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Erneuter Paradigmenwechsel an den Börsen?


Lieber Investor,

jahrzehntelang waren schlechte Wirtschaftsdaten Gift für die Aktienkurse. Wann immer ein Einkaufsmanagerindex rückläufig war, das Handelsvolumen schrumpfte oder die Arbeitslosigkeit stieg, wurden die Börsianer schnell nervös und die Kurse legten den Rückwärtsgang ein. Es war die vom früheren FED-Chef Ben Bernanke angestoßene Politik des leichten Geldes, die diesen Zusammenhang nicht nur auflöste, sondern geradezu in sein Gegenteil verkehrte. Schlechte Wirtschaftsdaten wurden seitdem nicht mehr gefürchtet, sondern mit steigenden Kursen bejubelt. Die Marktteilnehmer gewöhnten sich an, einmal um die Ecke zu denken. Schlechte Daten waren ein Grund für die US-Notenbank mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen und diese musste zwangsläufig auch ihren Weg an die Aktienmärkte finden. Weil ein jeder von dieser Entwicklung profitieren wollte, stiegen die Kurse bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung der schlechten Wirtschaftsdaten und nicht erst, wenn die Zentralbanken ihre Programme zur quantitativen Lockerung bekanntgaben.

Die Politik der Zinssenkungen ist am Ende

In weiten Teilen der Welt sind die Zinsen bereits negativ. Viel weiter sinken können sie auf natürlichem Weg nicht mehr. Schon seit einiger Zeit hat die Geldpolitik ihr Limit erreicht. Weitere Zinsschritte nach unten sind nicht mehr möglich. Eine Erhöhung der Zinsen wäre wünschenswert. Doch im gegenwärtigen Umfeld lässt sie sich nur schwer durchsetzen. Zwar pumpen insbesondere die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan noch immer sehr viel Geld in die Märkte, doch die Wirkung dieses Geldes wird zunehmend schwächer. Die alte Gleichung, dass mehr Geld auch eine größere Wirkung nach sich ziehe, greift nicht mehr. Das alles wissen nicht nur die Notenbanken. Der Markt weiß es auch und er spürt, dass die Zentralbanken sich geldpolitisch neu aufstellen müssen. Ein einfaches ‚Weiter so‘ kann nicht die Lösung sein. Es würde nicht die gewünschten Erfolge bringen und damit langfristig die Glaubwürdigkeit und Reputation der Notenbanken untergraben. Das viele ausgegebene Geld schnell wieder einzusammeln, ist auch unmöglich. Dazu müssten die Zinsen nicht nur steigen, sondern stark steigen. Ein derartiger Schritt käme im derzeitigen Umfeld einem wirtschaftlichen Harakiri gleich und wird deshalb von niemandem ernsthaft erwogen. Der Markt braucht sich mit dieser Alternative deshalb nicht zu beschäftigen.

Langsames Umdenken der Notenbanken

Bislang haben die Aktienmärkte immer jene Nachrichten gefeiert, die auf eine spätere Anhebung der Zinsen hindeuteten. Zuletzt zu beobachten war dieses Phänomen als Anfang September die monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA veröffentlicht wurden. Es wurden weniger Stellen neu geschaffen als man im Vorfeld erwartet hatte und die Kurse stiegen. Ob sich dieses Verhalten wiederholen wird, wenn in wenigen Tagen die Daten für den Monat September publiziert werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist eine derartige Reaktion keineswegs mehr, denn der Markt hat auf die jüngste Zinsentscheidung der EZB verschnupft reagiert. Dass Mario Draghi die Zinsen anheben würde, hatte niemand ernsthaft erwartet. Aber man war mehrheitlich davon ausgegangen, dass weiteres Geld in die Märkte gepumpt werden würde. Erhofft hatte sich der eine oder andere Anleger sicher auch ein starkes Zeichen in diese Richtung. Als dieses ausblieb, traten die Kurse unverzüglich den Rückzug an. Die Zurückhaltung der EZB ist verständlich und eigentlich ist das, was gesagt wurde, gar nicht so schlimm. Für den Markt ist die Botschaft dennoch ein nur schwer zu verdauender Brocken, denn er zwingt, von einer liebgewonnenen Erwartungshaltung Abstand zu nehmen.

Was, wenn die Aktienhausse nicht weiter befeuert wird?

Die EZB hat nicht erklärt, dass sie in Zukunft weniger Geld in die Märkte pumpen will. Schon gar nicht waren die Worte ihres Präsidenten so zu verstehen, dass das billige Geld nun schnell wieder eingesammelt werden soll. Man hat im Frankfurter EZB-Tower nur durchblicken lassen, dass man weiteren grenzenlosen Steigerungen der Geldmenge inzwischen reservierter gegenübersteht. Der Markt verstand diese Äußerungen in den Tagen danach so, dass die EZB die Kurse nicht mehr in der Art treiben wird, wie sie es beispielsweise im ersten Halbjahr 2015 getan hat. Der Aufschwung an den Börsen muss sich also zukünftig wieder stärker aus einem Aufschwung in der Realwirtschaft speisen. Oder anders formuliert: Auf die Anleger kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein erneuter Paradigmenwechsel zu. Das bisherige Mantra ‚Schlechte Nachrichten sind für die Kurse gut, weil sie zu tieferen Zinsen und frischem Geld der Notenbanken führen‘ greift nicht mehr. Es dürfte deshalb schon bald durch das klassische Paradigma ‚Gute Nachrichten stützen die Kurse, weil sie auf eine wirtschaftliche Expansion hindeuten‘ ersetzt werden. Dieser Übergang wird sich gewiss nicht über Nacht vollziehen. Der letzte Paradigmenwechsel war auch eine Frage von Monaten und nicht von Stunden.

Wohin mit der vielen heißen Luft?

Aber der entscheidende Schritt könnte von den Anlegern in den kommenden Wochen und Monaten vollzogen werden müssen, wenn die Notenbanken ihre bislang nur sehr vorsichtig angedeutete Zurückhaltung tatsächlich umsetzen sollten. In diesem Fall ist zu erwarten, dass durch das Vorenthalten weiterer unbegrenzter Liquiditätsspritzen viel heiße Luft aus so mancher Blase, die sich in den vergangenen Monaten an verschiedenen Märkten entwickelt hat, entweichen wird. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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