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Börsenlexikon

Kaufoption (Call Option): Eine Einführung

Die Welt der Börse zieht viele Anleger an, die auf der Suche nach Möglichkeiten sind, ihre Portfolios zu diversifizieren und Gewinne zu erzielen. Eine der am häufigsten verwendeten Methoden, um dies zu erreichen, ist der Handel mit Optionen. Eine Kaufoption, auch als Call Option bezeichnet, ist eine Art von Finanzinstrument, das Anlegern hilft, Gewinne aus Aktien oder anderen Anlagen abzusichern oder zu erzielen. In den folgenden Absätzen wird der Begriff Kaufoption detailliert erklärt, um das Verständnis dieses Begriffs im Zusammenhang mit dem Thema Börse zu fördern.

Was ist eine Kaufoption?

Eine Kaufoption vermittelt dem Käufer das Recht - aber nicht die Verpflichtung - eine bestimmte Aktie oder ein anderes Wertpapier innerhalb eines festgelegten Zeitraums und zu einem vorab bestimmten Preis, dem so genannten Ausübungspreis (Strike Price), zu kaufen. Im Grunde genommen ermöglicht eine Kaufoption einem Anleger, von einer Aufwärtsbewegung des zugrunde liegenden Wertpapiers zu profitieren, ohne die Aktie direkt erwerben zu müssen. Da aber auch der Verkäufer (Stillhalter) der Kaufoption ein gewisses Risiko trägt, verlangt er eine Prämie vom Käufer der Option - ähnlich wie bei einer Versicherung. Dieser Betrag wird als Optionsprämie bezeichnet.

Es gibt zwei Haupttypen von Kaufoptionen:

  1. Am Geld (At-the-Money, ATM): Der Ausübungspreis ist gleich oder nahe am aktuellen Marktpreis der zugrunde liegenden Aktie oder Anlage.
  2. Aus dem Geld (Out-of-the-Money, OTM): Der Ausübungspreis liegt über dem aktuellen Marktpreis der zugrunde liegenden Aktie oder Anlage.

Wie funktioniert eine Kaufoption?

Stellen Sie sich vor, Sie erwarten, dass der Aktienkurs von Unternehmen A in den nächsten Monaten deutlich steigen wird. Anstatt die Aktie direkt zu kaufen und das gesamte Verlustrisiko zu tragen, könnten Sie eine Kaufoption erwerben. Angenommen, der aktuelle Aktienkurs beträgt 100 Euro, und Sie kaufen eine Kaufoption mit einem Ausübungspreis von 110 Euro und einer Laufzeit von drei Monaten. Die Optionsprämie beträgt beispielsweise 2 Euro pro Aktie. Wenn der Aktienkurs innerhalb der Laufzeit auf 120 Euro steigt, können Sie die Kaufoption ausüben und die Aktie für 110 Euro kaufen. Anschließend können Sie die Aktie sofort für 120 Euro verkaufen und einen Gewinn von 8 Euro pro Aktie erzielen (120 Euro Verkaufspreis abzüglich 110 Euro Ausübungspreis und 2 Euro Optionsprämie).

Warum sind Kaufoptionen nützlich?

  1. Risikokontrolle: Da die Optionsprämie meist wesentlich geringer ist als der Preis, den man zahlen müsste, um die Aktie direkt zu kaufen, ist das finanzielle Risiko bei Kaufoptionen begrenzt - es entspricht der bezahlten Prämie, falls die Option wertlos verfällt.
  2. Hebeleffekt: Mit Kaufoptionen können Anleger eine größere Anzahl an Aktien kontrollieren, als sie sich bei einem direkten Kauf leisten könnten. Dies bedeutet, dass auch bei geringen Kursbewegungen des zugrunde liegenden Wertpapiers hohe Gewinne erzielt werden können.
  3. Flexibilität: Kaufoptionen können nicht nur genutzt werden, um von steigenden Kursen zu profitieren, sondern auch, um bestehende Aktienpositionen abzusichern (sogenanntes Hedging). Dabei kauft man Kaufoptionen, um bei einem Kursanstieg der Aktien den entgangenen Gewinn kompensieren zu können, wenn man zuvor Verkaufsoptionen (Put-Optionen) verkauft hat.

Risiken und Nachteile von Kaufoptionen

  1. Verfall: Optionen haben eine begrenzte Laufzeit. Wenn der Kurs des zugrunde liegenden Wertpapiers während der Laufzeit der Option nicht über den Ausübungspreis steigt, verfällt die Option wertlos, und die gezahlte Prämie geht verloren.
  2. Komplexität: Der Handel mit Kaufoptionen erfordert ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise von Optionen und der damit verbundenen Terminologie. Möglicherweise müssen Anleger auch zusätzliche Gebühren und Provisionen zahlen, um den Handel mit Optionen auszuführen.

Fazit

Kaufoptionen sind ein leistungsstarkes Instrument, mit dem Anleger von der Kursentwicklung der zugrunde liegenden Wertpapiere profitieren oder ihre bestehenden Positionen absichern können. Sie bieten Risikokontrolle, Hebeleffekte und Flexibilität. Gleichzeitig bergen sie auch das Risiko des Verfalls und erfordern ein höheres Maß an Verständnis als der direkte Kauf von Aktien. Wenn Sie Interesse am Handel mit Kaufoptionen haben, sollten Sie sich zunächst gründlich informieren und bei Bedarf die Hilfe eines erfahrenen Finanzberaters in Anspruch nehmen.