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Die Geister die ich rief.


Die Geister die ich rief.

Griechenland war seit jeher für Nordeuropäer ein beliebtes Ferienziel. Dies wird sich jetzt aber zusehends ändern. Nicht zuletzt auch durch den Ausgang der jüngsten Wahlen. Wie kann es geschehen, dass in einem Land, wo Gemütlichkeit „Großgeschrieben“ wird, ich erinnere an ein in aller Munde liegendes Lied wie „Griechischer Wein“, Straßenschlachten und gewalttätige Demonstrationen an der Tagesordnung stehen und jetzt auch noch der Faschismus Einzug hält. Ich kann es Ihnen sagen. Wenn man jemanden in die Enge treibt, einem die Lebensgrundlage entzieht, wird sich dieser währen. Wir sehen dies auch in der Tierwelt. Sanfte und den Umgang mit Menschen gewohnte Tiergattungen, werden zu reißenden Bestien, wenn man sie in die Enge treibt und sie keinen Ausweg mehr sehen.

Wie konnte es soweit kommen, dass öffentlich darüber gesprochen wird, (zu lesen in FAZ 01.05.2012) „straffällig gewordene Ausländer in Auffanglager gesteckt werden um sich das nötige Geld für die Rückreise in ihr Heimatland zu verdienen und die Landesgrenzen zu verminen“. Ich möchte nochmals daran erinner, das es sich hier um Griechenland und nicht um ein zentralafrikanisches Land handelt.

Blicken wir ein paar Jahre zurück. Mit der Lehmann Pleite im September 2008, wurden die meisten Staaten gezwungen, Hilfspakete für ihre Banken zu schnüren, um deren Bankrott zu verhindern. Griechenland war besonders stark getroffen, was zu einem explodieren der Staatsverschuldung führte. Während es jedem Volkswirt, spätestens zwei Jahre später bewusst war, das nur ein rigoroser Kapitalschnitt und somit Schuldenerlass für Griechenland und eine anschließende Rückkehr zur Drachme, unausweichlich ist, wurde ein Hilfspaket um das andere geschnürt. Nicht etwa um Griechenland zu helfen, so wurde es und wird es auch immer noch von den Politikern und auch Medien dargestellt, nein, vielmehr wurde den Gläubigern der griechischen Schulden Zeit gegeben, Ihre „Schäfchen ins trockene zu holen“. Oder beherrscht unsere Politiker doch ein geistiges Vakuum?

Mitverantwortlich oder ich würde sagen der Hauptgrund für diese Misere in Griechenland, ist der Euro als Währung. Ein Land dessen Wirtschaft und soziales System auf eine sogenannte „Weiche Währung“ aufgebaut ist, soll plötzlich mit einer sogenannten „Harten Währung“ wirtschaften. Das kann nicht funktionieren. Nicht ohne wirtschaftliche und soziale Reformen. Das gleiche Szenario haben wir in anderen südeuropäischen Staaten wie, Portugal, Spanien und auch Italien. Profiteure waren mit der Einführung des Euro, nur jene Staaten deren wirtschaftliches Umfeld auch zuvor einer stabilen bis starken Währung zugrunde lag, wie Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich, also der nördliche Teil Europas. Die Rechnung bekommen wir gerade präsentiert. Immer mehr südeuropäische Staaten sind nicht mehr Herr ihrer Finanzen. Sie benötigen Hilfe. Von wem? Natürlich von jenen Staaten die jahrelang von diesem Missstand profitiert haben.

Wie wurde oder wie wird den verschuldeten (ausgebeuteten) Ländern geholfen. Sie werden von den Profiteuren zum Sparen verdammt. Deren Wirtschaft wird erstickt, deren Bewohner als verschwenderisch und als nicht sparwillig bezeichnet. Können wir so präpotent, so herablassend sein und unsere südlichen Nachtbaren als faul bezeichnen?  Wir die unseren Wohlstand nicht zuletzt auch auf deren Kosten erlangt haben. Wir die über genügend Wohlstand verfügen um ein Unternehmen das Luxusgüter erzeugt zum reichsten, börsennotierten Unternehmen weltweit zu führen. Müssen wir Geschäfte stürmen um die neuesten Errungenschaften der Entbehrlichkeit zu ergattern, während unsere Nachbaren ums tägliche überleben kämpfen? Wie weit werden wir noch gehen oder besser gesagt, werden wir noch gegangen, um unser System aufrecht zu erhalten? Ein System dessen Tragfähigkeit von lediglich 10% des Gesamten bestimmt wird.

Dass dieses System auch einstürzen kann, hat uns Griechenland bei seinen jüngsten Wahlergebnissen gezeigt. Dies geschieht wenn auch die breite Mittelschicht unter Zugzwang gerät auch diese um ihre Existenz bangen müssen. Immer dann kommt es zu größeren Umwälzungen. Man braucht nur einen Blick, zurück in die Geschichte werfen. Ein bisschen erinnert mich das auch an den amerikanischen Bürgerkrieg. Nordstaaten gegen Südstaaten. Auch wenn die Vorzeichen damals umgekehrt waren. Vor dem Ausbruch des Krieges 1861 hatten die Südstaatler den höchsten Lebensstandard in der ganzen Welt. Hervorgerufen durch rissige Plantagen die mit billigem Geld - den Sklaven, betrieben wurden und somit konkurrenzlos günstig waren. Die Nordstaatler hatten die Industrie und benötigten qualifizierte und somit teure Arbeitskräfte. Vergleicht man das mit dem heutigen Europa, so können die Nordstaatler dank der für sie günstigen Währung, wirtschaftlich wachsen und zu Wohlstand kommen. Während den Südstaatler durch die teure Währung, die Wirtschaft und der Wohlstand in den Händen schmilzt.

Es besteht also umgehender Handlungsbedarf. Die Schulden beseitigen und die Wirtschaft zum wachsen bringen. Die politische Entwicklung in Griechenland könnte nun zum Umdenken  der 10% in unserem System beitragen, Abstriche in Kauf zu nehmen und auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten um nicht das gesamte System zum Einsturz zu bringen. Ein Schuldenschnitt für Griechenland und dessen Austritt aus der gemeinsamen Währung den Euro, könnte wegweisend für das weiterbestehen der gemeinsamen Währung in den anderen Staaten sein. Keiner weiß wie die Auswirkungen eines solchen Schrittes sein werden.

Es gibt Wege die gegangen werden müssen um sie den Nachkommen zu offenbaren. Erst danach wird man wissen ob dieser Weg bestreitbar oder undurchdringlich ist.

Je nachdem wie sich dieser Weg erweist, wird er Richtungsweisend für andere sich in Bedrängnis  befindlichen Staaten sein. Es muss endlich gehandelt werden.

Ich habe es vermieden beteiligte oder verantwortliche Personen oder Unternehmen beim Namen zu nennen. Jeder der sich mit diesem Thema bisher auseinandergesetzt hat, wird den Zusammenhang selbst herstellen können.

Tirom, 09.05.2012
 

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