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Paion: Marktzulassung von Remimazolam ist auf den Weg gebracht


Wie das kleine deutsche Specialty-Pharma-Unternehmen Paion (WKN: A0B65S) heute vermeldete, hat man nun endlich den Marktzulassungsantrag für Remimazolam in der Kurzsedierung bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht.

Bei Remimazolam handelt es sich um ein ultrakurz-wirkendes, gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum. Der Zulassungsantrag bei der EMA enthält dabei die Daten aus einer in den USA durchgeführten, umfangreichen klinischen Studie (der Phase 3). Untersucht wurde Remimazolam dabei zur Kurzsedierung an Patienten, die sich einer Bronchoskopie („Lungenspiegelung“) oder Koloskopie („Darmspiegelung“) unterziehen mussten.

Im Rahmen eines sogenannten Pre-Submission-Meetings mit der EMA zu Jahresbeginn, bestätigte die Behörde dem Unternehmen, dass diese vorliegenden Daten ausreichend für einen Zulassungsantrag in der Kurzsedierung seien. Der Prüfungsprozess eines solches Zulassungsantrags bei der EMA dauert nun wohl etwa ein Jahr. Bei positiven Ergebnissen der laufenden europäischen EU-Phase-3-Studie in der Allgemeinanästhesie sowie einer erfolgreiche Marktzulassung in der Kurzsedierung, möchte die Gesellschaft in Europa dann eine Erweiterung des Zulassungsantrags für Remimazolam in der Indikation Allgemeinanästhesie beantragen.

Remimazolam schon lange der neue, große Hoffnungsträger!

Ursprünglich wurde Paion gegründet, um einen Wirkstoff gegen Schlaganfall (Desmoteplase) zu entwickeln. Dieser basierte auf einem Protein aus dem Speichel der Vampirfledermaus. Aus dieser Anfangszeit stammt daher auch noch das Logo der Gesellschaft, das dementsprechend eine Fledermaus beinhaltet. Leider scheiterte die, damals noch als Biotechunternehmen firmierende, Gesellschaft mit dieser Entwicklung, so dass man fast vor dem Aus stand.

Erst durch geschickte Akquisitionen gelang es schließlich mit Remimazolam einen neuen Hoffnungsträger zu finden. Allerdings lief auch hier nicht alles glatt. So wollte Paion eigentlich einen Zulassungsantrag für Remimazolam bei der US-Gesundheitsbehörde FDA stellen, weshalb ja die klinischen Studien auch in den USA durchgeführt wurden. Insofern mag der nun gestellte Zulassungsantrag bei der EMA durchaus eine gute Nachricht sein, der große Wurf ist das aber nicht.

Anleger zeigen sich heute nur wenig beeindruckt...

Dementsprechend zeigten sich auch die Anleger an der Börse heute von dieser News nur wenig beeindruckt, die Aktie konnte nur minimale Kursgewinne verzeichnen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der fundamentalen Bewertung des Titels allerdings auch kein Wunder. Denn einem Börsenwert von knapp 125 Mio. Euro stand zuletzt nur ein Jahresumsatz von 2,8 Mio. Euro (nach 5,8 Mio. Euro im Vorjahr) sowie ein EBIT von -12,41 Mio. Euro (nach -15,92 Mio. Euro im Vorjahr) gegenüber.

Natürlich wäre eine (zunächst allerdings wohl nur eingeschränkte) Marktzulassung von Remimazolam in der EU positiv zu werten. Kurzfristig allerdings würde das weder die Umsatz- und schon gar nicht die Gewinnentwicklung besonders positiv beeinflussen. Insofern halte ich die aktuelle Bewertung mit einem KUV von sage und schreibe über 44 schon für extrem hoch. Oder um es einfacher zu formulieren: Selbst bei einem positiven Bescheid der EMA halte ich das Chance/Risiko-Verhältnis der Aktie für relativ schlecht.

Fazit: Paion hat in der Vergangenheit schon zu oft enttäuscht

Schon in der Vergangenheit hatte Paion hochtrabende Pläne. Zunächst wollte man mit Desmoteplase dem (ischämischen) Schlaganfall (auch „weißer“ Schlaganfall oder „Hirninfarkt“ genannt) den Garaus machen, scheiterte am Ende jedoch kläglich. Dann wollte man mit Remimazolam die Vereinigten Staaten erobern, was leider auch nicht gelang. Alles in allem ist der nun bei der EMA gestellte Zulassungsantrag letztlich wohl alternativlos gewesen, um überhaupt mal gute Nachrichten zu produzieren.

Die Anleger lassen sich jedoch – nach der Erfahrungen der Vergangenheit – nun nicht mehr besänftigen und zeigen sich dementsprechend skeptisch und zurückhaltend. Zumal die Aktie mit einem aktuellen KUV von über 44 ohnehin schon exorbitant hoch bewertet war und ist. Sollte sie daher in den kommenden Tagen und Wochen (eine Entscheidung der EMA gibt es ja wohl erst in rund einem Jahr!) über zwei Euro klettern, würde ich hier Gewinne realisieren und auf andere, bessere Aktien umswitchen. Beispielsweise ist Evotec gerade relativ günstig zu haben.


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Quelle sharedeals.de

Paion AG Aktie

0,68 €
-4,91 %
Stark abwärts geht es heute für die Paion AG Aktie mit einem Verlust von -4,91 %.
Bei der Aktie stehen derzeit 1 Sell-Einschätzungen 0 Buy-Einschätzungen gegenüber. Ein echtes Sentiment ist noch nicht auszumachen.
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