E.ON & Uniper: So verärgert man die Aktionäre!

Liebe Leser,

diese Geschichte kann noch für reichlich Ärger unter den Aktionären sorgen: Uniper will Prämien in Millionenhöhe an den Vorstand ausschütten, obwohl E.ON seinen hohen Nettoverlust von 3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr maßgeblich auf die Tochter zurückführte. Der Vorstand begründete das bilanzielle Minus damals mit notwendigen Rückstellungen und Wertberichtigungen für Uniper.

Kritik an mangelnder Transparenz

Die Boni-Absprachen wurden noch in Zeiten ausgeheckt, als Uniper vollständig zu E.ON gehörte. Inzwischen hält der Energieversorger nach dem Börsengang nur noch etwa 47 % der Anteile. So soll beispielsweise Uniper-Boss Klaus Schäfer 1,24 Mio. Euro erhalten, die drei anderen Vorstandsmitglieder jeweils 700.000 Euro. Im Maximalfall können sich diese Summen sogar noch um 50 % steigern. Die Entscheidung darüber liegt im Ermessen des Aufsichtsrats.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat die Regelung öffentlich gemacht und kritisierte vor allem die mangelnde Transparenz, die weder Aktionären noch der Uniper-Belegschaft schmecken kann. Die Prämienregelung wurde eher auf der letzten Hauptversammlung quasi durchgewunken, weil sie direkt mit dem Entscheid über die Uniper-Abspaltung verknüpft war. Hätten die Anleger ihre Zustimmung verweigert, wäre die Abtrennung und der Börsengang der Tochter gescheitert.

Eine Art Schmerzensgeld?

Die Frage, die sich die DSW nun stellt: Wofür bekommen die Vorstände eigentlich das Geld? Denn der Boni ist nicht an Leistungsziele geknüpft. Die Vereinbarung begründet dies vielmehr mit „außergewöhnlichen Anforderungen“. Für mich klingt das so, als erhalten die Manager eine Art Schmerzensgeld, weil sie zur wenig zukunftsreichen Kraftwerksparte von E.ON übergewechselt sind.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse