Air Berlin: So schmilzt die Hoffnung dahin

Lieber Leser,

am Dienstag verzeichnete die Aktie von Air Berlin ein neues 13-Wochen-Tief. Daran dürfte aber nicht die Bombendrohung schuld sein, von der man montags las. Viel mehr gerät der Vorstand aus meiner Meinung nach durch den steigenden Ölpreis erneut unter Druck.

Vorstandsboss versprach Verbesserung

Erst vor wenigen Tagen versprach der Vorstandsvorsitzende Stefan Pichler, dass in diesem Geschäftsjahr bei Air Berlin alles besser werde. Das operative Ergebnis solle sich beispielsweise deutlich verbessern. Im Vorjahr lag es noch bei -307 Mio. Euro.

Zwei Faktoren sollten den Umschwung bringen

Pichler glaubt, dass zwei Faktoren für einen Umschwung sorgen könnten. Zum einen will der Konzern weitere Kostensenkungen durchführen, das Serviceangebot verbessern und die Langstreckenverbindungen ausbauen. Warum ausgerechnet die Kombination aus mehr Langstreckenverbindungen und verbessertem Serviceangebot? Weil man laut Pichler im vergangenen Jahr die Zusatzeinnahmen pro Fluggast um knapp 10 % steigern konnte. Dieses Geschäft möchte man nun weiter forcieren.

Zum anderen will Air Berlin endlich vom niedrigen Kerosinpreis profitieren. Im Vorjahr war dies noch nicht möglich, weil sich die Fluglinie gegen Kursschwankungen absichern wollte und bereits 2014 sein Kontingent geordert hatte. Alleine dieser Preisvorteil könnte mit 200 Mio. Euro zu Buche schlagen.

Nun steigt der Ölpreis wieder

Aber genau hier liegt aus meiner Sicht der Hase im Pfeffer. Denn seit sechs Monaten steigen die Ölpreise wieder. Notierte der Preis pro Barrel Öl (Brent) Anfang des Jahres noch unter 30 US-Dollar, ist er jetzt wieder auf rund 50 US-Dollar geklettert. Und mit jedem Dollar mehr schmilzt bei Air Berlin wieder ein Stückchen vom EBIT ab.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse