Gazprom hat weitere Baustellen neben dem Preisverfall

Liebe Leser,

im 1. Halbjahr hat Gazprom aufgrund guter Geschäfte mit der EU den Umsatz um 5,2% gesteigert. Der Gewinn ging jedoch um 10,2% zurück. Grund sind die deutlich gesunkenen Gasexporte in die Länder der ehemaligen Sowjetunion, vor allem in die Ukraine. Dagegen stieg der Gasverkauf in die EU um 36% auf 109,4 Mrd m³.

Wegen des drastischen Preisverfalls wuchs der Umsatz aber nur um 19% auf 1,13 Bio RUB. Insgesamt stiegen der Gasverkauf um 6,4% auf 235,5 Mrd m³ und der Umsatz um 8,4% auf 1,76 Bio RUB. Das operative Ergebnis im Geschäftsbereich Gasverkauf hat sich jedoch auf 174,4 Mrd RUB mehr als halbiert. Neben dem Preisverfall gibt es weitere Baustellen. Sollte sich der Konflikt mit der Ukraine wieder verschärfen, wird dies die Geschäftsentwicklung erheblich belasten. Hinzu kommen höhere Fördersteuern, die die russische Regierung verlangt, um die Haushaltslöcher zu stopfen, sowie der Wettbewerbsdruck durch Novatek und Rosneft, die Gazprom immer mehr Marktanteile abjagen.

Hohes Wachstumspotenzial versprechen andererseits die neuen Pipelines nach China. Und durch die Annäherung zwischen Russland und der Türkei könnte auch das Pipeline-Projekt Turkish Stream wieder aufleben. Für Gazprom sprechen daneben die immer noch günstige Bewertung sowie die attraktive Dividendenrendite. Fortschritte macht Gazprom auch beim Schuldenabbau. Seit Jahresbeginn sind die Nettoschulden um 15% auf 1,76 Bio RUB gesunken.

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