Siemens: Erholung nach tarifbedingtem Rückgang voraus?

Siemens: Erholung nach tarifbedingtem Rückgang voraus?
Chancen auf eine schnelle Lösung des US-China-Handelskonflikts könnten den Aktienmarkt beleben. Politisch induzierte Rezession birgt Risiken, aber auch Chancen im Aktien- und Rohstoffmarkt. Siemens trotzt den Turbulenzen mit einer leichten Wertsteigerung über das vergangene Jahr. Einfluss geopolitischer Spannungen auf Investitionsentscheidungen und Marktentwicklung bleibt abzuwarten.

Der globale Handelskonflikt zwischen den USA und China schafft Unsicherheit, insbesondere im Energiemarkt. Marko Papic, Chefstratege bei BCA Research, geht davon aus, dass der aktuelle Handelskrieg zwar kurzfristige Schmerzen verursacht, der Markt jedoch letztlich in der Lage sein wird, diese zu überwinden. In einem Gespräch mit CNBC unterstrich Papic die Möglichkeit einer schnellen politischen Lösung, die sowohl den Aktien- als auch den Rohstoffmärkten zugutekommen könnte.

Der aktuelle Marktstand

Der Darsteller des geopolitischen Theaters, die USA, scheint auf eine Einigung zu hoffen. Präsident Trump deutete an, dass die aktuellen Zölle Teil eines umfassenderen Verhandlungskalküls sein könnten, was die Hoffnung nährt, dass der Handelskrieg nicht von Dauer sein wird. In der Zwischenzeit waren die Auswirkungen bereits spürbar: Der S 500 erreichte einen Höchststand von 4.800, bevor er durch Anzeichen von Markspannungen zurückgerudert ist. Der Wertverlust des Dollars um 10 % gegenüber dem Euro in den letzten Monaten ist ein weiteres starkes Signal, das Investoren verunsichert.

Die Rolle von Siemens

Inmitten dieser Unsicherheit zeigt sich Siemens als robust. Trotz einer einmonatigen Kurssenkung von 20,45 %, blickt das Unternehmen mit einer Jahressteigerung von 1,74 % relativ stabil in die Zukunft. Die aktuelle Preisnotierung von 93,50 € spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen Siemens und ähnliche Konzerne in global wirtschaftlich angespannten Zeiten konfrontiert sind.

Was erwartet den Markt?

Papic weist darauf hin, dass sich die Märkte trotz der gegenwärtigen Unsicherheit vermutlich wieder stabilisieren werden, wenn politische Entscheidungen in die richtige Richtung gehen – ähnlich wie 2020, als sich der Markt nach dem pandemiebedingten Einbruch schnell erholte. Während fundamentale Marktdaten in den nächsten Quartalen möglicherweise unfreundlich erscheinen, ist dies kein Grund, in Panik zu geraten.

Geopolitische und wirtschaftliche Paralyse könnten kurzfristig Investitionen lähmen. Wachstumsinvestitionen vieler Unternehmen stehen auf dem Prüfstand, und Unsicherheiten treiben die Strategien in eine defensive Position. Unternehmen überlegen zweimal, bevor sie große finanzielle Verpflichtungen eingehen. Trotzdem ist es für Anleger entscheidend, auf den grundsätzlichen Wandel zu achten, da die Wirtschaftspolitik der USA und Chinas Einfluss auf die weltweiten Märkte ausübt.

Fazit

Trotz der momentanen Unsicherheiten deutet der Optimismus bezüglich einer geopolitischen Einigung auf eine positive Marktentwicklung hin. Siemens hat im vergangenen Jahr eine moderate Erholung erlebt und bietet potenziellen Anlegern Chancen, sich in einem sich wandelnden Umfeld zu positionieren. Es ist jedoch ratsam, genau zu beobachten, wie sich die geopolitischen Strömungen in den kommenden Monaten entwickeln. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Preisentwicklung des S 500 und der Währungsrelation zwischen US-Dollar und Euro.

Insgesamt bleibt die Lage volatil, aber die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung könnte den globalen Märkten den benötigten Schub verleihen, von dem auch Siemens profitieren könnte. Anleger sollten die Entwicklungen weiter aufmerksam verfolgen und darauf vorbereitet sein, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.

Hierbei handelt es sich um eine beschönigende Momentaufnahme der gegenwärtigen Lage des Aktienmarktes und insbesondere von Siemens. Der vollständige Kommentar von Marko Papic ist auf dem YouTube-Kanal von CNBC Television zu finden.