Daimler: ein Automobilkonzern mit Visionen

Robert Sasse: Herr Kauder, bei Daimler macht man sich jede Menge Gedanken um den Automobilmarkt der Zukunft. Dieser Tage hat es geheißen, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre 500 Millionen Euro in die Entwicklung neuer Technologien fließen sollen. Zudem hat Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche der „Frankfurter Allgemeinen“ ein Interview gegeben, in dem er einen Einblick in seine Visionen gewährt, insbesondere was die Digitalisierung betrifft.

Ethan Kauder: Die Automobilindustrie macht sich derzeit Gedanken um viele Dinge. Da haben wir neben dem autonomen Fahren den wichtigen Zweig der E-Mobilität. Obwohl die Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Fahrzeugen immer noch sehr gering ist, arbeiten die Hersteller mit Hochdruck an neuen Konzepten, insbesondere was die Reichweite der Batterien betrifft. Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass die regulatorischen Vorschriften, was die Emissionswerte betrifft, eher noch strenger werden. Daher kommt man an dem Thema E-Mobilität einfach nicht vorbei.

Robert Sasse: Dabei sind es zuletzt die nicht gerade sparsamen SUVs gewesen, bei denen die Absatzzahlen rasant gewachsen sind.

Ethan Kauder: Der SUV-Trend kommt in erster Linie aus den USA und es ist richtig, dass sich diese Modelle nun auch auf dem Kontinent größter Beliebtheit erfreuen. Das Absatzplus lag zuletzt bei 40%. Somit wurden nun nach Unternehmenseingaben vier Millionen SUVs verkauft, seit sie auf dem Markt sind. Aber auch wenn Daimler fast konstant neue Rekordzahlen meldet, halte ich die angekündigte Elektrooffensive für den richtigen Schritt.

Robert Sasse: Auch im Hinblick auf den wichtigen chinesischen Markt?

Ethan Kauder: Ja, auch dort wird das Thema eine wichtige Rolle spielen. Wie ich andernorts bereits sagte, ist die Luftverschmutzung in den Großstädten ein Thema, um das die Politik nicht herumkommt. Insofern war es auch richtig von Daimler, sich mit BYD („build your dreams“) einen lokalen Partner zu suchen. In China ist Daimler seit rund zwei Jahren mit der Eigenmarke „Denza“ vertreten. Die Verkaufszahlen hielten sich zwar in Grenzen. Doch Dieter Zetsche spricht in dem Interview mit der „FAZ“ trotzdem von einem Erfolg, denn es ist gelungen, eine Marke für China auf dem Markt zu platzieren.

Robert Sasse: Herr Kauder, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse