Airbus: HIER läuft nicht alles rund…

Lieber Leser,

ich sag es frei heraus: Die Quartalszahlen von Airbus, die das Unternehmen jüngst präsentierte, haben mich enttäuscht. Nach dem überragenden Auftragseingang hatte ich mir weitaus mehr versprochen. Doch offensichtlich bereitet dem Konzern derzeit die Umrüstung auf die neuen Triebwerke der „neo“-Reihe erhebliche Probleme, die zulasten der Gewinne gehen.

Gewinn erheblich gesunken

Die Schwierigkeiten fangen bereits beim Umsatz an. Angesichts des Auftragsvolumens ist eine Steigerung von 1 % auf 12,2 Mrd. Euro nicht wirklich ein Bilanzhighlight. Noch schlimmer sieht es jedoch bei den Nettoerlösen aus. Im Vorjahreszeitraum standen hier noch 792 Mio. Euro zu Buche. Nun sind es nur noch 399 Mio. Euro. Auch das EBIT sank spürbar von 651 Mio. Euro auf 501 Mio. Euro ab.

Problem mit neuen Triebwerken

Die Probleme hängen offenbar mit der Umrüstung der bisherigen Topmodelle A320 und A330 auf die neue Variante „neo“ zusammen. Die „neo“-Serie soll drastische Kraftstoffeinsparungen von bis zu 25 % bringen. Dieses Versprechen hat viele Fluglinien überzeugt, diese Versionen zu ordern.

Doch die Technologie scheint noch nicht ausgereift zu sein. Die passenden Triebwerke fertigt Airbus nicht in Eigenregie, sondern bezieht sie über MTU, Safran, Pratt & Whitney und Rolls Royce. Und da scheint ordentlich Sand im Getriebe zu sein. Airbus muss ständig nachbessern, wodurch sich die Lieferungen verzögern und die Betriebskosten erhöhen.

Vorstand beharrt auf Jahresprognose

Dennoch bleibt der Vorstand bis auf Weiteres bei seiner Jahresprognose. Airbus rechnet mit 650 fertiggestellten Maschinen im Geschäftsjahr 2016. Den Anlegern bleibt nur die Hoffnung, dass der Konzern die technischen Probleme endlich in den Griff bekommt. Sonst droht im Juli oder Oktober noch eine Gewinnwarnung.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse