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Heibel-Ticker 22/45 - Vorsicht vor Aktien aus den falschen Branchen


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Direkt-Link zu dieser Ausgabe im Archiv: https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2035

17. Jahrgang - Ausgabe 45 (11.11.2022)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag


Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts221113.pdf

Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Das Ende des 11-monatigen Bärenmarktes
02.So tickt die Börse: US-Inflationsrückgang sorgt für Kursfeuerwerk
 - Weitere Zeichen für eine Konjunkturschwäche
 - Kein Lehman-Moment in der Kryptowelt
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Stimmungsimpuls stimmt optimistisch
 -
04.Ausblick: Vorsicht vor Aktien aus den falschen Branchen
05.Update beobachteter Werte
 Premium-Marken zum Discount-Preis
 Q-Zahlen stärker als erwartet, dennoch schwächer als zuvor, verkaufen
 Chaos in der Krypto-Welt
 Attraktive Ausgangslage
 Durchwachsene Q-Zahlen
 Gute Q-Zahlen, Laborkapazität für patientenindividuelle Therapien nahezu verdoppelt
 Kaufen als Spekulation auf steigende Energiepreise
 Aktienrückkaufprogramm befeuert Aktie
 Gute Zahlen aufgrund bestehender Verträge, Vorbereitungen für schwaches 2023
06.Leserfragen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung


01. Info-Kicker: Das Ende des 11-monatigen Bärenmarktes

Liebe Börsenfreunde,

Ein Rückgang in der US-Inflation sorgte diese Woche für ein Kursfeuerwerk. Was die US-Zwischenwahlen nicht vermochten, gelang den Konjunkturdaten. In Kapitel 02 zeige ich, warum wir es tatsächlich mit einer bedeutenden Wende zu tun haben. Die US-Notenbank kann erste Erfolge verzeichnen.

Die Kryptowelt versinkt im Chaos. Die zweitgrößte Kryptobörse steht vor der Insolvenz. Ich zeige Ihnen, wie es dazu kommen konnte, sowie was das Ganze für den Bitcoin bedeutet.

Die aktuelle Sentimentanalyse verzeichnet einen Stimmungsimpuls, der in der Vergangenheit häufig ein Vorläufer weiterer Kursgewinne war. Was genau das bedeutet, erläutere ich in Kapitel 3.

Der heutige Ausblick (Kapitel 4) beschäftigt sich kurz mit einer Branchenübersicht. Meiner Ansicht nach müssen Sie jetzt aufpassen, nicht in die falschen Branchen zu investieren, denn sonst werden Sie in den kommenden Monaten trotz gegebenenfalls steigender Aktienmärkte wenig Freude haben.

Neun Updates habe ich diese Woche zu unseren Portfoliotiteln geschrieben. Wir haben einen Biotech-Titel verkauft, einen Ölkonzern ins Portfolio geholt, Quartalszahlen einer Versicherung, eines Bauunternehmens sowie eines Pharmaunternehmens kommentiert, die Vorgänge im Kryptomarkt ausführlich erläutert und vieles mehr. Bitte versäumen Sie daher die Updates nicht.

Die heutigen Leserfragen drehen sich um einen Vergleich zwischen Stanley Black & Decker mit Snap-On, um den Schweizer Franken als Absicherung und um eine Einschätzung zu Big Tech.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

02. So tickt die Börse: US-Inflationsrückgang sorgt für Kursfeuerwerk

Nach dem Jumbo-Zinsschritt der US-Notenbank in der Vorwoche waren die Aktienmärkte nochmals auf Tauchstation gegangen. Doch nur für eine kurze Zeit, denn schon zum Beginn dieser Woche kletterte der DAX über das Niveau von vor der Zinsentscheidung und im Vorfeld der US-Zwischenwahlen flirtete der DAX um 13.600 Punkten mit dem Niveau, das eine offizielle Beendigung des 11 Monate alten Bärenmarktes bedeuten würde.

Im Vorfeld der Zwischenwahlen deuteten Umfragen auf eine rote Welle hin, einen großen Wahlerfolg der Republikaner, die dadurch eine Mehrheit im Senat sowie auch im Kongress erobern würden. Die rote Welle blieb aus, dennoch gibt es ein Kopf an Kopf Rennen um die Mehrheiten im Senat und Kongress. Die Entscheidung steht noch aus, ggfls. wird es eine Stichwahl im Bundesstaat Georgia geben, so dass wir erst Anfang Dezember Klarheit bekommen.

Da an den Finanzmärkten Republikaner im Allgemeinen als wirtschaftsfreundlicher betrachtet werden, war ein Großteil der Kursgewinne im Vorfeld der Wahlen auf die Erwartung der roten Welle zurückzuführen. Grundsätzlich begrüßen es viele US-Amerikaner, wenn bei den Zwischenwahlen jeweils die Partei, der der Präsident nicht angehört, gewinnt. Der Präsident muss dann gegen die Mehrheit des politischen Gegners im Senat und/ oder Kongress regieren und kann kaum noch nennenswerte Gesetzesvorlagen durchbringen. Der gegenwärtige Zustand wird eingefroren und man muss nicht mehr weitere Änderungen fürchten. Das Ausbleiben dieser roten Welle belastete zunächst die Aktienmärkte.

Doch während die Stimmen noch ausgezählt wurden, sorgte gestern die Veröffentlichung der Inflationsrate für Euphorie: Der US-Verbraucherpreisindex ist auf 7,7% zurück gegangen. Vor einem Monat stand der VPI bei 8,2%, für den Monat Oktober wurde ein Wert von 8,0% erwartet. Der stärker als erwartete Rückgang der Inflation befeuert die Hoffnung, dass die US-Notenbank das Tempo der Zinsanhebungen drosseln könnte.

Denn das Tempo ist höher als jemals zuvor in der Geschichte der US-Notenbank: Im März wurde der erste Zinsschritt seit vier Jahren vorgenommen: +0,25%. Im Monatstakt folgten Zinsschritte von +0,5% und dann viermal +0,75%. Die Erwartung für Dezember ist nun von einem weiteren Zinsschritt um +0,75% auf +0,5% zurück gegangen. Wichtiger noch: Die Erwartung des Zielzinses, also des Zinsniveaus, bei dem Jay Powell mit den Zinsanhebungen aufhören wird, ist von zuvor knapp 6% auf unter 5% gesunken.

2022-11-Leitzinskurve
Abbildung 1: Erwartetes US-Leitzinsniveau
Und wenn das Zinsniveau nicht erst bei 6%, sondern schon bei 5% ausreichen sollte, die Inflation einzufangen, dann schwindet auch die Angst vor einer scharfen Rezession. Vielleicht gelingt der Spagat und die US-Wirtschaft kommt mit einem Konjunkturabschwung, schlimmstenfalls einer leichten Rezession davon.

Aufgrund dieser einen Ziffer, 7,7% Inflation statt erwarteter 8,0%, schossen die Aktienmärkte weltweit nach oben. Der Dow Jones legte allein gestern um 3,7% zu, der Nasdaq sogar um 7,3%. Der DAX schoss um 3,4% nach oben und kann dieses Niveau heute halten, obwohl der heute veröffentlichte VPI für Deutschland eine Inflationsrate von 10,4% für Oktober anzeigt (nach 10,0% für September).

Die Renditen vor Staatsanleihen sind in den USA gestern stark gefallen. Bei der 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihe brach die Rendite binnen weniger Minuten von 4,16% auf 3,82% ein.

Seither sprang der US-Dollar Wechselkurs um 3% auf 1,025 USD/EUR. Wenn die Zinsen in den USA künftig langsamer steigen, wird der Zinsvorteil der USA gegenüber dem Euro nicht mehr so stark ausgeweitet. Die Wende am Devisenmarkt hin zu einem stärkeren Euro für die kommenden Monate, die ich Ende Oktober im Heibel-Ticker punktgenau unter "US-Dollar am Wendepunkt" angekündigt hatte, nimmt Form an.

Und, ebenfalls wie von mir angekündigt, der Goldpreis ist gestern um 3,4% angesprungen. Wenn Jay Powell sein Tempo der Zinserhöhungen drosselt, wächst wiederum die Gefahr, dass sein Vorhaben, die Inflation einzudämmen, scheitert. Entsprechend ist der sichere Hafen des Goldes als Alternative zu unserem Papiergeld gestern wieder angesprungen.

Am Aktienmarkt können insbesondere Industrieaktien (+12%) zulegen, angeführt von Pfeiffer Vakuum mit +26% und Heidelberger Druck mit +30%. Die Industrie gilt als besonders konjunkturanfällig und profitiert von den gesunkenen Rezessionsängsten.

Fast genauso stark, wenn auch aus anderem Grund, profitieren die Technologieaktien mit +11,8%. Hier sticht Delivery Hero mit +27% hervor. Wachstumsunternehmen werden aufgrund der in der fernen Zukunft erwarteten Gewinne bewertet. Diese werden stärker abgewertet, je höher das Zinsniveau liegt. Wenn die Zinsen nun nicht mehr so stark ansteigen, profitieren Wachstumsunternehmen.

Mit einem Plus von "nur" 4,7% bildet die Chemiebranche das Schlusslicht dieser Woche. Offensichtlich ließen sich die Preise für Grundstoffe besonders leicht erhöhen, während die Produktionskosten erst mittelbar die Inflation zu spüren bekommt.

Weitere Zeichen für eine Konjunkturschwäche



Bereits am Montag verkündete Mark Zuckerberg, Gründer und CEO von Meta, the Artist formerly known as Facebook bekannt war, im Verlauf des Jahre 2023 insgesamt 11.000 Kündigungen auszusprechen. Von der aktuellen Belegschaft von 87.000 Mitarbeitern sind das immerhin 12,5%. Zudem wurde ein Einstellungsstopp verhängt. Mark Zuckerberg übernahm persönlich die Verantwortung für diesen Schritt und entschuldigte sich, erst so spät auf die veränderte Marktlage zu reagieren. Die Aktie von Meta sprang am Montag um 5% an.

Erst vor einer Woche hatte Amazon einen Einstellungsstopp verkündet. Der Konzern hat während Corona aufgrund der Sonderkonjunktur im Versandhandel seine Mitarbeiterzahl auf 1,5 Millionen hochgeschraubt.

Apple warnte diese Woche vor Produktionsengpässen in Zhengzhou bei der Fertigung von Foxconn. Das iPhone 14 könne nicht in der gewünschten Geschwindigkeit produziert werden, weil ein Lockdown den Großteil der Fertigung lahm lege. Sie sollten sich diese Meldung gut durchlesen, denn im Unterschied zu Meta und Amazon, die über zu viele Mitarbeiter klagen, hat Apple zu wenige. Die Nachfrage nach iPhones übersteigt weiterhin die Fertigungskapazitäten.

Disney veröffentlichte am Dienstag Abend Q-Zahlen, die in allen Bereichen enttäuschten. Die Kosten sind dem CEO Bob Chapek aus dem Ruder gelaufen: Weder mit den Vergnügungsparks Disneyworld, -land, ... konnte er überzeugen, noch mit dem Streaming-Angebot Disney+. Die Aktie ist auf das Niveau des Corona-Crashs gefallen. Ich vermute, die Tage von Chapek sind gezählt.

Die Aktie von Tesla ist unter Druck gewesen, weil CEO Elon Musk Aktien im Wert von 4 Mrd. USD verkauft hat. Er braucht das Geld für Twitter, denn die Übernahme war ein überteuertes Hobby. An Twitter zeigt sich die Spaltung der US-Gesellschaft. Viele beklagen sich über die neue Richtung, die Twitter einschlägt, ... auf Twitter. Es scheint keine Alternative zu Twitter zu geben, dennoch wird das Projekt von Elon Musk bei jeder Gelegenheit von der Presse zum Scheitern verurteilt.

Musk habe die Hälfte aller Mitarbeiter rausgeworfen, um einen Tag später wichtige Mitarbeiter zurückzuholen. Das wird als Wechselmütigkeit Musks kritisiert, dabei ist das in den USA ein ganz normaler Vorgang: Gefeuerten Mitarbeitern wird anschließend ein neuer Vertrag mit niedrigerem Gehalt vorgelegt.

Außerdem habe er vor der Belegschaft gesagt, Twitters Zukunft sei nicht sicher. Das nächste Jahr werde darüber entscheiden, ob Twitter weiter existieren könne. Daraus werden Schlagzeilen gemacht im Tonfall von "Twitter vor dem Untergang" etc.

Sie merken, Elon Musk bläst heftiger Gegenwind ins Gesicht. Für ihn ist das nichts Neues, wenn Sie sich an die frühen Tage von Tesla erinnern. Er spricht wichtige Themen an und findet schnell Lösungen: Die Bots werden beseitigt, zweideutige Identitäten (bspw. Parodien) werden beseitigt, wenn sie nicht explizit den Widerspruch offenlegen, Schutz der Kinder vor Inhalten wird vorangetrieben, ... Ich finde die Richtung, die er eingeschlagen hat, nicht verkehrt. Über seinen Führungsstil kann man sicherlich streiten, doch Stil und Ziel sollten nicht vermengt werden, wie es in der Presse gern getan wird.

Am Donnerstag häuften sich die Meldungen über Stellenstreichungen bei einer Reihe von Banken: Citigroup, JPMorganChase, Morgan Stanley, Goldman Sachs, Barclays, ... Man bereite sich auf ein schwaches Jahr 2023 vor, so die Begründung.

Wenn US-Notenbankchef Jay Powell beabsichtigt hat, den Arbeitsmarkt mit neuen Arbeitssuchenden aufzupeppen, so ist dies gelungen. Branchen, die zuvor über fehlendes Personal geklagt hatten, können sich nun wieder am Arbeitsmarkt bedienen. Und wie durch ein Wunder ist der Lieferkettenstau behoben: Die Häfen haben wieder genügend Mitarbeiter, um die Containerschiffe zu löschen. Die Waren kommen bei den Unternehmen an, der Einzelhandel meldet volle Lager, zu voll, und sucht nach Möglichkeiten, veraltete Saisonwaren abzustoßen. Wir haben ein Unternehmen, das davon profitiert im Portfolio.

Kein Lehman-Moment in der Kryptowelt



Am vergangenen Sonntag gab Gründer und Betreiber der weltweit größten Kryptobörse Binance bekannt, seine FTT Token im Wert von 2,1 Mrd. USD von der zweitgrößten Kryptobörse FTX abzuziehen. FTX stand zuvor schon im Verdacht, Kundeneinlagen für die Besicherung von Krediten zu verwenden. Kredite, mit denen Token aller möglicher Kryptoprojekte gekauft wurden. Shitcoins nennen Bitcoin-Puristen alles, was nicht eng an den Bitcoin gekoppelt ist. Nur der Bitcoin stellt ein wirklich dezentrales Netzwerk dar, das nicht manipuliert werden kann.

Es folgte ein Bankrun, Kunden zogen ihre Einlagen von FTX ab, der Bitcoin stürzte über Nacht von 20.000 unter 17.000 USD, im weiteren Verlauf wurden sogar kurzzeitig Kurse um 15.350 USD erreicht. Einmal mehr zeigt sich, dass die Kryptowelt mit dem Wilden Westen zu vergleichen ist: Es gibt keine Gesetze und keine Behörden, die Kunden schützen.

Gründer und CEO von FTX Sam Bankman-Fried, 30 Jahre jung, hat sich inzwischen entschuldigt und nochmals entschuldigt, zugegeben, dass er Mist gebaut hat, behauptet, dass er gar nicht verstanden habe, was er mit den Kundeneinlagen gemacht habe und hat sich nochmals entschuldigt. Hmm, noch vor Kurzem spekulierte er darüber, ob er nicht JPMorgan Chase mal übernehmen werde. Ich denke, von diesem hohen Ross ist er nun abgestiegen. Es ist durchaus möglich, dass er im Knast enden wird.

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Abbildung 2: Entschuldigungstweet von Sam Bankman-Fried
Doch sicher ist das nicht, der Großteil des Chaos betrifft den Rest der Welt, nicht aber sein Heimatland USA. Dort operiert FTX-US und dort haben bislang alle Kunden noch ihre Einlagen erhalten. Das Chaos befindet sich also im Rest der Welt, die gar keinen Zugriff auf den US-Amerikaner hat.

Wer an dem Desaster Schuld ist, daran lässt Sam Bankman-Fried keinen Zweifel: Changpeng Zhao, Gründer und CEO von Binance.

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Abbildung 3: Sam Bankman-Fried beschuldigt Changpeng Zhao
"Gut gespielt, Du hast gewonnen" schreibt er ihm über Twitter. Changpeng Zhao hatte am Montag noch bekannt gegeben, FTX retten zu wollen. Gestern jedoch gab Sam Bankman-Fried bekannt, dass es eine Übernahme von FTX durch Binance nicht geben werde. Er ließ jedoch offen, wie es stattdessen weitergehen soll. Diese Meldung drückte den Bitcoin dann von 17.000 auf 15.350 USD. Vermutlich wird FTX abgewickelt und viele Kunden haben Milliarden an Vermögen verloren.

In den Medien entwickelte sich Panik: Die Turbulenzen der Kryptowelt würden auf die Finanzbranche übergreifen und könnten dramatische Folgen wie nach der Lehman-Pleite 2008 nach sich ziehen. Doch diese Angst ist unbegründet.

2008 waren es die US-Behörden, die Lehman sehenden Auges Pleite gehen ließen. 2008 war die Finanzwelt vollgepumpt mit wertlosen Immobilienderivaten. Heute haben die Behörden nichts mit der Pleite von FTX zu tun. Und statt das System mit Zinssenkungen zu unterstützen, befinden wir uns heute in einem Zinsanhebungszyklus. Und die Finanzindustrie hat sich noch nicht mit Kryptowährungen und Token vollgesogen, sondern konnte bislang aufgrund der hohen Auflagen für Banken nur in sehr geringem Umfang am Kryptomarkt aktiv sein. Die Verflechtungen sind zu vernachlässigen.

Anders als der Bitcoin. Viele Krypto-Spekulanten gehen über den Bitcoin in die Kryptowelt. Viele beleihen auch ihre Bitcoins, um in der Kryptowelt zu spekulieren. Diese Spekulanten haben derzeit Panik und liquidieren nicht nur ihre Token und Kryptowährungen, sondern auch Bitcoins. Das drückt den Bitcoin.

Ich fürchte, in den kommenden Monaten werden weitere Token-Projekte und Teilnehmer der Kryptowelt Pleite gehen. Der Bitcoin könnte also immer wieder unter Druck geraten. Das ändert jedoch nichts an der konzeptionellen Überlegenheit des Bitcoins. Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass der Bitcoin langfristig eine ernstzunehmende Alternative zu den Papiergeldwährungen darstellt. Mag sein, dass der Kurs noch eine Achterbahnfahrt vollführt, denn wir müssen die Spekulanten aus dem Markt schütteln. Doch im Anschluss sollte sich der Bitcoin stabilisieren, so wie sich nach dem Platzen der Internetblase ebenfalls nur eins von 100 Internetunternehmen am Markt etablierte.
So, nun schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes


INDIZES10.11.22Woche ΔΣ '22 Δ
Dow Jones33.656 3,6%-7,4%
DAX14.254 5,5%-10,3%
Nikkei28.264 3,9%-1,8%
Shanghai A 3.236 0,5%-15,2%
Euro/US-Dollar1,033,6%-9,3%
Euro/Yen143,27-1,7%9,6%
10-Jahres-US-Anleihe3,81%-0,322,30
Umlaufrendite Dt2,04%-0,132,32
Feinunze Gold$1.760 5,2%-3,6%
Fass Brent Öl$96,80 -1,3%22,8%
Kupfer$8.477 8,9%-12,5%
Baltic Dry Shipping$1.390 7,8%-37,3%
Bitcoin$16.916 -20,2%-64,0%



03. Sentiment: Stimmungsimpuls stimmt optimistisch

stimmungsumfrage Um 5,5% ist der DAX in dieser Woche angesprungen. Die Hoffnung auf Erfolg beim Bekämpfen der Inflation, ohne eine schwere Rezession zu riskieren, katapultierte die Aktienbörsen diese Woche nach oben. Wichtige Hürden, deren Überspringen ein Ende des Bärsenmarktes aus technischer Sicht markieren, wurden tatsächlich übersprungen. Es entlädt sich ein Kaufrausch aus einer Mischung von Erleichterung und Angst, die Rallye zu verpassen

Unsere Sentiment-Umfrage verzeichnet den größten Stimmungsumschwung dieses Jahres: um 4,8%punkte ist die Stimmung nach oben geschnellt und markiert mit 4,5% gleichzeitig den mit Abstand höchsten Stand des Jahres.

