Infineon: Sparkurs nach Gewinneinbruch

Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG musste im dritten Quartal bei sinkenden Umsätzen einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnen und kündigt für das kommende Geschäftsjahr eine erhebliche Reduzierung der Investitionen an.

Geschäftszahlen liegen unter Plan

Im Rahmen der Bekanntgabe der Ergebnisse für das am 30. Juni 2012 abgelaufene dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2012 verkündete der Vorstandsvorsitzende von Infineon, Peter Bauer: „Das Wachstum und die Marge liegen aktuell unter Plan. Grund sind die weltweiten Unsicherheiten.“ Der Überschuss des Konzerns lag im dritten Quartal nur noch bei 82 Millionen Euro. Nach 190 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Gewinneinbruch von 57 Prozent. Auch im Vergleich zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres, in dem noch ein Überschuss von 111 Millionen Euro erzielt wurde, ist eine deutliche Abschwächung um 26 Prozent feststellbar.

Höhere Kosten belasten

Die Marge im Segmentergebnis sank auf 12,7 Prozent, nachdem im dritten Quartal des Vorjahres noch 20,3 Prozent erreicht wurden. Die Umsatzerlöse fielen auf 990 Millionen Euro nach 1,043 Milliarden Euro im Vergleichsquartal. Dieser Umsatzrückgang um 5,1 Prozent, gepaart mit einem absoluten Anstieg der Umsatzkosten um rund 3,3 Prozent auf 633 Millionen Euro, drückte bereits das Bruttoergebnis vom Umsatz um 73 Millionen Euro. Als weitere Gründe für den Rückgang wurden seitens Infineon vor allem erhöhte Abschreibungen sowie höhere Forschungs- und Entwicklungskosten angeführt.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2012

Infineon hatte wegen der unsicheren Konjunkturlage seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr bereits vor einem Monat gesenkt. Der DAX-Konzern rechnet nun für das gesamte Geschäftsjahr mit einem Rückgang der Erlöse um drei Prozent. Die Prognose für die Segmentergebnis-Marge liegt jetzt bei einem Wert von 13 bis 14 Prozent vom Umsatz und damit schon etwas deutlicher unter dem ursprünglich angestrebten Zielwert von 15 Prozent.

Sparkurs zur Sicherung der Marge

Zur Absicherung der Marge auch bei einer verhaltenen Umsatzentwicklung hat der Halbleiterkonzern einen Sparkurs angekündigt. Zum einen wurden im Juli die Personalzahlen weltweit eingefroren. Zum anderen werden die Investitionen im Geschäftsjahr 2013 gegenüber dem ursprünglichen Plan deutlich reduziert. Sie sollen nun auf dem Niveau des Jahres 2011 liegen und damit im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012 signifikant sinken.

 

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