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Börsenlexikon

Geldmengen und ihr Einfluss auf die Börse

Die Begriffe rund um die Geldpolitik spielen eine zentrale Rolle im wirtschaftlichen Umfeld und haben direkte und indirekte Auswirkungen auf die Börse. Eines dieser Kernkonzepte ist die Geldmenge, auch bekannt als Geldbasis oder Geldvolumen. In diesem Artikel geben wir einen tiefgreifenden Einblick in das Thema Geldmengen und betrachten sowohl deren Definition als auch die Auswirkungen auf den Aktienmarkt.

Was ist die Geldmenge?

Um es einfach auszudrücken, bezieht sich die Geldmenge auf die gesamte Menge an Geld, die in einer Wirtschaft zirkuliert. Geld ist dabei definiert als Vermögenswert, der sowohl als Tauschmittel als auch als Wertaufbewahrungsmittel dienen kann.

In der modernen Volkswirtschaft gliedert man diese Geldmenge in verschiedene Aggregate, um besser zu analysieren, wie das Geld innerhalb der Wirtschaft zirkuliert. Die Abgrenzung der Geldmengen-Aggregate erfolgt in der Regel nach Liquidität der einzelnen Geldbestandteile. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Klassifizierungen der Geldmengen entwickelt. Schauen wir uns die am häufigsten verwendeten Geldmengen-Aggregate auf der ganzen Welt an:

  • M0 (Basisgeld): Diese Kategorie umfasst Scheine und Münzen (Bargeld), die in den Händen der Nichtbanken, Reserven der Geschäftsbanken bei der Zentralbank, sowie das Kapital der Banken sind.
  • M1 (eng gefasste Geldmenge): M1 ergänzt M0 um Sicht- und Überziehungseinlagen (Girokonten) der Nichtbanken bei inländischen Banken.
  • M2 (weit gefasste Geldmenge): M2 baut auf M1 auf und umfasst zusätzlich Spareinlagen, Termineinlagen und Geldmarktfonds.
  • M3 (erweiterte Geldmenge): M3 ist die umfassendste Kategorie der Geldmenge. Neben den bereits genannten Komponenten von M1 und M2 umfasst M3 weitere liquide Vermögenswerte, wie zum Beispiel Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.

Wie beeinflusst die Geldmenge die Börse?

Die Geldmengenstandards M0, M1, M2 und M3 sind Indikatoren für die Liquidität und den Umfang der Geldversorgung in einer Wirtschaft. Eine Änderung der Geldmenge kann mehrere Effekte auf die Wirtschaft haben und somit auch auf die Börse. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Zusammenhänge zwischen Geldmengen und Aktienmärkten aufgeführt:

  1. Zinssätze: Die Geldmenge beeinflusst den Zinssatz in einer Volkswirtschaft, da die Zentralbanken die Geldbasis verwalten und die kurzfristigen Zinssätze durch Geldpolitik steuern. Wenn die Geldpolitik darauf abzielt, die Geldmenge zu erhöhen, sinken die Zinssätze in der Regel. Niedrigere Zinssätze wiederum können Aktienmärkte anschieben, da Unternehmen leichter und günstiger Geld aufnehmen können und so Investitionen und Wachstum stimuliert werden. Zudem sehen sich Anleger in diesem Umfeld gezwungen, in riskantere Anlagen wie Aktien zu investieren, um eine angemessene Rendite zu erzielen.

  2. Inflation: Eine stetige Erhöhung der Geldmenge kann zu einer höheren Inflation führen. Während mäßige Inflation ein Anzeichen für eine gesunde Wirtschaft sein kann, kann hohe Inflation negative Auswirkungen auf Aktienmärkte haben. Diese führt nämlich dazu, dass Unternehmen höhere Kosten tragen müssen und dadurch ihre Gewinnmargen reduziert werden. Zudem verlieren in einem inflationären Umfeld Anleger das Vertrauen in die Zukunft ihrer Investments und können sich von riskanten Anlagen wie Aktien abwenden.

  3. Währungsschwankungen: Die Geldmenge beeinflusst auch den Wechselkurs einer Währung, da eine Erhöhung der Geldmenge zu einer Abwertung der Währung führen kann. Dies kann den Export eines Landes fördern und damit die Unternehmensgewinne erhöhen. Andererseits kann eine niedrigere Geldmenge zu einer Aufwertung der Landeswährung führen, was den Export erschwert und somit den Aktienmarkt belasten kann.

  4. Erwartungen: Die Zentralbanken verwenden die Geldpolitik oft auch, um die Erwartungen der Anleger zu beeinflussen, indem sie ihre Absichten bezüglich der Leitzinsen und der Geldmenge ankündigen. Eine erwartete Lockerung der Geldpolitik kann positive Signale senden und die Stimmung der Anleger verbessern, während eine erwartete Straffung oft das Gegenteil bewirkt.

Fazit: Die Geldmenge ist ein Kernkonzept der Volkswirtschaft und hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die Börse. Durch ihr Zusammenspiel mit Zinssätzen, Inflation, Währungsschwankungen und Anlegerstimmung können Veränderungen in der Geldmenge zu einer Vielzahl von Ergebnissen führen, die die Aktienmärkte weltweit beeinflussen. Da viele Anlageentscheidungen auf diesen Zusammenhängen basieren, ist ein fundiertes Verständnis der Geldmengen ein wertvolles Instrument für jeden Anleger, um den Einfluss auf den Aktienmarkt besser einschätzen zu können.