BVB: Ist DAS ein Fluch oder Segen?

Lieber Leser,

der mutmaßlich anstehende Transfer von Mats Hummels zum FC Bayern erhitzt derzeit die Gemüter der BVB-Fans und vieler anderer Fußballfreunde. Überraschend daran ist, dass der Vorgang so frühzeitig an die Öffentlichkeit gelangte und offiziell bestätigt wurde. Doch Borussia Dortmund musste als Aktiengesellschaft so reagieren. Dies hat Vor- und Nachteile für den Klub in der Causa Hummels.

Aktiengesellschaft steht in der Mitteilungspflicht

Denn ein Aktienunternehmen muss seine Anleger stets über relevante Entwicklungen im Unternehmen mittels einer Ad-hoc-Mitteilung unterrichten – und zwar rechtzeitig und zeitnah. Der Paragraf 15 des Wertpapierhandelsgesetzes regelt dies eindeutig. Wenn der Vorstand seiner Pflicht nicht nachkommt, droht Ärger. Siehe VW, die sich mit einer Sammelklage in Höhe von 2,5 Mrd. Euro herumplagen müssen, weil sie ihre Anleger angeblich zu spät über den Abgasskandal informiert haben.

Veröffentlichung setzt FC Bayern unter Druck

Mit Sicherheit hat es dem Vorstand widerstrebt, den möglichen Transfer mitten in der Saison bekannt zu geben. Die Empörung der eigenen Fans und das Medienecho waren da vorprogrammiert. Auf der anderen Seite sehe ich auch einen Vorteil für den BVB. Denn die Verlautbarung setzt nun den FC Bayern mächtig unter Druck. Borussia Dortmund muss nicht verkaufen und hat schon klar zu erkennen gegeben, Hummels nur gegen eine adäquate Transfersumme ziehen zu lassen. Dieses Angebot müssen die Bayern nun quasi öffentlich verhandeln.

BVB kann sich in aller Ruhe nach Ersatz umschauen

Der BVB kann sich derzeit ungestört nach Ersatz umschauen. Bei aller Wertschätzung für Mats Hummels: Aber gute Innenverteidiger zu einem vernünftigen Preis lassen sich einfacher finden als außergewöhnliche Stürmer oder offensive Mittelfeldspieler. Im Moment hält also der BVB meiner Meinung nach alle Trümpfe in der Hand.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse