E.ON-Tochter Uniper: Konzernchef rechnet mit turbulentem Börsendebut

Lieber Leser,

der bevorstehende Börsengang der neuen E.ON-Kraftwerkstochter Uniper könnte nach Ansicht von Konzernchef Johannes Teyssen zum Start durchaus turbulent werden. Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ erklärte der Manager, dass viele E.ON-Aktionäre die ihnen angedienten Uniper-Papiere schnellstmöglich wieder abstoßen werden. So seien Investoren, die ausschließlich DAX-Werte in ihren Depots halten, dazu gezwungen, die neuen Scheine bis zum Ende des ersten Handelstages zu verkaufen. „Diese Reaktion wird es in beträchtlichem Ausmaß geben“, meinte Teyssen.

Am 12. September werden die Uniper-Aktien erstmals an der Frankfurter Börse gelistet sein. Bereits am Wochenende zuvor werden die E.ON-Altaktionäre für jeweils zehn gehaltene Anteilsscheine ein Papier der neuen Kraftwerkstochter erhalten. Auf diese Weise werden insgesamt 195,2 Mio. Papiere bzw. 53,5 Prozent des Uniper-Aktienbestandes ausgegeben. Der Vorstandschef spekuliert darauf, dass viele neue Anleger die Chance ergreifen und sich mit Uniper-Aktien eindecken, wenn die Kurse in den ersten Tagen zurückgehen.

Dabei ist es nicht auszuschließen, dass der Mutterkonzern vor einer möglicherweise deutlichen Wertberichtigung für Uniper steht. Bislang ist das Kraftwerksgeschäft mit etwa 12 Mrd. Euro in den Büchern aufgeführt. Laut Branchenexperten beläuft sich der aktuelle Marktwert der Firma aber nur auf 4 bis 5,5 Mrd. Euro. „Es kann durchaus sein, dass wir etwas abschreiben müssen“, gab denn auch Johannes Teyssen zu verstehen. Man habe vor dem Börsengang auf große Transparenz Wert gelegt, fügte der Manager hinzu.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse