Höhle der Löwen Star Frank Thelen investiert in Kryptounternehmen – So kannst du profitieren!

Erst letzte Woche machte Neufund von sich reden. Frank Thelen, der mit seinem Risikokapitalunternehmen Freigeist Capital einer der ersten Investoren in das Unternehmen war, präsentierte in einem Video, wie man in das erste Crowdfunding einer externen Firma investieren kann. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen einen langen Weg, ja regelrecht Spießrutenlauf hinter sich, der noch nicht ganz beendet scheint, doch dazu später mehr.

Im Großen und Ganzen ist Neufund eine Blockchain-basierte Crowdfundingplattform für KMUs. Über sogenannte Equitiy Token Offerings (ETOs) / Firmenanteilausgaben wird Kapital erhoben. Ein großes Ziel von Neufund war es, immer auch für Kleininvestoren zugänglich zu sein. Letzteres bescherte den Unternehmen die beschriebenen Komplikationen mit den Behörden. Je nach Abmachung mit den Unternehmen, welche ihre Firmenanteile auf Neufund verkaufen, können Anleger Dividenden erhalten. 3 % des bei einem ETO eingenommenen Kapitals werden auf die Halter des hauseigenen Token, des Neumark, anteilsmäßig ausgeschüttet. Mehr über die Funktionsweise von Neufund erfährst du hier.

Über das erste ETO finanzierte sich das betreibende Unternehmen von Neufund, die Fifth Force GmbH, selbst. Die BaFin war nicht damit einverstanden die Token als Vermögensanleihen zu klassifizieren, was den Zugang von Kleininvestoren ermöglicht hätte. Stattdessen mussten sie als Wertpapier ausgelegt und eine Anhebung der Mindeststückelung von 500 Euro auf 100.000 Euro vorgenommen werden.

Es kam zu weiteren Komplikationen mit der BaFin, sodass einige Unternehmen, welche ihr ETO auf der Plattform durchführen wollten, nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten Ausschau halten mussten. So hat z. B. das deutsche IoT Startup „Next Big Thing“ mittlerweile von EOS VC finanzielle Unterstützung erhalten und das schwedische Elektrofahrzeugunternehmen UNITI ist auf die Investmentplattform Crowdcube ausgewichen.

Nachdem man mit der BaFin keinen Weg fand Firmenanteile für Kleinanleger zugänglich zu machen, hieß es vonseiten des CEO Zoe Adamovicz, man wandere nach Malta aus. Am Ende ist es dann, das der Kryptorevolution aufgeschlossene, für seine leichte Bürokratie bekannte Liechtenstein geworden. Genehmigungen werden im Fürstentum schnell und unkompliziert erteilt.

Vor wenigen Monaten hieß es von der FMA Liechtenstein, Neufund habe keine Genehmigung für die Anlageplattform erhalten, da es keine benötige. Nach dem mehrwöchigem Vorverkauf startete am Montag der Hauptverkauf von Firmenanteilen für das erste externe Unternehmen auf Neufund. Frank Thelen zeigte in einem Video, wie man in den Hersteller von hochwertigen Extremsport-E-Bikes mit dem Namen Greyp über die Neufund-Plattform investieren kann.

Dass das Ganze nun rechtlich in Ordnung sei, liegt laut einem Interview des Kommunikationsmanagers bei Neufund, Jeremi Jak, mit BTC-Echo, daran, dass man nun durch die FMA Liechtenstein reguliert sei und nach europäischem Recht z. B. auch Deutsche an Börsengängen in Paris teilnehmen können. Die BaFin habe als nationale Regulierungsbehörde nichts mit dem europaweiten Angebot zu tun, hieß es darin weiter.

Die Freude Thelens währte indes nicht lange. Am Tag des Erscheinens seines Videos gab die BaFin eine Warnung aus. Es sei von Greyp kein Prospekt veröffentlicht worden, hieß es darin. Nun hat Greyp die Möglichkeit einer Stellungnahme. Sollten die Parteien auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, kann die BaFin das Angebot untersagen. Es bleibt abzuwarten, wer in dieser Auseinandersetzung recht behält. Falls Greyp auf den Verkauf seiner Equity Token in Deutschland verzichten müsste, wäre dies ein schwerer Rückschlag für das gesamte Neufund Projekt.

Startmark

Startmark hält nach Bitbond und Fundament Group das 3. von der BaFin genehmigte STO ab. Es läuft seit dem 16. Juli 2019 und wird, sollte nicht eher der Gesamtnennbetrag von 50 Mio. Euro in der Zwischenzeit eingenommen worden sein, bis 2. Juli 2020 dauern.

Der Ausgabepreis liegt bei 1 Euro pro Startmark-Token. Das STO läuft in mehreren Phasen ab. Vom 16. Juli bis zum 30. September gab es 30 % Rabatt bei maximal 1 Mio. ausgegebenen Token und Mindestinvestition von 1.000 Euro. Vom 1. Oktober bis 30. November 10 % Rabatt bei 2 Mio. maximal ausgegebenen Token und Mindestinvestition von 500 Euro. Ab 1. Dezember dann kein Rabatt mehr (1 Token kostet 1 Euro) bei einer Mindestinvestition von 100 Euro.

Der Token bildet im Gegensatz zu den Firmenanteilen bei Neufund eine Schuldverschreibung ab. Die Schuldverschreibung läuft 15 Jahre bis zum 31. Dezember 2034.

Startmark spezialisiert sich auf das Investment in Startups. Der Käufer des Startmark-Tokens investiert jedoch nicht direkt in ein Unternehmen, sondern vielmehr in ein Portfolio, welches das Startmark Management zusammenstellt bzw. verwaltet. Einige Startups, mit denen Startmark im Gespräch war, findet man auf deren Blog.

Startmark verspricht Renditen von 10 % aufwärts im Jahr, was eine Vervierfachung des Investments nach der Laufzeit von 15 Jahren bedeuten würde. Die Renditen kommen unter anderem aus einem wachsenden Unternehmenswert der Startups bzw. lohnenden Ausstiegen, Gewinnbeteiligungen oder einer Wertsteigerung der Startmark-Token an Handelsplätzen zustande.

Es ist geplant, dass die Token in Zukunft auf regulierten Kryptobörsen gehandelt werden können. Während das erste STO Deutschlands auf der Stellar Plattform abgehalten wurde, hat man sich bei Startmark für Ethereum entschieden.

Fazit

Die große Innovation von Neufund als auch von Startmark ist die Möglichkeit die Finanzierung von Startups auch dem Kleinanleger zugänglich zu machen.

In puncto Flexibilität hat Neufund bestimmt die Nase vorne, da der Anleger direkt in ein Unternehmen investieren kann. Dafür ist es notwendig sich umfassender zu informieren und zu analysieren. Wer also Freude daran hat, sich direkt mit den Startups auseinanderzusetzen, in die er investieren möchte, für den ist Neufund bestimmt die bessere Wahl. Wer im Startupmarkt allgemein Potenzial sieht, sich jedoch nicht mit den ganzen Daten herumschlagen bzw. diese Verantwortung lieber in die Hände von Experten legen möchte, der ist bei Startmark besser aufgehoben.

In Sachen Regulierung hat Startmark durch einen von der BaFin genehmigten Prospekt klar die besseren Karten. Mit dem Segen der BaFin kann man bedenkenlos nach vorne blicken und seinen Weg gehen. Während bei Neufund die Technik einwandfrei funktioniert, sind die regulatorischen Schwierigkeiten eine ernstzunehmende Hürde. Die ständige Unklarheit ist dem Geschäft bzw. den potenziellen Investoren und Startups alles andere als zuträglich.

Wer bei den Renditen besser abschließt, ist schwer zu sagen. Wenn man ein gutes Händchen bzw. Glück hat, ist bei Neufund wahrscheinlich mehr drin. Es gilt zu anzumerken, dass man im schlimmsten Fall bei jeder Investition sein gesamtes Kapital verlieren kann. Da hilft keine BaFin Regulierung oder kein Gewinnversprechen. Man sollte sich von verlockenden Angeboten nicht zu überstürzten Handlungen hinreißen lassen. Laut einem Artikel von Gründerfreunde scheitert die überwiegende Mehrheit der Startups innerhalb der ersten Jahre.

Quelle cryptoticker.io