AIXTRON: Des Teufels Advokat!

Lieber Leser,

seit dem 2. Dezember ist es amtlich: Der in Kürze scheidende US-Präsident Barrack Obama hat eine Übernahme des US-Geschäfts von AIXTRON durch die chinesische Grand Chip Investment verboten. Entsprechend informierte der Hersteller von Anlagen zur Produktion von LEDs am 5. Dezember seine Aktionäre über das Erlöschen des Übernahmeangebots.

Das ist zwar einerseits die Nachricht, die zu erwarten war. Für AIXTRON ist es andererseits eine ausgesprochen schlechte Nachricht. Bekanntlich sucht der Aachener Konzern händeringend nach einem Geldgeber oder Finanzinvestor. Grand Chip war für die Firmenleitung die ideale Lösung.

Ich spiele nur ungerne des Teufels Advokat: Doch wenn AIXTRON nicht bald noch irgendeine Lösung aus dem Hut zaubert, könnte auch das bislang noch Undenkbare Realität werden! Um den Ernst der Lage zu erkennen, brauchen Sie nur einen Blick in den 9-Monats-Bericht zu werfen:

AIXTRON erlöste nur noch 106,6 Mio. Euro Umsatz nach 135,3 Mio. Euro (-21%) im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Nettoverlust dehnte sich von -27,3 auf -30,4 Mio. Euro aus. In den Geschäftsjahr 2012 bis 2015 hat AIXTRON insgesamt 338,1 Mio. Euro Verluste angehäuft. Nur mal zur Erinnerung: Im Geschäftsjahr 2011 setzte das Unternehmen noch 611 Mio. Euro um und verdiente 79,5 Mio. Euro.

Charttechnisch ist die Lage ohnehin seit 7 Wochen eindeutig. Hier noch einmal das Fazit meiner letzten Analysen:

07. November: „Wenn Sie ohne dieses Wissen [um die Vorgänge bezüglich der Übernahme] nur den Chart betrachten würden, wäre ein AIXTRON-Kauf wohl wenig erfolgversprechend: Die seit Mai gültige Seitwärts-Bewegung wurde jüngst nach unten verlassen. Nach dem Pull-Back (Rücksetzer) an dieses Kurs-Band droht nun eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung.“

21. November: „Die Chancen auf eine Übernahme sind damit weiter gesunken. Und das Fazit meiner Analyse vor exakt 14 Tagen erweist sich nun als zutreffend.“

Inzwischen rückt wieder die Marke 2,91 Euro in den Fokus: Hier fand der AIXTRON-Kurs im Februar einen Boden.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse