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Börsenlexikon

Nachbörse: Einführung und Bedeutung

Die Börse ist ein zentraler Marktplatz, an dem Anleger Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere kaufen und verkaufen können. Obwohl traditionell während der normalen Geschäftszeiten geöffnet, haben viele Börsen in jüngerer Zeit die Handelszeiten ausgeweitet, um den Bedürfnissen der Anleger gerecht zu werden. Hier kommt der Begriff "Nachbörse" ins Spiel, der auf Deutsch auch als Börsenhandel nach Schließung des regulären Marktes bezeichnet wird.

Die Nachbörse oder After-Hours-Handel bezieht sich auf den Handel mit Wertpapieren nach Abschluss des regulären Handelstages. Dieser außerbörsliche Handel findet üblicherweise zwischen 16:00 Uhr und 20:00 Uhr MEZ statt, obwohl die genauen Zeiten je nach Börse und Land variieren können. Im Folgenden werden die Vorteile, Risiken und Möglichkeiten des Handels in der Nachbörse erläutert.

Vorteile der Nachbörse

Ein wesentlicher Vorteil des Handels während der Nachbörse besteht darin, dass Anleger auf Marktinformationen und Nachrichten reagieren können, die nach Schließung des regulären Marktes veröffentlicht werden. Beispielsweise geben viele Unternehmen ihre Quartals- oder Jahresergebnisse nach Börsenschluss bekannt. Durch den Handel in der Nachbörse können Anleger sofort auf solche Informationen reagieren und potenziell von positiven oder negativen Trends profitieren.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Arbitrage im Zusammenhang mit verschiedenen Zeitfenstern für den Handel. Anleger, die Zugang zu mehreren Märkten haben, können bei Preisunterschieden in verschiedenen Zeitzonen über den Tag verteilt profitieren. Dies ist besonders bei Aktien von multinationalen Unternehmen relevant, deren Wertpapiere an mehreren Börsen gehandelt werden.

Schließlich bietet die Nachbörse auch denjenigen Anlegern eine Möglichkeit, die aufgrund ihrer Arbeit oder anderen Verpflichtungen während der normalen Handelszeiten keinen Zugang zum Markt haben.

Risiken und Nachteile der Nachbörse

Trotz der Vorteile birgt der Handel in der Nachbörse einige Risiken und Nachteile. Zum einen ist die Liquidität im Vergleich zum regulären Handelstag normalerweise geringer. Das bedeutet, dass es weniger Käufer und Verkäufer gibt, was den Handel erschweren und die Preisschwankungen verstärken kann. Geringere Liquidität kann auch zu größeren Geld-Brief-Spannen führen, was zu ungünstigen Preisen bei der Erfüllung von Aufträgen führt.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass der Handel in der Nachbörse oft auf elektronischen Kommunikationsnetzwerken (ECNs) stattfindet, bei denen Privatanleger Banken, Hedgefonds und andere institutionelle Anleger als Konkurrenten haben. Diese professionellen Marktakteure verfügen in der Regel über einen Informationsvorsprung und schnelle Handelsplattformen, die Privatanlegern gegenüber einen Vorteil bieten.

Darüber hinaus können Orderausführungen in der Nachbörse in manchen Fällen verzögert oder sogar verweigert werden, insbesondere wenn die Liquidität knapp ist oder die Preisschwankungen stark sind. Hierbei gibt es keine Garantie, dass eine Order zu dem gewünschten Preis ausgeführt wird.

Möglichkeiten der Nachbörse

Trotz der Risiken stellen einige Anlagestrategien auch Möglichkeiten für den Handel während der Nachbörse dar. Beispielsweise können Anleger, die auf Ereignisse reagieren wollen, die nach Börsenschluss eintreten, versuchen, von Kursschwankungen aufgrund von Gewinnberichten oder Wirtschaftsnachrichten zu profitieren.

Ein weiterer Ansatz besteht in der Nutzung von Limitorders, die eine Order zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers zu einem festgelegten Preis oder besser ermöglichen. Auf diese Weise können Anleger die Geld-Brief-Spannen überwinden und gleichzeitig eine bessere Kontrolle über ihre Transaktionen erhalten.

Fazit

Der Handel in der Nachbörse hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Während er Anlegern ermöglicht, auf Nachrichten und Informationen nach Schließung des regulären Marktes zu reagieren und möglicherweise von zeitlichen Preisunterschieden zu profitieren, sind die Risiken, insbesondere die geringere Liquidität und die Konkurrenz durch institutionelle Akteure, nicht zu vernachlässigen.

Wer jedoch Chancen in der Nachbörse sucht, sollte sich genügend informieren und ggf. eine Anlagestrategie wählen, die auf Limitorders basiert. Schließlich ist es wichtig, sich immer der Risiken bewusst zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das durch den Handel während der Nachbörsenzeit aufgenommene Risiko zu steuern.