Campari: Das sollte jetzt zu denken geben

Campari hat im 1. Quartal mit 327,4 Mio € genauso viel umgesetzt wie im Vorjahr. Das Vorsteuerergebnis ging jedoch um 4,3% auf 34,2 Mio € zurück. Belastet haben akquisitionsbedingte Sondereffekte in Höhe von 6 Mio €. Zur Entwicklung des Nettogewinns macht Campari im 1. Quartal traditionell keine Angaben. Insgesamt lagen die Zahlen über den Markterwartungen.

Gewachsen ist der Konzern aber nur in Europa. In Deutschland stieg der Umsatz um 8,9% auf 32,3 Mio €. Vor allem die Marken Skyy Vodka und Aperol kamen gut bei den Kunden an. Auch in Russland hat sich das Geschäft erholt. In Asien-Pazifik und Amerika haben negative Wechselkurseffekte die Umsatzentwicklung belastet. Innerhalb dieser Regionen gab es aber Unterschiede. So ist der Umsatz in Australien um 13,7% auf 18 Mio € und auf dem wichtigen US-Markt sogar um 17,3% auf 79,7 Mio € gestiegen. Mitte März ist Campari wieder auf Einkaufstour gegangen und hat für 684 Mio € den französischen Likörund Cognac-Hersteller Grand Marnier übernommen. Es ist der teuerste Kauf der Konzerngeschichte. 2015 ist Grand Marnier profitabel gewachsen und erzielte einen Umsatz von 151,7 Mio € und einen Gewinn von 13,5 Mio €. Das Traditionsunternehmen passt gut ins Portfolio von Campari und ist auch deshalb interessant, weil die Italiener die Möglichkeit erhalten, eine weltweit bekannte Premium-Marke über den eigenen Vertrieb profitabler zu vermarkten als die bisherigen Eigentümer. Allerdings ist durch den Zukauf die Nettoverschuldung seit Jahresbeginn um 12% auf 923 Mio € gestiegen. Dieser Gastbeitrag wurde uns freundlicherweise von „Die Aktien-Analyse“ zur Verfügung gestellt.

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Source: Robert Sasse