Fiat Chrysler Automobiles: Angenehm überrascht?

Lieber Leser,

FCA hat im 1. Quartal positiv überrascht. Zwar lag der Absatz mit 1,09 Mio Fahrzeugen nur auf Vorjahresniveau, der Umsatz stieg aber um 2,8%, das operative Ergebnis um fast das Doppelte auf 1,3 Mrd €, und der Gewinn hat sich auf 478 Mio € vervielfacht.

Besonders gut läuft es nur in Nordamerika, wo die Tochter Chrysler wegen der niedrigen Spritpreise von einer hohen Nachfrage nach Pick-up-Trucks und Geländewagen wie dem Jeep Grand Cherokee profitiert. Bei einem Umsatzwachstum von 5,9% auf 17,1 Mrd € entfiel auf diese Region mit 1,2 Mrd € fast das gesamte operative Ergebnis. Aber auch in Europa sind Umsatz und Rentabilität gestiegen. Zweistellige Umsatzrückgänge gab es dagegen in Asien und Lateinamerika. Verantwortlich waren konjunkturbedingt schwache Geschäfte in Brasilien und China. Dennoch will FCA seine Produktionskapazitäten in Argentinien für 440 Mio € ausweiten. Für das Gesamtjahr hat der Konzern einen Umsatz von mehr als 110 Mrd € und einen Anstieg des bereinigten Gewinns von 1,7 auf 1,9 Mrd € in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr blieben wegen etlicher Sondereffekte wie teure Rückrufaktionen unter dem Strich aber nur 334 Mio € übrig. Sorgen bereitet der Schuldenberg. Die Nettoschulden kletterten um 30% auf 6,6 Mrd €. Weil sich FCA die hohen Investitionen in neue Technologien wie E-Mobilität und selbstfahrende Autos allein nicht leisten kann, sucht der Konzern Partner. Ford und General Motors haben bereits abgewunken. Ob VW oder Toyota Interesse haben, ist fraglich. Zudem steht FCA im Verdacht, seine Abgaswerte manipuliert zu haben.

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Dieser Gastbeitrag wurde uns freundlicherweise von „Die Aktien-Analyse“ zur Verfügung gestellt.

Quelle: Robert Sasse