihm drohen nun wegen seines Vergehens bis zu zwanzig Jahre Gefängnis. Es wird jedoch erwartet, das sein Geständnis zu einer deutlichen Reduzierung der Strafe führen wird. Inzwischen berichten erste Medien, dass die Staatsanwälte eine Gefängnisstrafe zwischen 33 und 41 Monaten sowie eine Geldstrafe zwischen 7.500 und 75.000 US-Dollar erwägen.

Goldman-Sachs zeigt sich enttäuscht von Taylors Verhalten und dem Missbrauch des Vertrauens, das ihm seitens des Unternehmens entgegen gebracht wurde. Gleichzeitig teilte die Großbank mit, dass inzwischen stärkere Kontrollen eingeführt worden seien, um derartige Zwischenfälle zu verhindern.

Dass selbst gute Kontrollen häufig nicht greifen, weil sie umgangen werden können, beweist jedoch unter anderem der Fall des „London Whale“, bei dem das Chief Investment Office (CIO) der US-Großbank JPMorgan Case im derivativen Bereich einen Verlust von 6,2 Milliarden Dollar einfuhr. Insgesamt soll das CIO nach Ermittlungen des US-Senats bis Ende März 2012 ein Derivateportfolio im Umfang von 157 Milliarden Dollar aufbaut gehabt haben. Und das bei einem Kernkapital der gesamten Bank in Höhe von nur 123 Milliarden Dollar.

Welche Risiken die Position Taylors beinhaltete, zeigt auch der Vergleich mit dem „Flash Crash“ vom 6. Mai 2010 an dem eine Reihe von „E-Mini- Trades“ den Dow Jones Industrial Average innerhalb von Minuten um rund 700 Punkte abstürzen ließ. Für den Absturz sorgten Positionen im Volumen von 4,1 Milliarden Dollar. Taylor hatte 2007 mit seinen „E-Mini“-S&P- Future-Kontrakten im Volumen von 8,3 Milliarden-Dollar eine doppelt so große Position aufgebaut.

Die Gier und Risikobereitschaft der Händler von Großbanken bleibt nach menschlichem Ermessen auch zukünftig ein erhebliches Risiko, nicht nur für einzelne Banken sondern auch für den gesamten Finanzmarkt.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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