E.ON und der Uniper-Einbruch

Lieber Leser,

E.ON-Beobachter werden sich am frühen Montagmorgen verwuundert die Augen gerieben haben: Der Kurs des Energieversorgers bricht zum Wochenauftakt um bis zu -16,2% auf 6,92 Euro ein. Doch auch mit dem inzwischen leicht abgeschwächten Minus von -15,1% notiert der DAX-Titel bei 7,01 Euro und damit unter dem bisher gültigen Allzeittief von 7,08 Euro.

E.ON-Aktionäre waren hingegen nicht überrascht: Sie erhielten am Wochenende für je 10 gehaltene E.ON-Anteile 1 Uniper-Aktie ins Depot gebucht. Damit hat der Energieversorger den schon lange angekündigten Schritt der Abspaltung des traditionellen Stromgeschäfts vollzogen.

Insgesamt reichte der Konzern 53,35% der von ihm gehaltenen Uniper-Anteile an die Aktionäre aus. Die restlichen 46,65% muss E.ON aus rechtlichen Gründen noch halten und können somit erst ab 2018 abgegeben werden.

Die E.ON-Anteilseigner müssen künftig also beide Aktienkurse addieren, wenn sie den Gesamtwert ihrer Position ermitteln wollen. Experten fürchten allerdings, dass die Uniper-Notierung schon bald unter Druck geraten könnte:

Die Fonds, die den DAX nachbilden, werden sich von ihren eingebuchten Uniper-Anteilen trennen müssen, da die Aktien des abgespaltenen Unternehmens natürlich kein 31. Mitglied im deutschen Leitindex werden.

Wie man es auch dreht und wendet: Die E.ON-Aktie notiert zunächst einmal auf einem neuen Rekordtief, wie im langfristigen Monats-Chart zu erkennen. Und damit hat sich die Notierung erst einmal noch weiter von einer Trendwende entfernt.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse