Facebook – Droht das Schicksal von JinkoSolar?

Lieber Leser,

nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2016, hat die Wallstreet Facebook quasi die Freundschaft gekündigt. Jahrelang war das Social Network der Börsenliebling und hat Freundschafsanfragen aus aller Welt en masse erhalten. Doch ausgerechnet nach einem verkündeten Gewinnanstieg von 166 % im 3. Quartal 2016 und dicht unter den letzten Allzeithochs von 133,50 USD, drückten viele Freunde und Fans den Verkaufsknopf und sorgen dafür, dass die Facebook-Aktie mit über 8 % den größten Wochenverlust seit Ende August 2015 erlebte.

Das alleine ist noch kein Beinbruch. Doch schaut man sich den langfristigen Chart seit dem Börsengang an, so wird die Brisanz der aktuellen Entwicklung schnell deutlich. Der steigende Keil in Verbindung mit dem Aufwärtstrend gerät akut in Gefahr. Per Wochenschlusskurs ist der Trend formal schon gebrochen und auch die Unterstützungszone bei ca. 122,78/120,79 USD ist futsch.

OK, man könnte argumentieren, dass es sich dabei um einen Fehlausbruch handelt. Schließlich wäre das auch nicht das erste Mal, dass der Aufwärtstrend, der gleichzeitig der unteren Keillinie entspricht, getestet wird. Zuletzt geschah das im Anfang Juli. Facebook erholte sich schnell wieder und erreicht von dort neue Rekordhochs.

Facebook könnte sich also wieder fangen und alles wäre wieder im Lot. Doch bedenken Sie, dass „Sell on good News“, wie in diesem Fall geschehen, eine Wirkung entfalten können, die für jeden Anleger der pure Albtraum sind. Beispiel gefällig?

JinkoSolar, Hersteller für Solarmodule, hatte Ende Mai 2016 auch sehr gute Zahlen, damals für das 1. Quartal 2016, veröffentlicht. Die Prognosen der Analysten wurden damals im positiven Sinne förmlich pulverisiert. Der Gewinn hatte sich verdoppelt. Doch die Aktie verhielt sich ganz und gar nicht logisch und wurde verkauft was das Zeug hält. Seit Ende Mai hat JinkoSolar zeitweise 40 % an Wert verloren.

Überträgt man diese 40 % jetzt auf Facebook, so kommt ein Kursziel von ca. 70 USD zustande, das auf dem Niveau einer großen zentralen Unterstützungszone liegt. Wer jetzt lautstark protestiert und etwas von einer unseriösen Analyse ruft … Bedenken Sie: Börse ist selten logisch und kann manchmal ein richtiges A … ch sein!

Das wird Amazon ganz und gar nicht schmecken …

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Ein Gastbeitrag von Christian Lehbau.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse