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Es braut sich was zusammen am US-Häusermarkt


Wer glaubt, die Wall Street hätte aus den Fehlern der letzten großen Weltwirtschaftskrise gelernt, der täuscht sich. Seit dem Jahr 2013 werden neue Gift geladene Cocktails an die Kunden ausgeteilt. Anstatt zweifelhafte Immobilienkredite, wie es bis ins Jahr 2007 geschehen ist werden jetzt mögliche zukünftige Mieteinnahmen weiterverkauft – eine Wette auf die Zukunft per Excellence.

Dabei ist die Idee hinter Verbriefungen eigentlich nicht schlecht. Ein Bündel von Forderungen wird dabei in handelsfähige Wertpapiere umgewandelt und am Kapitalmarkt platziert. Banken hatten dieses Finanzprodukt ursprünglich geschaffen, um Ausfallrisiken von Häusern und Gewerbeimmobilien zu bündeln und weiterzuverkaufen. So mussten sie weniger Eigenkapital für eventuelle Ausfälle hinterlegen und konnten mehr Kredite vergeben. Allerdings übertrieben es viele Finanzinstitute in den Vereinigten Staaten mit diesem Geschäft, die Papiere verkamen zu Ramsch.

Der Start war im Jahr 2013 bei der Blackstone Tochter Invitation Homes mit einer Verbriefung von über 400 Milliarden US-Dollar an zukünftigen Mieteinnahmen on Einfamilienhäusern. Käufer sind damals wie heute Pensionskassen, Versicherungen und Investmentfonds – eben alle, wo der Otto Normal Bürger seine Ersparnisse fürs Alter aufbewahrt. Aktuelle Schätzungen besagen, dass diese Finanzinstrumente inzwischen über 2 Billionen US-Dollar ausmachen.

Privat Equity Firmen beherrschen den US-Häuser Markt und haben einen Marktanteil von circa 30%. Sie befeuern mit ihrer Nachfrage den US-Häusermarkt und können gleichzeitig den Eigenkapitaleinsatz massiv drücken, da für normale Häuser weniger Sicherheiten hinterlegt werden müssen. Das Vorgehen ist dabei komplett neu. Bisher hat die Finanzindustrie nur große Komplexe und Mehrfamilienhäuser gekauft – allerdings sind die Beteiligungsgesellschaften inzwischen durch ihr Investment in die Einzelhäuser zum größten Vermieter in den USA aufgestiegen.

Nach der Krise ist vor der Krise!

Blackrock und Co gehen dabei sehr schlau vor. Nach der letzten Krise wurden zu erst die Häuser-Flipper mit Kapital versorgt. Diese sollten die nicht vorhandene Nachfrage wieder anschieben. Das Risiko wird minimiert, da man bis zum Verkaufszeitpunkt die Miete der Häuser kassiert. Das Risiko ist somit ausgelagert.

Wenn dann die selbst angefachte Blase platzt, wird massiv in Zwangsversteigerungen Geld investiert und das Spiel beginnt wieder von Neuem. Dieses Verhalten nennt man im Übrigen Antizyklisches Verhalten.

Bei diesem Verhalten haben die Private Equity Firmen jedoch einen unfairen Vorteil: BlackRock ist wegen mehrerer Einsätze für die US-Regierung stark in die Kritik geraten, da das Unternehmen bei annähernd allen Rettungsaktionen während der Finanzkrise 2007/2008 beteiligt war. Allein für die Abwicklung der Portfolios der Investmentbank Bear Stearns und des Versicherungsunternehmens AIG erhielt BlackRock mindestens 180 Millionen Dollar von der US-Notenbank FED unter dem damaligen Vorsitzenden Ben Bernanke. Danach unterstützte BlackRock die amerikanische Zentralbank bei Milliardengeschäften mit Hypothekenpapieren und beriet sie beim Einstieg bei der Citigroup. Die FED heuerte zudem BlackRock-Experten an, um die öffentlich-rechtlichen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac zu untersuchen. BlackRock agierte während der Finanzkrise auf Risiko und Kosten der Steuerzahler. „BlackRock gehört zu den großen Gewinnern der Rettungsaktion“, sagte Michael Smallberg vom Project on Government Oversight, einer unabhängigen Organisation in Washington, die Entscheidungen der US-Regierung kontrolliert

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Quelle investorenausbildung


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