Fiat-Chrysler: Die Bundesregierung ist empört
Lieber Leser,
schnöde versetzt haben sie ihn, unseren armen Verkehrsminister. Alexander Dobrindt von der CSU hatte die Manager von Fiat-Chrysler zum Rapport einbestellt, und die erschienen einfach nicht. Die deutschen Behörden seien schlichtweg nicht zuständig hinsichtlich der Frage, ob die Autos des italienisch-amerikanischen Konzerns den europäischen Richtlinien für Abgasvorschriften entsprechen würden.
Die Macht der Amerikaner reicht weiter
Da hat Herr Dobrindt mal praktisches Anschauungsmaterial geliefert bekommen, worin der wesentliche Unterschied zwischen Deutschland und den USA liegt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn Volkswagen im vergangenen Sommer eine ähnlich patzige Aussage getroffen hätte. Vermutlich wären gleich mal die Green Berets in Wolfsburg eingeflogen und hätten den VW-Vorstand nach Guantanamo verfrachtet.
Nun leitet er das Verfahren nach Italien weiter
Unser empörter Verkehrsminister konnte nur damit drohen, den Fall jetzt mal an seine italienischen Kollegen weiterzuleiten. Klingt in meinen Ohren jetzt nicht unbedingt nach der ganz großen Keule. Wie wäre es mit einer Klage vor einem Zivilgericht? Ach ja, stimmt, die Schadensersatzsummen, die vor deutschen Gerichten verhandelt werden, sind eher überschaubar.
Allenfalls die EU-Kommission könnte empfindliche Strafe aussprechen
Vielleicht doch den Fall in die USA überweisen? Die Umweltbehörden dort scheinen ja richtig scharfe Hunde zu sein. Es könnte allerdings zu Interessenskonflikten kommen. Chrysler. Amerikanisch. Arbeitsplätze. Krähen. Augen. Sie verstehen.
Aber die viel geschmähte EU vielleicht? Bingo! Die EU-Kommission scheint ja derzeit durchaus gewillt zu sein, ihre Rekorde hinsichtlich von Strafzahlungen nach oben zu schrauben. Siehe Google. Sie hätte die Macht, den Automobilkonzern empfindlich zu treffen.
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Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Quelle: Robert Sasse
