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SO TICKT DIE BÖRSE: FACEBOOK: GEFÄLLT MIR!


Liebe Börsenfreunde,

Facebook wird der größte Börsengang der Geschichte, entsprechende Eckdaten kommen langsam ans Licht. Ich habe heute die verfügbaren Informationen in Kapitel 02 bewertet und erkläre Ihnen, wieso ein KGV von 120 möglich ist.

Am Wochenende wählt Frankreich und die Chancen für den Sozialisten Hollande stehen gut. An den Finanzmärkten sind Sozialisten nicht besonders beliebt, und ich habe Ihnen in Kapitel 03 dargelegt, wie ich mich verhalten würde. Ein Wahlerfolg Hollandes wird weitgehend erwartet, doch ist das schon in den Kursen eingepreist?

Das TV-Interview dreht sich diese Woche wieder einmal um Dialog Semiconductor. Der Fernsehsender sucht die Titel aus und dort wählt man eben diejenigen, die das breiteste Anlegerinteresse aufweisen. Doch es gibt interessante Neuigkeiten zu Dialog Semi, so dass sich eine Analyse gelohnt hat.

Der zweite Titel war Vestas. Schlimmer kann’s nimmer würde ich sagen, und ich untersuche, ob Vestas sowie vielleicht auch der deutsche Wettbewerber Nordex einen Boden gefunden haben könnten.

Wie jeden Monatswechsel gibt es auch heute wieder eine charttechnische Betrachtung der wichtigsten Indizes. Es zeigt sich, dass die Aktienindizes in einer Seitwärtsbewegung stecken, deren Auflösung zu einer heftigen Kursbewegung führen kann. Mehr dazu im Kapitel 05.

Wie immer gibt es einige wichtige Updates in Kapitel 06 zu unseren offenen Positionen, die Sie nicht verpassen dürfen.

Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts120504.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

 take share, Ihr
 Börsenschreibel
 
 Stephan Heibel
 
 Chefredakteur und
 Herausgeber des
 Heibel-Ticker


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02. SO TICKT DIE BÖRSE: FACEBOOK: GEFÄLLT MIR!
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Diese Woche sind erste Details zum geplanten Börsengang von Facebook bekannt geworden. Am 18. Mai soll der große Tag sein, da soll die Notierung der Aktien unter dem US-Kürzel FB an der Nasdaq beginnen. Für den Emissionspreis wurde eine Kursspanne von 28-35 USD je Aktie angegeben.

Es gibt ca. 2,75 Mrd. Facebook Aktien. Ich will nicht ausschließen, dass Facebook die runde Ziffer einer Marktkapitalisierung von 100 Mrd. USD beim Emissionspreis erreichen wird, was einem Emissionspreis von 100/2,75 =  36,36 USD entspricht. Es würde mich also nicht wundern, wenn der Emissionspreis kurz vor Handelsbeginn, typischerweise am Tag zuvor, nochmals um ein oder zwei USD über die bisherige Obergrenze angehoben wird.

Schon vor dem Börsengang werden über private Plattformen Facebook Aktien gehandelt, derzeit steht der Kurs bei 42-44 USD.

Für uns hier in Europa ist der Emissionspreis jedoch ziemlich unwichtig, da wir kaum mit einer Zuteilung rechnen können. Lediglich die Deutsche Bank ist beim Emissionskonsortium dabei, dürfte aber nur eine kleine Zuteilung erhalten, die dann an die besten Kunden des Hauses verteilt wird.

Positiv überrascht bin ich von zwei Informationen, die an die Öffentlichkeit drangen: Zum einen werden insbesondere Online-Broker große Tranchen erhalten, die sodann ihre überwiegend Privatanleger bedienen können. Typischerweise teilen sich die großen Broker wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und J.P. Morgan den Kuchen unter sich auf und bedienen ihre überwiegend institutionellen Anleger wie beispielsweise Fondsmanager. Doch hier hat Mark Zuckerberg offensichtlich andere Prioritäten vorgegeben.

Und zum anderen werden insgesamt 337,3 Mio. Aktien angeboten, also 12,3% der ausstehenden Aktien. Das ist weit mehr als die von mir erwarteten 5%, über die ich mich bereits hier im Heibel-Ticker aufgeregt hatte.

Mit der Ausgabe von 12,3% der Aktien dürfte ein Großteil des Hungers der Börsianer zunächst einmal gestillt werden können. Es wird also keine künstliche Nachfrage geschaffen, die direkt nach dem IPO den Kurs nach oben treibt, da institutionelle Anleger ihre gewünschte Portfoliogröße zukaufen.

900 Millionen Nutzer zu 100 Milliarden USD Marktkapitalisierung – ist ein solcher Wert gerechtfertigt?

Daimler ist 54 Mrd. USD wert, das Traditionsunternehmen Siemens immerhin 80 Mrd. USD und unser Weltmarktführer für Unternehmenssoftware SAP kommt auf 77 Mrd. USD. Kann ein gerade einmal acht Jahre altes Unternehmen aus Silicon Valley da schon 100 Mrd. USD wert sein?

Der Umsatz ist im ersten Quartal um 45% auf 1,06 Mrd. USD angewachsen, der Gewinn fiel um 12% auf 205 Mio. USD. Auf’s Jahr gerechnet ergibt das ein KGV 12e von 120! Hier steht die Bewertung in keinem Verhältnis zu aktuellen Wachstums- und Gewinnraten.

Um die 100 Mrd. USD zu rechtfertigen müssen wir uns Internetgiganten wie Amazon oder Google anschauen.

Wie kein zweites Unternehmen hat Amazon es geschafft, die Kundenmeinungen zu Produkten einzubinden und dadurch die Vertrauensbasis für Produkte zu steigern. Für viele Käufer sind die amateurhaften Bewertungen wichtiger als professionelle (häufig bezahlte) Testergebnisse. Amazon ist derzeit 102 Mrd. USD wert.

Google ist unangefochtener Marktführer bei Suchanfragen und liefert gemeinsam mit den Suchergebnissen auch passende Werbung (AdWords) aus. So wird dem Nutzer genau die Werbung zugespielt, die ihn interessieren könnte und dazu noch genau dann, wenn er sich dafür interessiert. Google ist 196 Mrd. USD wert.

Facebook kann noch gezielter Werbung platzieren und kann zudem nicht nur auf amateurhafte Bewertungen bauen, sondern auf die Meinung des jeweiligen Freundeskreises. Über das eigene Facebook-Profil geben die Nutzer eine ganze Reihe von persönlichen Informationen preis, an die weder Amazon noch Google jemals dran kommen. Und wenn dann passend zu den eigenen Interessen eine Werbung erscheint, verbunden mit einem „Gefällt mir“ eines guten Freundes, dann dürfte der Werbeerfolg deutlich höher sein als bei Amazon und Google.

900 Millionen Nutzer sind nicht 900 Millionen Kunden, Facebook muss den Weg zum Portemonnaie seiner Nutzer erst noch erfinden. Und derzeit testet Facebook verschiedenste Formen der Bannerwerbung und Textwerbung ohne diese Angebote groß zu vermarkten.

Auf der einen Seite können wir also sagen, Facebook hat noch gar nicht begonnen, seine Nutzerbasis zum Öffnen des Portemonnaies aufzufordern. Die eine Mrd. USD Umsatz ist mehr oder weniger nur ein Nebenprodukt der Testphase.

Auf der anderen Seite ist aber auch zu bemängeln, dass Facebook im Gegensatz zu Google und Amazon noch nicht bewiesen hat, dass die große Nutzerbasis zur Umsatz- und Gewinnerzeugung erfolgreich genutzt werden kann. Es gibt noch kein erprobtes Geschäftsmodell.

Also: Ja, Facebook ist weit mehr wert als die 100 Mrd. USD, wenn es dem Unternehmen gelingt, Werbung und persönliche Interessen der Nutzer zusammenzubringen. Aber noch ist dies nicht geschehen, und so muss Facebook mit einem Bewertungsabschlag zu seinen Kontrahenten versehen werden.

Neben Facebook wirken Amazon und sogar Google schon fast wie Internet-Dinosaurier. Google arbeitet seit Jahren daran, ähnliche Informationen wie Facebook über seine Nutzer zu gewinnen, doch irgendwie scheint Google schwerfälliger. Und Amazon kämpft verbissen um die Akzeptanz seines e-Book Readers Kindle.

Mark Zuckerberg hat kürzlich Instagram für eine Milliarde USD gekauft, eine soziale Plattform zum Teilen eigener Bilder. Der Kauf ging am Wochenende über die Bühne, er hat nicht einmal den Aufsichtsrat informiert, geschweige denn gefragt. Auch nach dem Börsengang wird Zuckerberg noch über 50% der Stimmrechte an Facebook halten. Hier wächst ein Unternehmer heran, der sich in der schnelllebigen Internetbranche bestens bewegen kann und dadurch vielleicht einen Vorteil gegenüber seinen etablierten Gegnern hat.

Es würde mich nicht wundern, wenn Facebook schon im weiteren Verlauf dieses Jahres konkrete Modelle einführt, mit denen die Werbemöglichkeiten auf Facebook besser vermarktet werden. Das dürfte dem Börsenhype noch weiteren Antrieb geben und die Aktie weiter nach oben treiben.

Ob es gelingen wird, in die Börsenbewertung von 100 Mrd. USD hineinzuwachsen oder gar zum Wettbewerber Google aufzuschließen und sich zu verdoppeln, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Doch in den ersten Wochen nach dem Handelsbeginn dürfte in meinen Augen die Phantasie, das Potential, die Nutzeranzahl (Augenpaare) und all die nicht greifbaren Bewertungsmaßstäbe, die einige noch aus der Internetblase kennen, für eine anhaltend positive Stimmung gegenüber der Aktie sorgen.

Wie schon vor einigen Wochen gesagt: Solange die Marktkapitalisierung von Facebook unter 100 Mrd. USD bleibt, bleibe ich bei meinem „Gefällt mir“ zur Aktie.


Schauen wir einmal, wie sich die einzelnen Indizes diese Woche entwickelt haben:


WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES                                  03.05.12    DIFF
Dow Jones                             13.207       0,0%
DAX                                          6.694      -0,7%
Nikkei                                        9.380      -1,5%
Euro/US-Dollar                          1,314      -0,1%
Euro/Yen                             105,3585      -0,9%
10-Jahre-US-Anleihe              1,92%        0,0
Umlaufrendite Dt                     1,33%       -0,1
Feinunze Gold USD           $1.633,45      -1,1%
Fass Brent Öl USD               $115,89      -2,8%
Kupfer in US$/to                      8.243      -0,5%
Baltic Dry Shipping I                1.157        0,8%


Es gab diese Woche unterm’ Strich keine heftigen Schwankungen. Doch der Schein trügt, denn nach den ereignisreichen Wochen mit jeder Mange Jahres- und Quartalszahlen bewegen sich einige Aktien heftig nach unten und andere heftig nach oben. Die positiven Unternehmensmeldungen überwiegen, werden jedoch von wieder aufkommenden Euro-Sorgen überschattet.

„Sell in may and go away“, heißt es in den USA - verkaufe im Mai und kehre der Börse bis September den Rücken. Doch das haben viele Marktteilnehmer bereits im April gemacht, in vorauseilendem Gehorsam und dadurch insbesondere den DAX kräftig belastet.

Aktuell bewegen sich die Aktienindizes in einer engen Handelsspanne seitwärts, und ich würde ein Ausbrechen abwarten, bevor ich mich neu positioniere.

Weitere Details dazu lesen Sie in Kapitel 04 in der charttechnischen Monatsbetrachtung.

Schauen wir einmal, wie sich die Stimmung unter Anlegern und Analysten entwickelt:


SENTIMENTDATEN ÜBERRASCHEND BULLISCH

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
13.04.- 20.04. ( 94): 52% /  6%
20.04.- 27.04. (276): 46% / 15%
27.04.- 04.05. (198): 46% / 13%

Kaufempfehlungen der Analysten
BASF, Amazon, Daimler

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Vestas Wind, Vossloh, SGL Carbon

Privatanleger
16. KW: 63% Bullen (192 Stimmen)
17. KW: 55% Bullen (171 Stimmen)
18. KW: 65% Bullen (166 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Green Mountain Coffee, Alcatel-Lucent, Vivendi

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Deutsche Bank, Research in Motion, Belvedere S.A.

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel


Bei den Privatanlegern schwankt die Stimmung stark. Es kommt mir vor, als klingt im Wochenrhythmus die Alarmsirene abwechselnd mit der Entwarnung. Nach den Kursgewinnen das Jahresbeginns ist die Zuversicht gestiegen, doch gleichzeitig steigt auch die Angst, die erzielten Gewinne zu verlieren.


TOP ANALYSTENZIELE

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie ab sofort jede Woche eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt:

Firma   Analyse vom   Kurs   Ziel  Upside
ADIDAS    03.05.     46,80€ 80,00€ 70,94%
DEUTZ     03.05.      4,96€  8,00€ 61,29%
LUFTHANSA 04.05.      9,62€ 15,50€ 61,12%
Grammer   03.05.     15,86€ 25,00€ 57,63%
HOCHTIEF  03.05.     42,69€ 67,00€ 56,95%
DAIMLER   02.05.     40,20€ 63,00€ 56,72%
PORSCHE   02.05.     46,08€ 71,00€ 54,08%
LANXESS   02.05.     58,50€ 90,00€ 53,85%
METRO     04.05.     23,15€ 35,00€ 51,19%



Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen als es die Realität anschließend erlauben würde. Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.  

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03. AUSBLICK: UNGEMACH DROHT AUS FRANKREICH
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04. MONATSBETRACHTUNG: DAX, DOW JONES, NIKKEI, US-DOLLAR,
                       YEN, GOLD, ÖL, UMLAUFRENDITE
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Während die US-Indizes Anfang Mai teilweise neue Hochs ausbilden konnten, bleibt der DAX deutlich unter den Hochs vom März.

Nachdem nun eine aus saisonaler Sicht schwächere Zeit anbricht, können negative Nachrichten schneller zu Korrekturen führen. Am 2. Mai des Vorjahres bildeten viele Indizes ein Hoch, beispielsweise der DAX, der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500. Einige Indizes erreichten auch dieses Jahr wieder um diese Zeit Jahreshochs, allerdings verlief in diesem Jahr der April weitaus schwächer als vor einem Jahr. Das erschwert Prognosen und führt auch dazu, dass sehr unterschiedliche Voraussagen zum weiteren Verlauf gemacht werden. Obwohl viele Kurse angeschlagen sind, kann man vielfach eher von einem Seitwärtstrend als von einem Abwärtstrend ausgehen. Selbst bei den Rohstoffen ist die Entwicklung weniger eindeutig als es zunächst aussieht.

Bemerkenswert an den Sorgen um die Euro-Zone ist, dass der Euro jeweils nur kurzfristig reagiert und danach wieder den Seitwärtstrend fortsetzt. Besonders deutlich sind die Sorgen anhand der schwachen Renditen der deutschen Staatsanleihen bzw. dem Höhenflug des Kurses vom Bund-Future zu erkennen.


DAX - 6.761
Fakten:
30.03.2012: 6.946,8
30.04.2012: 6.761,2 (Unterschied: -185,6 bzw. -2,7%)
03.04.2012: Hoch bei 7.081,1
23.04.2012: Tief bei 6.499,1 (Schwankung: 582,0 bzw. 8,4%)

Unterstützungen: 6500 / 6260 / 6000
Widerstände: 6850 / 7000 /7200 / 7600

Der DAX startete stark in den April und brach dann aber ein. Er konnte zwar Ende April den Abwärtstrend brechen, startete aber schwach in den Mai und brach damit den erst kurz zuvor entstandenen Aufwärtstrend. Noch hält er sich mit zunehmender Volatilität zwischen 6.600 und 6.850 Punkten. Kritischer wird es erst bei Kursen deutlich unter 6.500 Punkten. Dann ist mit einem weiteren Einbruch bis 6.200 Punkten zu rechnen. Unterhalb von 6.270 Punkten gibt es noch eine offene Kurslücke und bei etwa 6.200 Punkten verläuft der gleitende Durchschnitt der letzten 200 Tage.

Anders sieht es beim MDAX aus, der bereits am 30. April ein neues Jahreshoch erreichte und dies am 2. Mai noch leicht übertraf. Auf Monatssicht konnte er um 2,6% auf 10.703 Punkte zulegen. Auch der TecDAX sieht aus technischer Sicht besser aus, er stieg um 0,9% gegenüber dem Schlusskurs vom März und erreichte am 2. Mai mit 813,5 Punkten ein neues Jahreshoch. Allerdings liegt dies noch weit unter dem Hoch vom 9. April 2011 bei 952,3 Punkten.

Der VDAX, ein Indikator für die Angst der Marktteilnehmer, ist im April wieder deutlich gestiegen und bewegte sich überwiegend im Bereich zwischen 21 und 25. Die Werte sind zwar noch unkritisch, weisen aber doch auf eine zunehmende Verunsicherung der Marktteilnehmer hin.

VDAX Fakten:
30.03.2012: 18,81
30.04.2012: 21,97 (Unterschied: 3,16 bzw. 16,8%)
23.04.2012: Hoch bei 25,32
02.04.2012: Tief bei 17,97 (Schwankung: 7,35 bzw. 39,1%)


DOW JONES - 13.213
Fakten:
30.03.2012: 13.212,0
30.04.2012: 13.213,6 (Unterschied: 1,6 bzw. 0,0%)
02.04.2012: Hoch bei 13.297,1
10.04.2012: Tief bei 12.710,6 (Schwankung: 586,6 bzw. 4,4%)

Unterstützungen: 13000 / 12700 / 12280 / 11740
Widerstände: 13340 / 14200

Der Dow Jones Industrial Average ist am 1. Mai über das Hoch vom 2. April gestiegen und hat damit ein neues Mehrjahreshoch erreicht. Höhere Kurse gab es nur im Jahr 2007. Seit Anfang Februar pendelt der Kurs zwischen 12.700 und 13.300 Punkten und hat damit den seit Oktober bestehenden Aufwärtstrend in eine Seitwärtsbewegung verlassen. Ab dem 10. April bildete sich jedoch ein neuer kurzfristiger Aufwärtstrend, der noch relevant ist. Auf Monatssicht hat sich der Kurs kaum geändert, zwischendurch ist er jedoch um über 500 Punkte eingebrochen. Trotz neuen Jahreshoch kämpft der Index seit Mitte März mit der 13.300-Punkte-Marke und konnte sie bisher nicht nachhaltig überwinden.


S&P 500 – 1.408
Fakten:
30.03.2012: 1.408,5
30.04.2012: 1.397,9 (Unterschied: -10,6 bzw. -0,7%)
02.04.2012: Hoch bei 1.422,4
10.04.2012: Tief bei 1.357,4 (Schwankung: 65,0 bzw. 4,6%)

Unterstützungen: 1360 / 1340 / 1295
Widerstände: 1422 / 1440 / 1576

Der S&P 500 hat das Hoch vom 2. April bisher nicht mehr erreicht, konnte aber die 1400-Punkte-Marke nochmals überwinden und hat wieder zurück in den gebrochenen längerfristigen Aufwärtstrend gefunden, ist aber Anfang Mai wieder unter diese Marke gefallen und hat auch den Aufwärtstrend wieder verlassen.


NASDAQ100 – 2.723
Fakten:
30.03.2012: 2.755,3
30.04.2012: 2.723,7 (Unterschied: -31,6 bzw. -1,1%)
03.04.2012: Hoch bei 2.795,4
24.04.2012: Tief bei 2.629,0 (Schwankung: 166,4 bzw. 6,0%)

Unterstützungen: 2660 / 2550 / 2440 / 2150
Widerstände: 2750 / 2795 / 3000

Der Technologieindex NASDAQ 100 ist seit Anfang April unter die 2750-Punkte-Marke gefallen und hat diese Ende April wieder erreicht. An den zwei Tagen vor Veröffentlichung der Apple-Zahlen ist der Kurs mit einer Kurslücke eingebrochen und startete am Tag darauf mit einer Kurslücke nach oben. Damit bildete sich eine sogenannte untere Insel, ein bullisches Kursmuster, das erst hinfällig wird, wenn der NASDAQ 100 unter 2.660 Punkte fällt.


