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Börsenlexikon

Einführung

Die Börse kann für viele Menschen ein Rätsel sein, vor allem für diejenigen, die neu in der Finanzwelt sind. Einer der Begriffe, auf die sie stoßen könnten, ist "gesperrte Stücke" oder "Lock-up-Perioden". Um das Konzept vollständig zu verstehen, ist es wichtig, zunächst die Grundlagen des Börsenhandels und die Funktionsweise von Wertpapieremissionen zu erläutern.

Wertpapieremissionen und Börsengänge

Wenn Unternehmen wachsen und zusätzliches Kapital benötigen, um ihre Geschäftsziele zu erreichen, entscheiden sie sich oft für einen Börsengang (IPO). Durch den Börsengang können sie ihren Aktienanteil an die Öffentlichkeit verkaufen und auf diese Weise frisches Kapital generieren. Bevor dies geschieht, gibt es jedoch einen Prozess, den diese Unternehmen durchlaufen müssen, einschließlich der Bewertung ihres Unternehmens und der Festlegung der Aktienzuteilung.

Normalerweise werden die Aktien eines Unternehmens vor dem Börsengang von einem kleinen Kreis von Investoren gehalten. Dazu gehören in der Regel Gründer, Führungskräfte, Mitarbeiter und private Investoren wie Venture-Capital-Gesellschaften oder Angel-Investoren.

Was sind gesperrte Stücke?

Nachdem der Börsengang erfolgreich ist und das Unternehmen an der Börse notiert ist, ist es für die frühen Investoren und Mitarbeiter des Unternehmens verlockend, ihre Aktien sofort zu verkaufen, insbesondere wenn die Aktie eine signifikante Wertsteigerung erfahren hat. Hier kommt der Begriff "gesperrte Stücke" ins Spiel.

Gesperrte Stücke beziehen sich auf Aktien, die für einen bestimmten Zeitraum nach dem Börsengang nicht verkauft oder gehandelt werden dürfen. Diese Sperrfrist, auch bekannt als Lock-up-Periode, wird im Emissionsprospekt festgelegt und kann in der Regel zwischen drei und 24 Monaten liegen.

Der Hauptzweck dieser Sperrfristen besteht darin, den Aktienkurs des Unternehmens zu stabilisieren, indem die Anzahl der verfügbaren Aktien zum Verkauf eingeschränkt und Insiderverkäufe, die den Aktienkurs volatil machen könnten, verhindert werden.

Warum gibt es gesperrte Stücke?

Es gibt mehrere Gründe, warum Sperrfristen für bestimmte Aktien festgelegt werden:

  1. Vertrauensbildung: Investoren haben oft Vorbehalte gegen Insider, die ihre Aktienanteile sofort nach dem Börsengang verkaufen möchten. Ein solcher Verkauf könnte als Zeichen von mangelndem Vertrauen in das eigene Unternehmen interpretiert werden, was negative Auswirkungen auf die Attraktivität und den Preis der Aktie haben könnte. Deshalb wird eine Sperrfrist eingeführt, um das Vertrauen in das Unternehmen und seine Führungskräfte zu stärken.

  2. Stabilisierung des Aktienkurses: Der Handel mit großen Mengen an Aktien kann den Aktienkurs erheblich beeinflussen, insbesondere in den ersten Tagen nach dem Börsengang. Um die Stabilität des Aktienkurses zu gewährleisten, legen die Emittenten eine Sperrfrist fest, in der die frühen Anteilseigner einschließlich der Gründer, Führungskräfte und Mitarbeiter ihre Aktien nicht verkaufen können.

  3. Sicherung der Liquidität: Gesperrte Stücke sorgen dafür, dass es nicht zu einer Flut von Aktienverkäufen kommt, die den Markt übersättigen und den Aktienkurs drücken würden. Eine gesunde Balance zwischen Angebot und Nachfrage ist entscheidend für die Liquidität und die positive Kursentwicklung der Aktie.

Was geschieht nach Ablauf der Lock-up-Periode?

Sobald die Lock-up-Periode endet, sind die gesperrten Stücke für den Verkauf freigegeben, was zu einem plötzlichen Anstieg des Aktienangebots führen könnte, wenn Insider ihre Anteile verkaufen. Dies kann möglicherweise zu einer Abwärtsbewegung des Aktienkurses führen, wenn die Anleger das erhöhte Angebot als Zeichen für eine negative Markterwartung interpretieren. In diesem Sinne ist es wichtig für Anleger, sich des Endes einer Lock-up-Periode bewusst zu sein, da sie mögliche Auswirkungen auf den Aktienkurs haben könnte.

Fazit

Eine gründliche Kenntnis der Finanzbegriffe und der grundsätzlichen Funktionsweise der Börse ist für jeden Anleger unerlässlich. Das Verständnis der gesperrten Stücke und Lock-up-Perioden im Kontext eines Börsengangs ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen über den Kauf und Verkauf von Aktien zu treffen. Durch das Verständnis dieser Begriffe können Anleger bessere Rückschlüsse auf die Stabilität des Aktienkurses und das Vertrauen in das Unternehmen ziehen.