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Börse: Die größten Kapitalvernichter 2016 – Teil 2! (R. Stahl, Greiffenberger, Bastei Lübbe, Alno, Da Vinci Luxury, ItN Nanovation)


Liebe Leser,

es ist eine Pflichtlektüre für Börsianer: Dieser Tage ist das brandaktuelle „Schwarzbuch Börse 2016“ der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) erschienen. Der Bericht beschäftigt sich „mit den großen und kleinen Skandalen, Betrügereien und Abzockereien am Kapitalmarkt“. Das Schwarzbuch lässt sich über die Homepage der Schutzgemeinschaft kostenlos abrufen, ist aber leider nur für Mitglieder einsehbar. Deshalb habe ich quasi als Appetitanreger die wichtigsten dokumentierten Fälle zusammengefasst. Im zweiten Teil beschäftige ich mich mit den Aktienunternehmen.

Die SdK dokumentiert in ihrem Bericht rund 25 Einzelfälle, in denen Aktiengesellschaften Millionenbeträge vernichteten. Meist war grobes Missmanagement die Ursache. Hier einige besonders drastische Fälle.

R. Stahl

Der Technikkonzern hat sich auf Explosionsschutz verlegt. 2014 bekam der Vorstand ein Übernahmeangebot unterbreitet, das den Aktionären 50 Euro je Aktie eingebracht hätte. Die Konzernleitung lehnte ab. Sie begründete ihre Entscheidung mit den großen Wachstumschancen des Unternehmens – eine krasse Fehleinschätzung der Lage, wie sich inzwischen zeigte.

Denn die damals aufgestellte Prognose konnte niemals eingehalten werden. Einen Umsatz von bis zu 390 Mio. Euro und eine operative Marge in der Größenordnung 11-12 % hatte der Vorstand damals versprochen. Nach mehreren Gewinnwarnungen sind wir bei einem realistischen Zielkorridor für die EBIT-Marge von 2-3 % angelangt. Das nenne ich mal eine harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. Selbstredend ist der Kurswert inzwischen weit entfernt von besagten 50 Euro aus dem Sommer 2014. Alleine in diesem Jahr gab der Kurs nochmals um 12 % nach.

Bastei Lübbe

Im Sommer legte Bastei Lübbe eine Bilanz vor, die sich im Nachhinein als fehlerhaft erwies. Statt eines Gewinns von 7 Mio. Euro hatte der Verlag einen Verlust in Höhe von 300.000 Euro eingefahren. Peinlich oder dilettantisch? Die Anleger trafen ihr Urteil und straften die Aktie ab. Bastei Lübbe verlor rund ein Viertel seines Börsenwerts. Laut SdK habe der Vorfall zusätzlich „Zweifel an der Digitalisierungsstrategie aufkommen“ lassen.

Alno

Beim Küchenhersteller Alno hat sich eine gefährliche Gemengelage gebildet, die im schlimmsten Fall in einer Pleite münden könnte. Der Konzern schiebt hohe Verbindlichkeiten vor sich her, produziert aber gleichzeitig weitere Verluste. Nach dem ersten Halbjahr musste das Unternehmen ein negatives EBIT von 21 Mio. Euro ausweisen. Nun ruhen alle Hoffnungen auf dem Investor Tahoe, der Whirlpool als Großaktionär abgelöst hat. Auf Drängen von Tahoe wurden bereits vier Aufsichtsratsplätze sowie der Finanzvorstand neu besetzt. Während der letzten 12 Monate büßte die Alno-Aktie weitere 33 % an Wert ein. Der Niedergang dauert aber schon seit 2010 an.

ItN Nanovation

Die Firma machte vor Jahren mit einer interessanten Erfindung von sich reden. ItN Nanovation hatte mobile Filteranlagen entwickelt, mit deren Hilfe sich überall sauberes Trinkwasser gewinnen lässt. Man sollte denken: Eine clevere Idee, die sich hervorragend vermarkten lässt. Bei ItN mündete das Geschäftsmodell in einen Insolvenzantrag, der aber im Sommer wieder überraschend zurückgezogen wurde. Da hatte das Unternehmen einen chinesischen Investor gefunden, der den Aktionären 0,10 Euro je Aktie bot. Nichtsdestotrotz musste ItN nochmals seine Umsatzprognose senken, weil ein Großauftrag aus Saudi-Arabien platzte. Das Jahresminus der Aktie beträgt knapp 60 %.

Greiffenberger

Greiffenberger notiert nach einem diesjährigen Kursverlust von mehr als 70 % nur noch auf Ramschniveau. Schuld war eine desaströse Geschäftsbilanz für das vergangene Jahr. Das Unternehmen fuhr einen Verlust von knapp 26 Mio. Euro ein und ist mit 43,5 Mio. Euro verschuldet. Im Rahmen von Umbaumaßnahmen trennte sich die Holding von mehreren Töchtergesellschaften. Wo jetzt die Gewinne herkommen sollen, um die Verbindlichkeiten zu bedienen, scheint laut der Schutzgemeinschaft ein Rätsel zu sein. Die SdK war vor allem über die Selbstbedienungsmentalität des Vorstands empört. Denn während die Firma drastische Einsparungen vornahm, gönnten sich die Vorstände nach wie vor ein üppiges Salär.

Da Vinci Luxury

Da Vinci Luxury ist quasi ein alter Bekannter der SdK. Die Firma tauchte bereits in einem anderen Schwarzbuch auf. Doch an dem mitunter chaotischen Treiben hat dies nichts verändert. Ein kurzer Auszug aus den Vorwürfen der SdK: Drei Aufsichtsräte legten ihre Mandate nach weniger als drei Monaten Zugehörigkeit nieder. Der komplette Aufsichtsrat erschien nicht zur Hauptversammlung. Ein Aktionär tauchte mit einem Haftbefehl für den Vorstand auf der Hauptversammlung auf und wollte einen Vollstreckungstitel ausführen lassen. Zudem enthält der aktuelle Geschäftsbericht laut SdK keinerlei „echten Informationsgehalt“. Konsequenz: Die Aktie verlor 2016 70 % an Wert.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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