NIKKEI - 9.521
Fakten:
30.03.2012: 10.084
27.04.2012: 9.521 (Unterschied: -563 bzw. -5,6%)
02.04.2012: Hoch bei 10.190
11.04.2012: Tief bei 9.388 (Schwankung: 802 bzw. 8,0%)

Unterstützungen: 9150 / 8730 / 8136
Widerstände: 9700 / 10.000 / 10.255 / 10.900

Der Nikkei hat deutlich stärker korrigiert als der DAX. Der wieder stärker werdende Yen belastet den Kurs. Ob dies nur eine Korrektur oder bereits eine Trendwende für den Nikkei darstellt, muss abgewartet werden. Noch bewegt sich der Nikkei über dem gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage und bewegt sich bereits seit Anfang April in der relativ engen Spanne von 9.300 bis 9.700 Punkten.


Hang Seng - 21.094
Fakten:
30.03.2012: 20.556
30.04.2012: 21.094 (Unterschied: 539 bzw. 2,6%)
30.04.2012: Hoch bei 21.106
11.04.2012: Tief bei 20.036 (Schwankung: 1.070 bzw. 5,2%)

Der Index der Hongkonger Börse Hang Seng hat sich im Bereich des gleitenden Durchschnitts der letzten 200 Tage gefangen und bewegt sich seit Anfang April wieder aufwärts, kommt aber noch nicht an die Hochs vom Februar bzw. März heran. Auf Monatssicht verbucht er dennoch einen Anstieg von über 5%. Seit Februar könnte man einen Seitwärtstrend um die 21.000-Punkte-Marke sehen, die Handelsspanne reicht von 20.000 bis 21.760 Punkte.


US-DOLLAR / EURO 1,32
Fakten:
30.03.2012: 1,334
30.04.2012: 1,324 (Unterschied: -0,010 bzw. -0,8%)
02.04.2012: Hoch bei 1,338
16.04.2012: Tief bei 1,30 (Schwankung: 0,038 bzw. 2,8%)

Unterstützungen: 1,31 / 1,297 / 1,263
Widerstände: 1,328 / 1,338 / 1,349 / 1,39

Am 1. Mai ist der Euro gegenüber dem Dollar bis an die Abwärtstrendlinie durch die Hochs von Ende Februar und Anfang April gestiegen und hat genau an dieser Stelle wieder nach unten gedreht. Damit ist der Aufwärtstrend, der nach dem knappen Unterschreiten der 1,30-Dollar-Marke am 16. April eingesetzt hat, am 2. Mai wieder gebrochen worden. Die 1,30-Dollar-Marke wurde mehrfach als Unterstützung bestätigt. Ein nachhaltiger Bruch dieser Marke bringt erhebliches Abwärtspotential mit sich. Einerseits wird dann eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation aktiviert, andererseits ist dann eine Bewegung im Umfang der aktuellen Handelsspanne üblich. Man müsste dann mit Kursen um 1,26 Dollar je Euro rechnen. Zunächst ist jedoch vor allem eine rückläufige Volatilität zu beobachten, die bei den Marktteilnehmern zu zunehmender Neutralität führt.


YEN / EURO 105,73
Fakten:
30.03.2012: 110,53
30.04.2012: 105,73 (Unterschied: -4,81 bzw. -4,3%)
02.04.2012: Hoch bei 111,13
16.04.2012: Tief bei 104,59 (Schwankung: 6,54 bzw. 5,9%)

Unterstützungen: 106 / 102 / 97 / 89
Widerstände: 108 / 111 / 114 / 118

Im April hat der Euro gegenüber dem Yen den Aufwärtstrend gebrochen und hat im Tief vom 16. April fast 50% der Aufwärtsbewegung korrigiert. Der Kurs hält sich abgesehen von kurzen Ausbrüchen nach unten noch knapp oberhalb des gleitenden Durchschnitts der letzten 200 Tage, aber unter dem gleitenden Durchschnitt der letzten 38 Tage. Er pendelt in einer engen Spanne von 105 bis 108 Yen zwischen diesen beiden gleitenden Durchschnitten. Die kleiner werdende Handelsspanne kann beispielsweise mit dem Indikator Average True Range (ATR) gemessen und mit Bollinger-Bändern visualisiert werden. Beide unterstreichen eindrucksvoll diese Entwicklung. Bei einem Ausbruch aus dieser Handelsspanne kommt es in der Regel zu starken Bewegungen, es lässt sich aber nicht vorhersagen, in welche Richtung sie gehen werden.


Yen je US-Dollar – 79,85
Fakten:
30.03.2012: 82,84
30.04.2012: 79,85 (Unterschied: -03,00 bzw. -3,6%)
02.04.2012: Hoch bei 83,31
30.04.2012: Tief bei 79,76 (Schwankung: 03,55 bzw. 4,3%)

Unterstützungen: 79,5 / 76
Widerstände: 80,5 / 81,7 / 84 / 95

Der Dollar ist gegenüber dem Yen seit Mitte März wieder in einen Abwärtstrend übergegangen und hat Ende April erstmals seit Ende Februar wieder die 80 Yen je Dollar-Marke unterschritten. Bisher wurden damit etwa 50% der Aufwärtsbewegung korrigiert. Der Kurs bewegt sich noch deutlich über dem gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage und über der wichtigen Unterstützung bei 79,5 Yen je Dollar.


GOLD IN US-DOLLAR  1.663 USD/Oz
Fakten:
30.03.2012: 1.668,1
30.04.2012: 1.663,8 (Unterschied: -04,3 bzw. -0,3%)
02.04.2012: Hoch bei 1.683,6
04.04.2012: Tief bei 1.612,1 (Schwankung: 71,5 bzw. 4,3%)

Unterstützungen: 1610 / 1522 / 1480
Widerstände: 1680 / 1700 / 1800 / 1920

Der Goldpreis bewegte sich im April im Bereich von 1.610 bis 1.680 USD/Oz seitwärts. Ende April erfolgte ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend, der mittlerweile jedoch wieder zurückgenommen wurde (man spricht dann von einem Fehlausbruch). Der Kurs bewegt sich unter dem gleitenden Durchschnitt der letzten 200 und 38 Tage und verletzt durch die lange Seitwärtsbewegung nun auch längerfristige Aufwärtstrends. Auch beim Goldpreis ist ein Rückgang der Volatilität zu beobachten, die Handelsspanne wird zunehmend kleiner.


ÖL 119 USD/Fass
Fakten:
30.03.2012: 122,64
30.04.2012: 119,47 (Unterschied: -3,17 bzw. -2,6%)
03.04.2012: Hoch bei 125,81
18.04.2012: Tief bei 116,70 (Schwankung: 9,11 bzw. 7,4%)

Widerstände: 120 / 128 / 135 / 144
Unterstützungen: 117 / 108 / 101

Der Preis vom Nordseeöl korrigierte im April deutlich, hat aber an einer wichtigen Unterstützung Halt gefunden. Die Kursschwankungen im März und April waren vergleichsweise gering. Die Abwärtsbewegung vom Donnerstag führte bereits unter diese Unterstützung. Setzt sich diese Bewegung fort, dann ist mit einem Test des gleitenden Durchschnitts der letzten 200 Tage (derzeit bei 111 US-Dollar) zu rechnen. Wird der erste Teil der Abwärtsbewegung vom Zwischenhoch nach unten projiziert, dann kommt man in etwa auf das gleiche Kursniveau.


WTI-Crude-Oil – 104,9 USD/Fass
Fakten:
30.03.2012: 102,8
30.04.2012: 104,9 (Unterschied: 2,1 bzw. 2,0%)
02.04.2012: Hoch bei 105,5
10.04.2012: Tief bei 100,7 (Schwankung: 4,8 bzw. 4,7%)

Widerstände: 104 / 111 / 116 / 120
Unterstützungen: 104/ 101 / 96 / 93 / 90

Der Preis von WTI Crude Oil ist seit dem Tief vom 10. April wieder in einen flachen Aufwärtstrend übergegangen und hat den wichtigen Widerstand bei 104 US-Dollar vorübergehend wieder überwunden. Am Donnerstag erfolgte jedoch erneut ein Einbruch in etwa der gleichen Größenordnung wie beim Nordseeöl. Die Preisdifferenz ist in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen und liegt derzeit bei unter 14,60 US-Dollar.


UMLAUFRENDITE 1,36%
Fakten:
30.03.2012: 1,50
30.04.2012: 1,36 (Unterschied: -0,14 bzw. -9,3%)
02.04.2012: Hoch bei 1,55
23.04.2012: Tief bei 1,36 (Schwankung: 0,19 bzw. 12,7%)

Widerstände: 1,46 / 1,60 / 1,72 / 1,80 / 1,98 / 3, 25
Unterstützungen: 1,35 / 1,30

Im April ist die Umlaufrendite fast durchgehend gefallen und hat am 2. Mai mit 1,33% ein neues Allzeittief erreicht. Damit setzt sich der seit September bestehende Abwärtstrend weiter fort. Damit sind auch Überlegungen über eine Bodenbildung hinfällig geworden. Man kann sich zwar kaum noch vorstellen, dass die Rendite noch weiter fallen könnte, aber das dachte man auch schon, als die Umlaufrendite noch deutlich höher stand.


Bund Future – 141,1
Fakten:
30.03.2012: 138,02
30.04.2012: 141,08 (Unterschied: 3,06 bzw. 2,2%)
27.04.2012: Hoch bei 141,38
03.04.2012: Tief bei 137,60 (Schwankung: 3,78 bzw. 2,7%)

Widerstände: 141,83
Unterstützungen: 141,4 / 140,5 / 139,5 / 137,6,/ 135,4

Auch der Bund-Future kennt kein Halten mehr und steuert nach kurzen Konsolidierungen immer neue Hochs an. Umfragen zufolge fällt es Privatanlegern schwer, diese Entwicklung zu verstehen, während institutionelle Anleger die Entwicklung vorhergesehen haben. Allerdings gibt es auch institutionelle Anleger, die mit Problemen bei den deutschen Staatsanleihen rechnen und sich entsprechend positionieren.