Ein wenig ungläubig blicken unsere Umfrageteilnehmer aber doch noch aus der Wäsche, denn die Verunsicherung schwindet nur langsam. Mit einem Wert von -0,3 bleiben viele Fragezeichen in den Gesichtern der Anleger, die diesen Kurssprung ungläubig verfolgen.

Auch die Zukunftserwartung folgt dem Stimmungsimpuls nur langsam. Nach -0,3% in der Vorwoche messen wir diese Woche +0,8%, also zaghaften Optimismus.

Die Investitionsbereitschaft hingegen ist mit einem Wert von +2,0 leicht rückläufig gegenüber der Vorwoche (+2,5).

Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex, die von institutionellen Anlegern zum Eingehen von Absicherungspositionen genutzt wird, notiert bei 1,2 und zeigt eine deutlich bullische Positionierung an. Auch in den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE eine bullische Haltung der Anleger.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote hingegen gegenüber der Vorwoche auf dem moderat niedrigen Niveau von 54% belassen. Zwar ist dieses Niveau vor dem Hintergrund des katastrophal verlaufenen Jahres nun recht hoch, doch auf Sicht mehrerer Jahre ist eine normalisierte Investitionsquote von rund 80% zu erwarten.

Die Bulle/Bär-Verteilung, die jedoch am Mittwoch, also direkt nach den Zwischenwahlen, erhoben wurde, zeigt ein Bärenlager, das von 33% auf 47% angewachsen ist, während das Bullenlager von 31% auf 25% schrumpfte. Diese Entwicklung ist noch dem ausgebliebenen Erfolg der Republikaner zuzuschreiben. Die Inflationsentwicklung war damals noch nicht bekannt.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 notiert mit 63% im Bereich der moderaten Gier. Der wesentlich stärker schwankende Short Range Oscillator befindet sich bereits seit Wochen im überkauften Bereich und dürfte durch den Verlauf dieser Woche vom Niveau der Vorwoche bei +6 deutlich angestiegen sein.

Interpretation

stimmung_positiv Ein Stimmungsimpuls, wie wir ihn diese Woche messen, hat in der Vergangenheit häufig zu einigen freundlichen Börsenmonaten geführt. Es ist, als sei der Knoten geplatzt. Die Ukraine erzielt wichtige Landgewinne gegen Russland. China lockert die Corona-Bestimmungen für internationale Geschäftsreisende. Die Inflation ist, zumindest in den USA, rückläufig. Bleibt nur noch eine Sorge: Werden die Energiereserven durch den Winter reichen?

Doch wenn bei drei von vier Krisen konstruktive Fortschritte zu verzeichnen sind, dann kann die Aktienbörse schon mal einen Freudensprung vollführen. Insbesondere nach 11 Monaten mit fallenden Kursen brauchte es nicht viel, um Hoffnung zu schüren.

Bitte geben Sie mir die Möglichkeit, eine kleine Ehrenrunde zu drehen: Am 26.9. zeigte ich in einem Live-Video auf YouTube, dass die Sentiment-Lage für den DAX in den folgenden 6 Monaten einen durchschnittlichen Kurszuwachs von 17% erwarten lässt. Es ist das einzige öffentlich zugängliche Video, das ich dieses Jahr gemacht habe, weil ich diese Information allen zukommen lassen wollte.

Heute, nur 6 Wochen später, steht der DAX um 17% höher als am Tag des Videos!

Mit Hilfe der Sentiment-Analyse lassen sich keine Ereignisse vorhersagen. Und wenn wir mal ehrlich sind: Die Null-Covid Politik in China bereitet mir noch immer Sorge. Und der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist alles andere als Grund zur Freude. Eine Inflation von 7,6% ist auch nicht das, was wir uns für unser System wünschen. Die Aktienmärkte sind nicht gestiegen, weil die Probleme verschwunden sind. Auch sind sie nicht gestiegen, weil Lösungen in Sicht sind.

Die Aktienmärkte sind gestiegen, weil die Stimmung vor 6 Wochen so negativ war, dass eine weitere Verschlechterung kaum mehr denkbar war. Das allein reichte aus, um den Verkaufsdruck abzumildern, die Kurse stiegen ohne positive Meldungen. Erst jetzt, 6 Wochen später, gibt es erste Anzeichen der Hoffnung in den verschiedenen Krisenfeldern. Mehr nicht, und dennoch notiert der DAX um 17% höher.

Wohin geht's von hier aus?

Nun, unsere Umfrageteilnehmer sind voll investiert. Weitere Kursimpulse im DAX können in den kommenden Tagen nur noch durch ausländische Investoren kommen. Eine Annäherung zwischen US-Präsident Biden und Chinas Präsident Xi, die am Montag im Rahmen des G20-Gipfels ein persönliches Gespräch haben werden, könnte ausländische Investoren auf den DAX aufmerksam machen: Immerhin gilt der DAX international als "Export-Index".

Doch ohne neue Impulse dürfte die Rallye kurzfristig eine Verschnaufpause einlegen. Das muss nicht unbedingt mit rückläufigen Kursen einher gehen, sondern kann auch in Form einer Seitwärtskonsolidierung erfolgen.

Doch ob die Rallye in den kommenden Tagen ungebremst weiterläuft, eine Verschnaufpause einlegt oder aber sogar nochmals einen Rücksetzer erlebt, dürfte den Tagesmeldungen unterliegen. Mittelfristig jedoch, auf Sicht von einigen Monaten, hat sich die Situation merklich aufgehellt und bis ins kommende Frühjahr sind deutlich höhere Notierungen möglich.

dollarvorne Der US-Dollar hat mit zwei Wochen Verzögerung nun seinen Abwärtstrend begonnen. Sie erinnern sich, aus Sentimentsicht hatte ich vor zwei Wochen einen Wendepunkt ausgemacht. Sollte der US-Dollar nun anhaltende Schwäche zeigen, so wäre das positiv für die US-Aktienmärkte, da deren internationale Unternehmen ihre im Ausland erzielten Gewinne wieder zu einem günstigeren Kurs bilanzieren können.



04. Ausblick: Vorsicht vor Aktien aus den falschen Branchen

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05. Update beobachteter Werte

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06. Leserfragen

Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

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2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, wieder mehr Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für wichtig halte und überzeugt bin, dass dies vielen Lesern meines Börsenbriefs Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Dividendenaktien: Stanley Black & Decker vs. Snap-On


Lieber Herr Heibel,

was macht SNA soviel besser als SWK?

Sehen Sie eine Chance auf einen Turnaround bei SWK?

VG, Nikolai aus Essen

ANTWORT
Da haben Sie mich ganz schön arbeiten lassen. Stanley Black & Decker erfüllt tatsächlich ebenfalls alle meine Kriterien für eine qualifizierte Dividendenaktie.

Bei der direkten Gegenüberstellung der Zahlen von Snap-On und Stanley Black & Decker gibt es ein Kopf-an-Kopf Rennen: Beide haben in den vergangenen 10 Jahren jedes Jahr die Dividende erhöht. Die Ausschüttungsquote der beiden ist ähnlich. Doch im Umsatzwachstum der kommenden drei Jahre hat Snap-On mit erwarteten 8,4% p.a. die Nase vorn gegenüber Stanley Black & Decker mit nur erwarteten 3,2%. Das führt bei Snap-On zu einem höheren erwarteten Free Cashflow in den kommenden Jahren, und gerade der Free Cashflow ist für Dividendentitel wichtig.

