Es brodelt bei Electricité de France

Lieber Leser,

bei EDF brodelt es. Die Geschäfte sind aufgrund der wachsenden Konkurrenz und der niedrigen Strompreise unter Druck. Die Umsätze gaben um 5,6% nach, und der Gewinn verringerte sich um 17,2%. Zudem spaltet den Konzern das Atommeilerprojekt Hinkley Point, das ein Investitionsvolumen von 21,5 Mrd € hat.

#Das Projekt ist sowohl mit hohen technologischen als auch finanziellen Risiken verbunden. Die neuartige Reaktortechnik hat bei 2 anderen Projekten zu großen technischen Problemen geführt und könnte zu langen Verzögerungen und Folgekosten führen. Die Finanzierung gestaltet sich angesichts eines Schuldenbergs von 32,6 Mrd € sehr schwierig. In 2 Jahren stehen Umschuldungen an, die höhere Finanzierungskosten nach sich ziehen könnten.

Die Gewerkschaft sieht Hinkley Point als existenzgefährend und versagt die Zustimmung. Die Ratingagentur Moody’s hat EDFs Kreditwürdigkeit herabgesetzt. Eine Kapitalerhöhung von 4 Mrd € – 3 Mrd € steuerte der französische Staat bei – sorgte für Entlastung. Hinkley Point soll ein Beweis für das französische Atom-Know-how werden. Um auch bei anderen Ausschreibungen zum Zuge zu kommen, treibt die Regierung das Projekt um jeden Preis voran.

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