10-Jährige US Treasury Notes (CBOE Interest Rate 10-Year T-No)
Fakten:
30.03.2012: 2,22
30.04.2012: 1,91 (Unterschied: -0,31 bzw. -14,0%)
03.04.2012: Hoch bei 2,28
23.04.2012: Tief bei 1,91 (Schwankung: 0,37 bzw. 16,7%)

Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen sind zwar auch niedrig, haben aber keine neuen Tiefs mehr erreicht.

10-Jährige US Treasury Notes
Die US-Treasury Notes notierten zum Monatsschluss bei 132,28 Punkten. Seit dem Hoch vom 27. April bei 132,53 Punkten pendelt der Kurs zwar auf hohem Niveau seitwärts, hat aber keinen neuen Höchststand erreicht.

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05. TV-INTERVIEW AM MITTWOCH: DIALOG SEMICONDUCTOR & VESTAS &
                               NORDEX
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DIALOG SEMICONDUCTOR: GUTES Q1 ODER UMSATZKLAU AUS Q2?

Dialog Semiconductor hat heute früh Zahlen zum ersten Quartal 2012 vorgelegt. Die Zahlen waren durchweg positiv, doch Analysten zeigten in der anschließenden Telefonkonferenz Angst davor, dass es sich um Einmaleffekte handeln könnte. Ich halte diese Furcht auf dem aktuellen Kursniveau für übertrieben.
 
Doch schauen wir uns das Ergebnis einmal im Detail an: Der Umsatz lag bei 166,3 Mio. USD, Analysten rechneten nur mit 123,7 Mio. USD. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Umsatz um stolze 68,9%, gegenüber dem durch das starke Weihnachtsgeschäft geprägte starke Vorquartal fiel der Umsatz um „nur“ 3,3%.

Der operative Gewinn (EBIT) stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 53% auf 12,3 Mio. USD, fiel jedoch deutlich von den im Vorquartal erreichten 21,5 Mio. USD zurück. Schuld an der schwachen Gewinnentwicklung sind zwei Faktoren, so das Management: Zum einen die Kosten für die Emission einer Wandelanleihe im Volumen von 200 Mio. USD, die mit 3,4 Mio. USD Kosten zu Buche schlägt. Und zum anderen 1,4 Mio. USD Aufwendungen für Bonuszahlungen an Mitarbeiter aufgrund der überaus positiven Kursentwicklung der Aktie.

Die Bruttomarge betrug 36,9% und liegt damit leicht höher als im Erfolgsquartal Q4 2011. Damit sei ein Margenanstieg schon früher erreicht worden als erwartet, so das Management, und im Verlauf der Telefonkonferenz wurde weitere acht Mal auf diesen positiven Umstand hingewiesen. Im weiteren Verlauf des laufenden Jahres werde, so die Aussage, die Bruttomarge kontinuierlich weiter ansteigen, da man aufgrund der besseren Planbarkeit bei reiferen Produkten bessere Einkaufskonditionen aushandeln könne.

Die positive Entwicklung des Umsatzes führte das Management auf zwei Umstände zurück: Zum einen gab es im ersten Quartal 2012 extrem viele Neueinführungen von Smartphones und Touchpads, sodass eine überraschend hohe Nachfrage auf das Unternehmen traf. Zum anderen sei ein Neuauftrag, der erst für Q2 erwartet wurde, bereits in der letzten Woche des Q1 gestartet.

Und an diesem Erfolg lässt sich nun der heutige Ausverkauf der Aktie fest machen: Analysten folgern nun natürlich, dass im zweiten Quartal nicht mehr so viele Neueinführungen stattfinden werden und zudem dass der für Q2 geplante Neuauftrag ja schon teilweise im Q1 abgearbeitet wurde. Wird Dialog Semi also im laufenden Quartal die Erwartungen erfüllen können? Oder gar übertreffen?

Ich kann diese Befürchtung nicht teilen. In den vergangenen Monaten haben wir bei einigen Unternehmen der Branche gesehen, wie es Produktionsprobleme oder Margenprobleme gab. Die einen wurden von der starken Nachfrage nach Smartphones und Touchpads überrascht und konnten nicht ausreichend viele Mobilfunkchips produzieren (Qualcomm), die anderen mussten sich einem Preiswettbewerb stellen und konnten die Gewinnmarge nicht halten (Sandisk).

Bei Dialog Semiconductor stimmt die Produktionskapazität als auch die Entwicklung der Gewinnmarge. Das Unternehmen ist in der Lage, überraschende Nachfragesprünge zu bedienen und sich somit eine bessere Marktposition zu erarbeiten. Ich nenne das „gutes Management“ und nicht „Umsatzklau aus Q2“!

