Air France-KLM in Sorge um die Zukunft

Lieber Leser,

geteiltes Leid ist halbes Leid. Ob die europäischen Fluggesellschaften genau so denken, kann mit Fug und Recht bezweifelt werden. Aber eines steht fest, die Airlines haben gleichermaßen an den Folgen der jüngsten Terroranschläge und der Unsicherheit nach dem Ausgang des Brexit-Referendums zu knabbern. Nach dem britischen Billigflieger Easyjet und der deutschen Lufthansa hat auch das französische Luftfahrtunternehmen Air France-KLM Bedenken über die Zukunft geäußert. So habe der Status des Heimatlandes Frankreich als Urlaubsziel nach den jüngsten Anschlägen deutliche Risse bekommen. Vor allem Touristen aus den asiatischen Ländern Japan und China würden umdisponieren und einen Bogen um Frankreich machen, sagte Finanzchef Pierre-Francois Riolacci im Rahmen der Vorlage der Quartalsbilanz. Das Unternehmen versuche unter anderem mit stark reduzierten Ticketpreisen gegenzusteuern, wodurch die Vorteile der günstigen Kerosinpreise aufgezehrt würden.

Die Bilanz kann sich hingegen sehen lassen. Die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsquartals zeugen bereits von dem rigorosen Sparkurs, den die Fluggesellschaft momentan vollzieht. So konnte das Betriebsergebnis (Ebitda) binnen Jahresfrist um starke 30 Prozent auf 728 Mio. verbessert werden. Von Seiten der Beschäftigten (Piloten und Bordpersonal) muss sich das Unternehmen wegen der Sparmaßnahmen jedoch große Kritik gefallen lassen. Erst in dieser Woche legten aus Protest die Flugbegleiter ein weiteres Mal die Arbeit nieder. Riolacci bezifferte die Belastung des einwöchigen Ausstandes auf über 40 Mio. Euro.

Für das Gesamtjahr hält Air France-KLM daran fest, die Kosten um 1 Prozent zu senken. Zudem sollen die Schulden weiter reduziert werden.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse