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Wie berechnet man die Steuern auf Aktiengewinne?


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In den letzten Monaten haben viele neue und alte Anleger einige Gewinne an der Börse erzielt. Ein Thema, dass dabei aber sehr oft in Vergessenheit gerät ist die Versteuerung der Gewinne. Und auch wenn diese eigentlich relativ einfach und eindeutig ist, wird diese bei vielen Anlegern nicht beachtet. Wir versuchen im Folgenden die Aktienbesteuerung so einfach wie nur möglich zu erklären und dabei aber auch kein Detail auslassen, denn Steuern sind ein wichtiger Teil der Anlagestrategie. 
 
Die gute Nachricht zuerst. Man muss sich bei der Abführung der Steuern auf Aktien um nichts kümmern, denn der Broker, bei dem man sein Depot hat, führt die Steuern auf Gewinne automatisch ab und damit ist alles erledigt. Aktiengewinne versteuern ist also sehr einfach. Allerdings sollte man schon wissen, wieviel man von seinen Gewinnen abgeben muss. 
 
Die Kapitalertragsteuer liegt in Deutschland bei 25%. Das bedeutet, dass man von allen Gewinnen aus dem Aktienhandel ein Viertel abgeben muss. Hinzu kommt dann bei Kirchenmitgliedern noch die Kirchensteuer, die bei 2% des Gewinns liegt. Darüber hinaus kommt noch der Solidaritätszuschlag, der knapp 1,3% beträgt. 
 
Unterm Strich bedeutet dies, dass konfessionslose Anleger 26,375% an Steuern abgeben müssen und Kirchenmitglieder 27,995% ihrer Aktiengewinne somit verlieren. 
 
Eine Möglichkeit, um einen Teil der Gewinne steuerfrei zu erlangen, bietet der Sparer-Pauschalbetrag. Dieser ermöglicht es, dass man bis zu 801 Euro pro Person und 1602 Euro pro Ehepaar im Jahr steuerfrei aus Aktiengewinnen behalten kann. Es lohnt sich also, wenn man am Ende jeden Jahres zumindest einen Teil seiner Aktien verkauft, um die Gewinne steuerfrei zu bekommen. 
 
Das Thema Steuern ist also in Deutschland wirklich nicht kompliziert und man muss sich im Grunde keine Gedanken machen. Allerdings ist es für die Anlagestrategie schon wichtig, dass man sich darüber im klaren ist, dass zwischen 26% und 28% der Gewinne nicht einbehalten werden dürfen. Denn daraus ergibt sich die Frage, wann oder ob man die Aktien überhaupt verkaufen sollte. Dies ist aber eine Individuelle Entscheidung, die von der persönlichen Lebenssituation abhängig ist. 
 
Die Abgaben beziehen sich auf Aktiengewinne und Dividenden. Dies führt ebenfalls zu einer Überlegung darüber, wie man investiert. Denn wenn man sehr stark auf Dividendenwerte setzt, die regelmäßig auszahlen, dann werden die Steuern sofort erhoben. Setzt man aber auf Unternehmen, die eher auf Wachstum setzen und keine Dividenden auszahlen, dann muss man auch erstmal keine Steuern zahlen. 
 
Lohnen sich Aktien überhaupt? 
 
Wenn man knapp ein Viertel der Gewinne abgeben muss, stellt sich die Frage, ob sich eine solche Invention dann überhaupt lohnt. Schließlich trägt man selbst das gesamte Risiko der Kapitalanlage und am Ende muss man bei Gewinnen auch noch Abgaben zahlen. Allerdings gibt es hierzu eine eindeutige Antwort. Die Anlage in Aktien ist auch trotz der Steuerabgaben langfristig eine sich lohnende Investition, wenn man ein breit diversifiziertes Portfolio aufstellt. Die durchschnittliche jährliche Rendite eines breit gestreuten ETFs wie dem MSCI World von iShares bringt knapp 8% pro Jahr. Und auch das Risiko ist relativ gering, dass man langfristig Verluste erzielt. Langfristig heißt hier, 10, 20 oder vielleicht sogar mehr Jahre. Eine bessere und gleichzeitig sichere Wertanlage gibt es für die meisten Anleger aktuell nicht. Dies gilt auch, wenn man knapp ein Viertel der Gewinne durch Steuern abführen muss. 
 
Auf Sparguthaben bekommt man im Grunde keine Zinsen mehr und teilweise muss man bereits Negativzinsen bezahlen. Auch Staatsanleihen sind keine guten Alternativen zu Aktien mehr. Wer also Kapitalerträge erzeugen will, der wird an Aktien oder ETFs nicht vorbeikommen. Wichtig ist dabei, dass man sich eine Strategie zurechtlegt, die für den individuellen Lebensstil auch langfristig funktioniert. Wenn man so wenig Risiko wie nur möglich eingehen will und so wenig Zeit wie möglich damit verbringen will, dann sollte man auf ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio setzen, dass die gesamte Weltwirtschaft abbildet. Denn dann kann man langfristig vom weltweiten Wirtschaftswachstum profitieren und Schwankungen sind im Vergleich zu Aktien sehr gering. 
 
Wenn man aber etwas mehr Risiko eingehen will und etwas mehr Zeit mitbringt, dann kann man auch in Einzelaktien investieren, Dies bringt die Möglichkeit eine höhere Rendite zu erzielen. Gleichzeitig muss man aber mit höheren Kursschwankungen zurechtkommen, die theoretisch auch immer in einem Komplettverlust enden könne. Auch hier muss der Anleger für sich selbst entscheiden, was einem selbst am besten liegt. 
 
Unter Strich kann man sagen, dass die Steuersituation bei Aktien und ETFs so einfach und unbürokratisch gelöst ist, wie kaum irgendwo im Steuerparadies Deutschland. Es gibt also keinen Grund, warum man nicht auf Aktien setzen sollte, wenn man vom Wachstum der Weltwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten profitieren will. 
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