Aber der viel wichtigere Unterschied zwischen den beiden Unternehmen ist der, dass Stanley Black & Decker zu einem großen Teil in China produzieren lässt und durch die permanenten Lockdowns stark betroffen ist, während Snap-On zum größten Teil in den USA produziert. Mag sein, dass in den kommenden Monaten, sollte China Corona in den Griff bekommen, Stanley Black & Decker ein wenig aufholt gegenüber Snap-On, doch ich habe mich bewusst dafür entschieden, bei Dividendenaktien so viele Risiken wie möglich auszuschließen … und China läuft bei mir derzeit als „Risiko“.

Schweizer Franken als Absicherung


Hallo Herr Heibel,

die Politik der EU,insbesondere der EZB bereitet mir zunehmend Sorgen.Wie schätzen sie den Schweizer Franken als relativ sichere und wertbeständige Währung ein?

Mit freundlichen grüßen aus dem Vogtland

Knut aus Plauen

ANTWORT
Nicht ohne Grund bleiben die Schweizer dem Eurosystem fern. Doch die Schweiz ist zu klein, um sich unabhängig vom Euro zu machen. Sollte es um den Euro zu Turbulenzen kommen, so wird das den Schweizer Franken ebenfalls in Mitleidenschaft ziehen. Als eine unter mehreren Absicherungsstrategien ist es sicherlich eine gute Idee, ein paar Schweizer Franken zu halten. Doch ich würde mich nicht allein darauf verlassen.

Wann kauft man Big Tech und Chip-Aktien zurück


Hallo Herr Heibel,

auch wenn sie es bereits oft gesagt haben - bei mir sinkt es leider erst jetzt so langsam ein:
Zwischen Unternehmen und Aktie zu differenzieren.

Ich bin nach wie vor von den meisten BigTechs (Alphabet, Amazon, Microsoft) und Chip-Herstellern (Marvell, Nvidia, AMD) als Unternehmen überzeugt.
Dazu dann noch Disney als Content-Lieferant mit eigener Streaming-Plattform.

Ich werde nun in den sauren Apfel beißen müssen und die Positionen verkaufen bzw. im Fall von Microsoft reduzieren (da war es "nur" der USD).
Ich stelle mir allerdings auch sogleich die Frage: Wann und zu welchem Kurs wieder einsteigen?
Auf welche Trigger muss man achten?
Breakeven von Zins und Inflation? (bzw. sobald dieser zeitlich greifbar wird - die Börse handelt die Zukunft)
Auf bestimmte KGVs bzw. KUVs, PEG, ...? (unter Berücksichtigung der Cashreserven der Unternehmen)

Ich bin noch nicht bereit, die Aktien der Unternehmen, von denen ich nach wie vor überzeugt bin, für die nächste Dekade "abzuschreiben". :)

Danke für eine kleine Hilfestellung.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel aus Essen

ANTWORT
Wer in den kommenden Jahren als Schwerpunkt auf Technologie- und Wachstumsaktien setzt, wird nicht mit der Performance der breiten Aktienmärkte mithalten können. Wachstum ist in Zeiten hoher Inflation zu teuer.

Mag sein, dass das eine oder andere ehemalige Wachstmsunternehmen zu einem Versorger und/oder einer Dividendenaktie wird. Bei Apple kann ich mir das gut vorstellen, eigentlich auch bei Microsoft. Aber der einstige technologische Vorsprung der Tech-Giganten wird kleiner, der Wettbewerb härter und entsprechend werden die Aktien nicht mehr so einfach weiterlaufen.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Tech-Giganten mit Marktkapitalisierungen von 1 Billionen USD und mehr eine beliebte Quelle für Liquidität darstellen: Große Fonds, die neue Investmentideen verfolgen möchten, suchen nach Möglichkeiten im bestehenden Portfolio, Liquidität zu schaffen. Das geht am leichtesten und marktschonendsten bei den großen Tech-Giganten. Ich fürchte, das wird auf Sicht einiger Jahre so bleiben und könnte verhindern, dass diese Aktien neue Hochs erklimmen.

Also: Wann Sie Wachstumsaktien wieder kaufen sollen? Nun, wenn die Inflation niedriger ist als der Leitzins … und das könnte einige Jahre dauern.

07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 

Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.




In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

www.heibel-ticker.de
mailto:heibel/at/sharewise/./com

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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