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Börsenlexikon

Definition der Geldmenge

Die Geldmenge ist ein wichtiger Faktor im Finanzwesen und ein Begriff, der nicht nur auf der Börse eine bedeutende Rolle spielt. Sie fasst das gesamte Geldvolumen zusammen, das sich zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb einer Volkswirtschaft befindet. Doch wie hängt das alles zusammen, und warum ist dieses Wissen für Anleger und Investoren relevant? Lassen Sie uns all diese Fragen Schritt für Schritt klären, um ein umfassendes Verständnis der Geldmenge und ihrer Bedeutung für die Börse zu erlangen.

Unterteilung der Geldmenge und Geldschöpfung

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Geldmenge in verschiedene Unterkategorien unterteilt wird, z.B. in die Zentralbankgeldmenge (ZBGM) und die jeweiligen Geldmengen M1, M2 und M3. Die Zentralbankgeldmenge umfasst das Bargeld und die Mindestreserven, die Banken bei der Zentralbank halten müssen, während M1 bargeldlose Zahlungsmittel wie Girokonto-Guthaben beinhaltet. M2 enthält zusätzlich zu M1 auch Spareinlagen und Termingelder, während M3 darüber hinaus noch kurzfristige Wertpapierinvestitionen einschließt.

Die Geldschöpfung, d.h. die Entstehung neuer Geldmengen, erfolgt auf zweierlei Weise: Zum einen gibt es die Zentralbankgeldschöpfung, bei der die Zentralbank neue Geldmengen schafft (beispielsweise durch das Drucken von Banknoten). Zum anderen findet die Geldschöpfung im Bankensystem statt, bei der Banken Kredite vergeben und somit mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf bringen.

Zusammenhang zwischen Geldmenge und Börse

Aber wie genau hängt die Geldmenge mit der Börse und dem Kapitalmarkt zusammen? Die Geldmenge beeinflusst insbesondere die Zinssätze und die Inflationsrate, welche ihrerseits wiederum direkten Einfluss auf die Börse nehmen.

  1. Zinssätze: Bei einer steigenden Geldmenge müssen Banken mehr Geld verleihen, um weiterhin Gewinne zu erzielen. Um mehr Kredite vergeben zu können, senken sie die Zinssätze. Niedrige Zinssätze bedeuten, dass Anleger und Unternehmen leichter an Kredite kommen, was zu erhöhten Investitionen und Konsumausgaben führt. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach Aktien und anderen Wertpapieren, was wiederum die Börsenkurse in die Höhe treibt.

  2. Inflationsrate: Eine wachsende Geldmenge kann auch zu Inflation führen. Inflation ist im Grunde genommen eine Abnahme der Kaufkraft des Geldes, d.h. es ist weniger wert. Auf lange Sicht wollen Anleger ihr Geld vor der Inflation schützen, indem sie es in Anlagen investieren, die mit der Inflationsrate Schritt halten oder sie übertreffen. Aktien sind eine solche Anlageform, da Unternehmen tendenziell in der Lage sind, Preisanstiege an ihre Kunden weiterzugeben. Daher können Aktien als ein Schutz gegen Inflation dienen und steigern bei zunehmender Inflation die Nachfrage nach Aktien.

Auswirkungen auf die Anlageentscheidungen

Die Veränderungen der Geldmenge sollten stets im Auge behalten werden, da sie die Anlageentscheidungen beeinflussen können. Eine zunehmende Geldmenge kann etwa zu niedrigeren Zinssätzen führen, was risikoarme Anlagen wie Anleihen weniger attraktiv macht. Andererseits kann eine sinkende Geldmenge einen Aufwärtstrend bei den Zinssätzen und somit auch bei Anleihen bedeuten.

Anleger sollten jedoch auch beachten, dass die Börse stets von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Demnach ist die Geldmenge nur eines von vielen Puzzleteilen, die es bei der Analyse des Marktumfelds zu betrachten gilt.

Fazit

Insgesamt spielt die Geldmenge eine wichtige Rolle in der Finanzwelt und besonders im Zusammenspiel mit der Börse. Durch ihren Einfluss auf Zinssätze und Inflation können Veränderungen der Geldmenge zu Marktineffizienzen führen und Chancen für Investoren bieten. Durch das Verständnis der Geldmenge und ihren Zusammenhang mit der Börse können Anleger fundierte Anlageentscheidungen treffen und mögliche Risiken besser einschätzen.