E.ON vor Zahlen: Die große Entscheidung?

Lieber Leser,

am morgigen Dienstag erwartet uns ein ganzer Reigen von Quartalszahlen der verschiedenen DAX-Konzerne. Auch der Energieversorger E.ON hat angekündigt, uns morgen gegen 7:30 Uhr Einblick in seine Bücher zu gewähren.

Extrem niedrige Eigenkapitalquote

Durch die Abspaltung von Uniper ist die Eigenkapitalquote von E.ON zeitweise auf nur noch ca. 2% gesunken. Daher wurde kürzlich im Eilverfahren eine Kapitalerhöhung um rund 1 Mrd. Euro durchgeführt, was die Eigenkapitalquote etwa verdoppelt hat. Allerdings ist sie nach wie vor sehr niedrig, so dass E.ON nun eigentlich dazu verdammt ist zu liefern, was Anleger sehen möchten.

So erwarten die Analysten in Q1 einen Umsatz von 10,8 Mrd. Euro sowie ein Verlust je Aktie in Höhe von 0,58 Euro. Die Vorjahreswerte (Umsatz: 27,1 Mrd. Euro; Gewinn je Aktie: 0,65 Euro) sind dabei allerdings kein Vergleichsmaßstab, da man eben Uniper abgespalten hat. Im Zuge dessen musste E.ON milliardenschwere Abschreibungen vornehmen sowie kurze Zeit später dann auch noch Rückstellungen für den Atomausstieg bilden.

Fazit: Aktie sehr spekulativ, aber es spricht mehr für steigende als für fallende Kurse!

Vor dem Hintergrund der sehr niedrigen Eigenkapitalquote war, ist und bleibt die Aktie ein heißes Eisen. Allerdings dürften morgen m.E. keine negativen Überraschungen drohen. Vielmehr halte ich sogar eine positive Überraschung für möglich, welche dem Kurs kurzfristig einen Schub geben könnte. Dies ist aus charttechnischer Sicht auch notwendig, denn um weiteres Kurspotenzial freizusetzen, müsste die Aktie endlich den hartnäckigen Widerstand um 7,50 Euro herausnehmen.

Aufgrund der mit einem KGVe von knapp 11 sehr niedrigen Bewertung, einer anständigen Dividendenrendite von 4,25% sowie der Tatsache, dass zuletzt US-Hedgefonds verstärkt auf E.ON aufmerksam geworden sind, könnten Kurse um oder leicht unter 7 Euro von vielen Anlegern vermutlich als potenzielles Einstiessginal interpretiert werden. Sollte es im Rahmen der morgigen Quartalszahlen tatsächlich zu der – von mir erwarteten – positiven Überraschung kommen, dürfte die Aktie allerdings den Widerstand bei 7,50 Euro attackieren. Ein Ausbruch über diese Marke würde sodann ein massives charttechnisches Kaufsignal mit Kursziel 9 Euro darstellen. Wobei mittelfristig sogar wieder zweistellige Kurse winken könnten …

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Ein Beitrag von Sascha Huber.

Quelle: Robert Sasse