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Einfluss der Ölpreise auf die Förderländer


Saudi Arabien und seit neuesten der Iran sind die großen Wettbewerber am Golf. Die sinkenden Ölpreise gefährden die Geschäftsmodelle der Förderländer. Gemessen an der Ölproduktion 2015 (Millionen Barrel pro Tag) ergibt sich folgendes Ranking:

  1. USA 12,3
  2. Russland 11
  3. Saudi Arabien 9,6
  4. Kanada 4,3
  5. China 4,1
  6. Irak 3,5
  7. Iran 2,8
  8. VAE 2,8
  9. Kuweit 2,7
  10. Mexiko 2,7

Die US Amerikanische Sorte North Dakota Sour war letzte Woche 1,50 $ je Barrel wert. Diese Sorte wird überwiegend durch Fracking gefördert und wird wohl kaum zu den aktuellen Konditionen lukrativ gefördert. Im Gegenteil. Fracking Unternehmen in den USA sind häufig sehr hoch verschuldet und müssen einen hohen Cash Flow erwirtschaften um zumindest die Banken zu bezahlen. Von Gewinnen spricht hier schon lange niemand mehr.

Auf der anderen Seite des Globus sieht es ebenfalls mau aus. Hier jedoch sind die Förderländer auf einem ganz anderen Niveau unterwegs. Saudi Arabien hat die Benzin Preise um 50 % erhöht. Weiterhin ziehen die Preise für Strom und Wasser ebenfalls an. Schon jetzt liegt die Arbeitslosigkeit bei den 15 bis 24 Jährigen bei 30 Prozent. Und das obwohl der Staat sparen muss.

Bisher hat Saudi Arabien die Bewohner mit günstigen Lebenshaltungskosten bei Laune gehalten. Jährliche Subventionen von 50 bis 55 Milliarden $ für Sprit, Wasser und Strom stehen jetzt jedoch zur Disposition. Dies ist auf keinen Fall von der Regierung gewollt. Ein Haushaltsdefizit von 90 Milliarden $ in 2015 zwingt die Scheichs jedoch zu diesem Schritt. Weiterhin gibt es Überlegungen, das weltweit größte Unternehmen zu einem kleinen Teil an die Börse zu bringen. Saudi Aramco fördert viermal mehr Rohöl als sein zweitgrößter Konkurrent ExxonMobil.

Wie sieht es mit den anderen Ölförderstaaten aus?

Öl hat den Kaukasus-Staat reich gemacht und die Regierung zu massiven Staatsausgaben verführt. Beispiel Formel 1 Rennen im Juni 2016. Die Ölpreise jedoch bringen die Wirtschaft von Aserbaidschan in Schwierigkeiten. Etwa 75 Prozent des Staatsetats beruhen aus dem Verkauf von Erdöl. Aserbaidschan fördert 848.000 Barrel Öl am Tag und belegt damit den Platz 24 weltweit unter den Ölförderern. Neue Marktteilnehmer wie der Iran wollen gleich zum Ende der Sanktionen etwa 1 Millionen Barrel pro Tag fördern. Die Situation in Aserbaidschan wird somit auch in Zukunft schwierig bleiben.

Hier ist der sinkende Ölpreis Fluch und Segen zu gleich. Mit etwa 852.000 Barrel Öl am Tag belegt Indonesien den 22. Platz weltweit unter den Ölförderstaaten. In dem Land leben 250 Millionen Menschen. Um den steigenden Lebensstandard gerecht zu werden verbraucht das Land viel seiner eigenen Ölproduktion. Hohe Subventionen auf die Spritpreise lassen sich angesichts der fallenden Ölpreise jetzt leicht zurückfahren. Ölexporte sind jedoch nur zu geringeren Preisen möglich.

Pemex ist der mexikanische Ölförderer. Laut dem mexikanischen Präsidenten ist die Förderung profitabel bis zu einem Preis von 23 $ der mexikanischen Ölsorte. Leider ist der Preis dieser Tage unter diese Grenze gefallen. Doch Mexiko hat bereits im Vorfeld breiter aufgestellt und ist nicht so sehr von den Ölpreisen abhängig. Heute verkauft Mexiko mehr Autos als Erdöl in die USA (Stichwort Korrelation).

Das Land fördert bereits seit 70 Jahren Erdöl. Als Mitgliedsstaat der OPEC ist das Land extrem abhängig von dem schwarzen Gold. 90 Prozent der Staatseinnahmen kommen aus dem Ölsektor. Der Preisverfall macht dem Land schwer zu schaffen. Neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten kommen noch Terror und Korruption hinzu. Zudem hat Nigeria keine eigenen Raffinerien. Gerade die Veredelung des Öls ist in diesen Zeiten das einzig lukrative Geschäft im Ölsektor. Nigeria muss die aktuelle Lage nutzen und die Abhängigkeit vom Erdöl reduzieren.

 

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