Marktausblick 22.08.2013 – Unklares FED-Sitzungsprotokoll drückt Märkte ins Minus
Gestern war es nun soweit, das mit großer Spannung erwartete Sitzungsprotokoll zur letzten FED-Sitzung wurde veröffentlicht. Bis zur Veröffentlichung hielten sich die Anleger von Neuengagements zurück, der DAX schloss deshalb nahezu unverändert bei 8.285 Punkten, nachdem er den gesamten Tag in einer sehr engen Handelsrange von rund 30 Punkten geschwankt ist.
In der zweiten Reihe das gleiche Bild. Der MDAX bewegt sich kaum und schließt 0,16 Prozent tiefer bei 14.994 Punkten, der TecDAX verliert 0,15 Prozent auf 1.020 Zähler.
Als dann das Sitzungsprotokoll 20:00 Uhr veröffentlicht wurde, war die Enttäuschung groß. Denn das Rätselraten, wann die FED die monatlich für Anleihekäufe bereitgestellten 85 Mrd. US-Dollar drosseln wird, geht unvermindert weiter, die FOMC-Minutes geben kaum klare Informationen. Und da Unsicherheit Gift für die Börse ist, gingen die US-Indizes und US-Futures nach der Veröffentlichung auf Tauchstation. Was auch unseren Markt heute wesentlich beeinflussen wird.
Kursverluste nach Veröffentlichung des FED-Sitzungsprotokolls
Nachdem das FED-Sitzungprotokoll veröffentlicht wurde und die Anleger ratlos zurückließ, ging der Dow Jones in die Knie. Der Sprung in den positiven Bereich auf das Tageshoch bei 15.015 Zähler währte nur kurz, danach trennten sich die Anleger von Aktien. Das drückte den Dow Jones bis zum Handelsschluss 0,7 Prozent ins Minus auf 14.897 Punkte. Nachbörslich ging es dann weiter deutlich bergab, aktuell liegt die Dow Jones Indikation bei 14.850 Punkten.
Der breiter gefasste S&P 500 gab bis zum Handelsschluss 0,6 Prozent auf 1.642 Punkte nach, der NASDAQ Composite verlor 0,4 Prozent auf 3.599 Punkte.
Asien reduziert anfängliche Kursverluste
Die asiatischen Börsen reagierten kurzfristig verschnupft auf das wenig aussagekräftige FED-Protokoll, profitieren aber andererseits von guten Konjunkturdaten aus China, wo der HSBC-Einkaufsmanagerindex von 47,7 auf 50,1 Punkte geklettert ist und damit auch zurück über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Und so reduzieren die wichtigsten Indizes die anfänglich deutlichen Kursverluste und liegen aktuell nur noch geringfügig im Minus. Beim Nikkei belaufen sich die Kursverluste noch auf 0,1 Prozent, der Index steht aktuell bei 13.408 Punkten. Der Hang Seng notiert momentan bei 21.699 Punkten noch ein halbes Prozent tiefer.
Der Blick auf den Handelsstart
Alles wieder auf Null. Die meisten Anleger hatten sich von der Veröffentlichtung des FED-Sitzungsprotokolls mehr Klarheit über den weiteren Kurs der FED erwartet. Aber genau das Gegenteil ist eingetreten, denn das Protokoll sagt alles und nichts. Entweder die Stützungskäufe gehen vorerst unvermindert weiter. Oder aber nicht. Und wenn Börsianer etwas nicht mögen, dann ist es Unsicherheit. Und deshalb überwiegen aktuell weltweit die Kursverluste und bestimmen damit auch die Vorgaben für den heutigen Handelstag.
Die US-Börsen haben gestern schlussendlich deutlich schwächer geschlossen und geben vorbörslich weiter nach. Die Indikation auf den Dow Jones liegt momentan bei 14.850 Punkten und damit nochmal rund 50 Punkte unter dem gestrigen Handelsschluss. Der Future auf den S&P 500 liegt momentan mit 0,2 Prozent im Minus bei 1.633,90 Zählern. Und auch die wichtigsten asiatischen Börsen, wenngleich von den Tagestiefs erholt, liegen allesamt im Minus.
Deshalb wird der DAX aller Wahrscheinlichkeit nach an die vorangegangenen schwächeren Handelstage anknüpfen und auch den heutigen Tag mit einem Minus beginnen. Die aktuelle DAX-Indikation deutet auf einen Start im Bereich 8.355 Punkte hin, also rund 30 Punkte unter dem gestrigen Schlusskurs.
Nachdem das gestern veröffentlichte FED-Sitzungsprotokoll jegliche klaren Aussagen vermissen ließ, geht nun die Unsicherheit über die zukünftige FED-Politik in die nächste Runde, d.h. wie bereits in den letzten Wochen und Monaten werden alle veröffentlichten Konjuntkurdaten immer hinsichtlich ihrer Bedeutung für die FED bewertet werden müssen. Die ersten wichtigen Daten dazu stehen bereits heute auf der Agenda, denn in den USA werden neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe auch die wichtigen US-Frühindikatoren sowie der FHFA-Hauspreisindex veröffentlicht.
Daneber stehen in Deutschland sowie der Eurozone die Veröffentlichung von wichtigen Einkaufsmanagerindizes auf dem Kalender.
Devisen & Renten & Co
Die Unsicherheit nach der Veröffentlichung des FED-Sitzungsprotokolls hat den Euro unter Druck gesetzt und zu Verkäufen geführt. Deshalb ist der Euro wieder nachhaltig unter die erst gestern eroberte 1,34er Marke gerutscht und kostet aktuell 1,3344 US-Dollar.
Die Rentenmärkte sind gestern wieder nachhaltig unter Druck geraten, nachdem die FED nichts Klares über die weitere Geldpolitik gesagt hat. Der BUND-FUTURE schießt sich irgendwie auf die 139,96 Prozent ein, denn da hat er gestern das dritte mal innerhalb der letzten Tage geschlossen. Was aber einem deutlichen Kursverlust von 65 Ticks entspricht.
Vortagesvorgaben
DAX-Schluss: 8.285 Punkte (- 14 Punkte)
DAX-Schluss 22:00: 8.290 Punkte
MDAX-Schluss: 14.594 Punkte (- 23 Punkte)
Tec-DAX: 1.020 Punkte (- 2 Punkte)
Euro/US-Dollar: 1,3344
BUND-Future: 139,96 % (- 65 Ticks)
Vorgaben aus Amerika
Dow Jones-Schluss: 14.897 Punkte (- 105 Punkte)
S & P 500 Index Schluss: 1.642 Punkte (- 10 Punkte)
NASDAQ Composite Schluss: 3.599 Punkte (- 14 Punkte)
Vorgaben aus Asien
Nikkei-Index: 13.408 Punkte (- 16 Punkte)
Hang Seng: 21.699 Punkte (- 118 Punkte)
Vorbörsliche DAX-Indikation (07:00 Uhr):
8.255 Punkte (-)
Vorbörsliche Dow Jones-Indikation 7:00 Uhr)
14.850 Punkte (-)
Heute wichtige Tagestermine
- 09:30 Uhr – DE: Dienstleistungsindex für den August 2013
- 09:30 Uhr – DE: Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe für August 2013
- 10:00 Uhr – EU: Einkaufsmangerindex Dienstleistungen der Eurozone für Aug 2013
- 10:00 Uhr – EU: Einkaufsmanagerindex für das verarb. Gewerbe der Eurozone für Aug 2013
- 14:30 Uhr – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)
- 16:00 Uhr – USA: US-Frühindikatoren für Juli 2013
- 16:00 Uhr – USA: FHFA-Hauspreisindex für Juli 2013
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Quelle: kapitalmarktexperten.de
