Größenwahn bei Wirecard: Betrugsfirma wollte Deutsche Bank schlucken!

Schon vor etwa einem Monat gab es Berichte über Gerüchte, dass Wirecard (WKN: 747206) wohl vor gar nicht allzu langer Zeit noch geplant habe die Deutsche Bank (WKN: 514000) zu übernehmen. Gestern berichtete nun "Spiegel Online" (Paywall) darüber – und bestätigte damit diese Gerüchte.

Die Überlegungen zu diesem Deal liefen demnach unter dem Codenamen „Projekt Panther“. Konkret war geplant, dass Wirecard die Deutsche Bank übernehmen und dadurch quasi zur "Wire Bank" werden sollte. Geleitet worden wäre der neue Konzern dann vom damaligen Wirecard-CEO Dr. Markus Braun, dem Wegbegleiter inzwischen autistische Züge bescheinigen. Der aktuelle Deutsche Bank-Chef Christian Sewing sollte im Gegenzug neuer Chef des Aufsichtsrats werden.

Aussagen von Wirecard-Insider und Kronzeuge Oliver Bellenhaus...

Das zumindest sagte wohl der Wirecard-Insider und Kronzeuge Oliver Bellenhaus bei der Staatsanwaltschaft München I, die die Ermittlungen gegen die verantwortlichen Manager der Skandalfirma führt, aus. In der Tat war Wirecard, kurz nach der Aufnahme in den DAX im Jahr 2018, durchaus in der Position, dass es solch einen Deal hätte geben können. Denn die Marktkapitalisierung von Wirecard lag seinerzeit bei knapp 25 Milliarden Euro, die der Deutschen Bank hingegen deutlich unter 20 Milliarden Euro.

Obwohl es seinerzeit sogar schon eine Machbarkeitsanalyse von McKinsey gegeben haben soll, hat die Deutsche Bank die Gespräche über einen solchen Zusammenschluss aber schnell gestoppt. Die Frage, die man sich da aus heutiger Sicht stellen muss: Wusste das Topmanagement der Deutschen Bank etwa schon mehr oder war es letztlich nur Glück? Und was wäre wohl passiert, wenn der Deal tatsächlich über die Bühne gegangen wäre?

Deutsche Bank als Bad Bank?

Denn wie wir heute wissen, war die Bilanz von Wirecard spätestens seit dem Jahr 2015 aufgebläht worden. Nach einem Zusammenschluss mit der Deutschen Bank hätte man daher die Leichen aus dem Keller holen und sie möglicherweise sogar der Deutschen Bank unterjubeln können. Insofern war der Plan des Wirecard-Managements, so verwegen er insbesondere rückblickend klingen mag, gar nicht mal so dumm.  Die Anteilseigner der Deutschen Bank können also wohl sehr froh sein, dass zumindest dieser Kelch mal an ihnen vorbei gegangen ist.

Ob es letztlich der Weitsicht von Deutsche Bank-CEO Christian Sewing zu verdanken ist oder schlicht und einfach Glück war, werden wir wohl nie erfahren. Letztlich spielt es aber auch keine Rolle. De facto ist die Deutsche Bank mit ihrem jungen CEO auf jeden Fall auf dem Weg der Besserung, wenngleich dieser noch lang und steinig bleiben dürfte. Daher sollten auch nur langfristig denkende, aber trotzdem spekulativ ausgerichtete Anleger die Aktie der Deutschen Bank ins Auge fassen. Bei Wirecard heißt es dagegen ganz klar: Finger weg! Es sei denn man möchte mal einen schnellen "Zock" wagen...

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Quelle sharedeals.de