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Douglas: Strategische Neuausrichtung mit neuem Investor


Der US-Finanzinvestor Advent International Corporation will nach der geplanten Übernahme der Douglas-Holding AG das Auslandsgeschäft mit dem Handelskonzern forcieren. Dabei werden zunächst die Märkte in Österreich, der Türkei und Asien anvisiert. Neben der Expansion ins Ausland ist aber auch damit zu rechnen, dass Teile der Douglas-Gruppe veräußert werden.

Ausweitung der Auslandsaktivitäten in den Bereichen Parfüm und Schmuck

Zugpferde der Douglas Holding AG sind die gleichnamige Parfümeriekette und die Christ-Juweliergeschäfte. Nach Medienberichten wird in diesen beiden Segmenten auch ein verstärktes Wachstum im Ausland angestrebt. Gegenüber der Wirtschaftswoche stellt Ranjan Sen, Advent-Geschäftsführer in Deutschland, die Attraktivität des türkischen Marktes für das Segment Parfüm heraus. Er gehe davon aus, dass das Unternehmen hier eine deutliche Ausweitung der Geschäftstätigkeit erreichen könne. Mittelfristig könne auch der asiatische Markt erschlossen werden. Sen charakterisierte Asien als eine „sehr spannende Region für Douglas“. Er stellte heraus, dass Advent das Management dabei unterstützen werde, Versuche jenseits von Europa zu starten und dass Advent bei Bedarf weiteres Kapital zur Verfügung stellen würde, um größere Schritte zu gehen. Für die Juwelierkette Christ, die derzeitig nur in Deutschland aktiv ist, sieht Ranjan Sen vor allem Expansionspotenzial im deutschsprachigen Raum. Eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit in dieser Region, insbesondere in Österreich dränge sich geradezu auf. Dort könne Christ auch von den Erfahrungen profitieren, die man in der Douglas-Gruppe bereits gesammelt habe. Dabei favorisiert Sen die Idee, möglichst mit 15 bis 20 Filialen in einem Markt zu wachsen.

Verkauf einzelner Sparten wahrscheinlich

Zu Douglas gehören neben der Parfümeriekette und Christ auch die Buchhandelskette Thalia, die Damenmodenkette AppelrathCüpper und die Süßwarenkette Hussel. Derzeitig betreibt Douglas von den über 1.900 Filialen knapp 800 im europäischen Ausland und in den USA. Dabei entfallen mehr als 700 Filialen auf den Parfümbereich, in dem Douglas fast die Hälfte seines Umsatzes bereits im Ausland erzielt. Thalia und Hussel betreiben derzeitig nur Filialen im deutschsprachigen Ausland. Christ und AppelrathCüpper sind nur in Deutschland vertreten.

Dass der Douglas-Konzern nach der Übernahme in seiner gesamten Struktur erhalten bleibt, gilt als unwahrscheinlich, insbesondere da Ranjan Sen bereits für den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche plädierte. Und auch die Douglas-Gründerfamilie Kreke betonte in einer gemeinsamen Mitteilung mit Advent erstmals nicht mehr, dass Douglas als Ganzes erhalten bleiben solle. Die Branche rechnet vor allem damit, dass in absehbarerer Zeit das Sorgenkind des Konzerns, die Thalia-Buchhandelskette veräußert werden soll. Aufgrund der Konkurrenz von Internethändlern wie zum Beispiel Amazon und der Zunahme der E-Books verliert Thalia Kunden und beschert dem Konzern seit geraumer Zeit rote Zahlen. Derzeitig gilt Thalia als unverkäuflich und wird saniert. Zu der Bekleidungskette Appelrath & Cüpper und den Hussel-Süßwarenläden wurde seitens der Konzernleitung im Rahmen der geplanten Übernahme durch Advent verlautbart, man wolle die derzeitige Ausrichtung ertragsorientiert fortsetzen.

Beteilung der Familie Kreke an der Bietergesellschaft

Zunächst einmal muss jedoch die Übernahme gelingen. Das am 15. Oktober von Advent über seine Hamburger Holding, Beauty Holding Three AG, vorgelegte Angebot über 38 Euro je Aktie, steht unter dem Vorbehalt, dass zum einen eine  Mindestannahmequote von 75 Prozent erreicht wird und zum anderen die kartellrechtliche Freigabe der Übernahme erfolgt. Nach eigenen Angaben hat Advent mit den Anteilen der Familie Kreke, sowie Aktienpakten der Oetker-Gruppe und des Drogerieunternehmers Müller 50,5 Prozent der Anteile bereits sicher. Nach Presseberichten will sich die Familie Kreke nach vollzogener Übernahme indirekt mit 20 Prozent an der Bietergesellschaft Beauty Holding Three AG beteiligen und dafür den größten Teil der Einnahmen, die sie aus dem Verkauf ihres zwölfprozentigen Anteils an Douglas erzielen wird, verwenden.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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