Deutsche Pfandbriefbank: Das könnte richtig wehtun!

Lieber Leser,

der im Jahr 2009 aus der Verschmelzung von Hypo Real Estate Bank AG (HRE) und DEPFA Deutsche Pfandbriefbank hervorgegangenen Deutschen Pfandbriefbank (pbb) steht Ärger ins Haus. Das Kreditinstitut könnte dabei für Fehler seines Rechtsvorgängers HRE in Haftung genommen werden. Es geht um die Verbriefung von Kreditrisiken vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007. Durch Ausfälle der zugrunde liegenden Hypotheken haben die Anleihen massiv an Wert verloren und könnten der pbb nun Verluste von bis zu 113 Mio. Britischen Pfund (134 Mio. Euro) bescheren.

Wie wird der Gutachter entscheiden?

Die im MDAX gelistete Deutsche Pfandbriefbank beabsichtigt, die erlittenen Verluste auf die Käufer der Verbriefungen abzuwälzen. Ob dieses Vorhaben allerdings von Erfolg gekrönt sein wird, ist fraglich. Die seinerzeit als Treuhänder der Verbriefung fungierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hegt Zweifel an der Rechtmäßigkeit eines solchen Vorgehens. Nun muss ein Gutachter entscheiden, ob die Verluste ganz oder teilweise von den Anleihekäufern getragen werden müssen oder eben nicht. Ein Urteil zulasten der Deutschen Pfandbriefbank würde die Bilanz stark belasten. Allerdings könnten Monate vergehen, bis es hier zu einer Entscheidung kommt. Wie die pbb erklärte, wurden keine Rückstellungen gebildet, da eine Verlustzuweisung für rechtens erachtet wird.

Keine gute Börsenbilanz

Für die Anleger ist dies eine weitere Horror-Nachricht, die mit massiven Verkäufen quittiert wurde. Mit einem Tagesminus von über 7 Prozent ging es aus dem Handel. Ohnehin hat sich die Aktie seit dem Börsengang im Sommer 2015 überaus schwach entwickelt. Seither hat das Papier Verluste von gut 22 Prozent gezeichnet.

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