Das KGV 12e steht aktuell bei 20, während der Umsatz mit durchschnittlich 35% wächst und Kosteneinsparungen beim Einkauf für ein überproportionales Gewinnwachstum sorgen. Die konservativen Ziele für 2012 sind nun schon wesentlich leichter zu erreichen, denn vorgezogener Umsatz bedeutet nicht gleichzeitig das Wegbrechen dieses Umsatzes zu einem späteren Zeitpunkt, sondern häufig einfach nur ein früherer Beginn eines neuen Umsatzstroms.
 
Vor diesem Hintergrund halte ich ein KGV von 30 für vertretbar, was dem Kurs deutlich Potential verleiht. Aufgrund des volatilen Charakters des Halbleitergeschäfts muss jedoch ein Abschlag vorgenommen werden, so dass ich auf Sicht von 12-18 Monaten nach wie vor bei meinem Kursziel von deutlich über 20 Euro bleibe.


FLAUTE BEI VESTAS UND NORDEX

Wussten Sie, dass 2011 weniger windig war als 2010? Und schon 2010 ging als windschwaches Jahr in die Branche der Windradbetreiber ein. Und das erste Quartal 2012 von Nordex und Vestas führt diese Negativserie nahtlos fort. Flaute, im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Branche hatte gerade auf den Ausbau der Windenergie gesetzt und Produktionskapazitäten hochgefahren, da begann Deutschland mit einer Serie von beschleunigten Förderkürzungen und schnitt somit heftig in die Nachfrage. Auch Spanien kürzte seine Windprogramme drastisch, und so führte der Sparzwang vieler europäischer überschuldeter Staaten letztlich zu großen Überkapazitäten in der Windbranche, die Preise purzeln.
 
Nicht nur dieser direkte Einfluss auf die Windbranche schmerzt, auch der Ausbau der Netzanbindung von Offshoreparks in der Nordsee an das öffentliche Stromnetz geht nur schleppend voran, ich hatte kürzlich im Rahmen von Siemens darüber berichtet. Es fehlen Tiefseekabel und der Genehmigungsprozess ist nach wie vor zu träge.

Also: Schwindende Nachfrage, Preisdruck durch Konkurrenz, fehlende Netzanbindung ... was kann da eigentlich noch schlimmer werden? Ach ja, die bereits gebauten Windräder von Vestas: 376 Windräder müssen überprüft und gegebenenfalls gewartet werden, weil Produktionsfehler bemängelt wurden. Vestas fürchtet Kosten von weiteren 40 Mio. Euro für dieses Problem.

Die Aktie von Vestas befindet sich im Sinkflug. Von 90 Euro Mitte 2008 ist der Kurs nunmehr auf 6 Euro gefallen. Der Marktwert des einstigen Hoffnungsträgers Dänemarks ist auf 1,25 Mrd. Euro geschrumpft. Auch beim deutschen Wettbewerber Nordex sieht es nicht viel besser aus, der Kurs ist von 40 auf 3 Euro gefallen und führt zu einem Marktwert von nur noch 225 Mio. Euro.

„Never catch a falling knife“ sagen die Amis, greif’ niemals in ein fallendes Messer. Es ist eine Börsenweisheit die davor warnt, in fallende Kurse zu investieren. Heftige Verluste, die erodierende Nachfrage und eine ungewisse Zukunft machen es schwer, den Boden für den Kurssturz zu bestimmen. Selbst wenn man sich an fundamentale Bewertungsmaßstäbe hält und den Buchwert ins Verhältnis zum erwarteten Gewinn setzt, dann wird dieser Wert von der Börse teilweise über viele Monate ignoriert, und viele Investoren scheuen so angelegtes „totes“ Geld.

920 Mio. Euro hat Nordex im Jahr 2011 umgesetzt, im laufenden Jahr 2012 sollen es 1,06 Mrd. Euro werden. Sollten die Überkapazitäten einmal abgebaut sein, so dürfte das Unternehmen deutlich höher bewertet werden. Doch Brancheninsider erwarten einen Abbau der Überkapazitäten erst Ende 2012 oder gar Anfang 2013. Die Bundesregierung lässt keine Gelegenheit aus, die Zukunftsfähigkeit der Windkraft zu betonen und fordert einen schnelleren Netzausbau, doch geschehen ist im vergangenen Jahr herzlich wenig.

Anders also die Solarbranche, für die ich in Deutschland kaum eine Überlebenschance sehe gegen den chinesischen Wettbewerb, muss die Windkraftbranche diese Konkurrenz kaum fürchten, zu teuer ist der Transport der sperrigen Windräder über die Weltmeere. So dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Nordex und Vestas wieder bessere Geschäfte vermelden können. Doch vorerst würde ich mich an das amerikanische Sprichwort halten und die weitere Entwicklung als Zuschauer beobachten.


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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2012“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter i steht zur Information meine Grundtendenz:
K  –  bei Gelegenheit Kaufen,
NK -  Nachkaufen
H  -  Halten,
V  -  bei Gelegenheit Verkaufen,
TV –  Teilverkauf, also nicht die ganze Position
VL –  Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses  
      sollte verkauft werden
SL –  Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses
      sollte verkauft werden
TS – Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich
     nachgezogen wird

Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „i“ insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
 
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.


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 07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
 
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
 
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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com.

Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

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