Gold- war es das für das Jahr 2016?
Lieber Leser,
der Kapitalabzug aus dem größten Gold ETF SPDR Gold Trust, war in den vergangenen Wochen der höchste seit November 2015. Möglicherweise hängt das auch an der Beruhigung der Märkte durch Notenbanken, nach dem überraschenden Brexit. Langfristig sollte man Gold allerdings auch nicht unterschätzen, denn der Goldpreis ist nicht nur in Zeiten mit einem erhöhten Risiko interessant, sondern auch als Anlagealternative zu festverzinslichen Wertpapieren, deren Realrendite sehr gering bis negativ ist.
Und da einige Notenbanken nun demnächst mit der ultralockeren Geldpolitik, weiter aufs Gaspedal drücken dürften, wie es aktuell aussieht, könnte sich der Goldpreis in solch einem Umfeld stabil halten. Wie stabil oder unstabil, hängt jedoch auch davon ab, wie locker die Geldpolitik in den USA bleibt. Denn sofern dort die Verzinsungen steigt, gibt es eine Alternative zu Gold.
Die Erwartungen hinsichtlich der steigenden Zinsen sind allerdings aktuell noch gespalten. Auf der einen Seite sprechen gute US-Konjunkturdaten dafür, auf der anderen Seite könnte es Marktverwerfungen geben, sofern sich die FED dafür entscheidet, den Zins zu stark anzuheben. Der Grund dafür ist folgender.
Die Rendite der langlaufenden Anleihen ist aktuell sehr tief, auch in den USA. Wird der kurzfristige Zins zu schnell und zu steil zum Steigen gebracht, könnte es zu einer inversen Zinskurve kommen, die wiederum ein Zeichen für eine Rezession darstellt. So geschehen beispielsweise auch kurz vor der Finanzkrise in 2008. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das der FED bewusst, weshalb sie den steilen Zinsanstieg bisher vermieden hat. Bleibt sie weiterhin auf diesem, vorsichtigen Pfad in 2016, so dürfte auch der Goldpreis davon profitieren. Ohne Korrekturen geht es aber auch in diesem Fall nicht.
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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse
