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Wunschanalyse Geneart


Mitglieder haben diese Wunschanalyse schon vorab per Mail erhalten.

Wunschanalyse Geneart

Herzlich Willkommen zur Wunschanalyse von Sharewise.com in Zusammenarbeit mit dem Heibel-Ticker.de Börsenbrief. Unsere Mitglieder haben sich diese Woche eine Analyse der Geneart AG gewünscht.

Geneart laut Sharewise.com:

  Prognositiertes Kursziel kaufen halten verkaufen
6 Mitglieder Ø 18,95 € 6 - -
0 Analysten Ø kein - - -


Geneart (WKN A0J J4L)

 

1.) Fundamentale Analyse

Eine fundamentale Analyse bei einem noch so jungen Biotechnologieunternehmen ist naturgemäß nicht ganz einfach. Nichtsdestotrotz will ich es an dieser Stelle versuchen, alleine schon um ihnen, sehr geehrte Leser und Leserinnen, ein wenig zu verdeutlichen, was die Geneart AG eigentlich tut.

Die Geneart AG ist ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen im Bereich des sogenannten "Genetic Engineering and Processing". Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt also auf der Herstellung optimierter, künstlicher Gene (Fachbegriff: Gensynthese). Diese werden dann hauptsächlich in der Entwicklung neuer Impfstoffe verwendet.

Der seit dem Jahr 2003 betriebene Geschäftsbereich "Gene Evolution" umfasst darüber hinaus die Generierung von Genvarianten und deren Registrierung in einer Genbibliothek. Diese Genbibliothek kann man sehr gut vergleichen mit der Antikörperbibliothek HuCAL aus dem Hause MorphoSys, nur das hier eben Gene (Definition eines Gen: Ein Gen ist ein Abschnitt auf der Desoxyribonukleinsäure (DNA), der die Grundinformationen zur Herstellung einer biologisch aktiven Ribonukleinsäure (RNA) enthält.) in einer Genbibliothek gesammelt werden wohingegen MorphoSys mit HuCAL eine Antikörperbibliothek (Definition Antikörper: Antikörper (Immunglobuline, im internationalen Sprachgebrauch auch Immunoglobulin) sind Proteine (Eiweiße) aus der Klasse der Globuline, die in Wirbeltieren als Reaktion auf bestimmte Stoffe, sogenannte Antigene, gebildet werden. Antikörper stehen im Dienste des Immunsystems.) betreibt.

Der dritte Geschäftsbereich "Gene Delivery" konzentriert sich auf die Produktion DNA basierter Plasmid-Vektoren und Wirkstoffe. Mit Hilfe der künstlichen Gene werden moderne Medikamente und Bioprodukte wie auch neue Therapeutika und Impfstoffe hergestellt.

Geneart beliefert dabei sowohl Pharma-, wie auch Chemie- und Biotechnologieunternehmen und darüber hinaus sogar Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Gesellschaft bewegt sich also in einem hochdynamischen Markt, der zudem gut gegen neue Konkurrenten abgeschottet ist, da enormes technisches Know How vorhanden sein müsste, um ein Kokurrenzunternehmen aufzubauen.

Gegründet wurde Geneart im Jahre 1999 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Es handelte sich dabei um einen sogenannten Spin-Off der Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Wagner, Dr. Marcus Graf sowie Prof. Dr. Hans Wolf. Das operative Geschäft der damaligen Geneart GmbH lag zunächst in der Entwicklung und Herstellung von synthetisch hergestellten Genen, die zur Entwicklung von Impfstoffen beitrugen.

Im Frühjahr des Jahres 2006 jedoch beschloss das Management den Börsengang. Das Grundkapital belief sich damals auf 1.593.900 Euro bestehend aus ebenso vielen Stückaktien. Im Zuge des IPO wurden 650.000 Stückaktien bzw. Euro aus einer Kapitalerhöhung einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Weitere 110.000 Stückaktien boten die Altaktionäre zum Kauf an und es gab auch eine Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) in Höhe von 100.000 Stücken. Die Zeichnungsfrist lief vom 17. Mai 2006 bis 19. Mai 2006 und die Preisspanne lag zwischen 24,00 und 29,00 Euro. Letztlich wurden 27,00 Euro als Emissionspreis festgesetzt und der erste Börsenkurs am 23. Mai 2006 lag im Entry Standard (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse bei ebenfalls 27,00 Euro.

Gegen Mitte/Ende des Jahres 2007 führte Geneart mit der Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 1:1 de facto einen Aktiensplitt durch, so dass heute ca. 4,5 Mio. Aktien existieren. Davon halten Prof. Dr. Ralf Wagner 18,53%, Prof. Dr. Hans Wolf 15,87%, die S-Refit AG 11,63%, EquiNet 8,17% und Dr. Marcus Graf 2,56%. Weiterhin halten auch andere wichtige Mitarbeiter noch kleinere Aktienpakete und der Streubesitz liegt bei 33,85%. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt beim aktuellen Aktienkurs von etwa 14,50 Euro bei ca. 65 Mio. Euro. Demgegenüber steht ein Umsatz von 12,32 Mio. Euro im Jahr 2007 sowie ein EBIT von 1,8 Mio. Euro (sowohl nach HGB wie auch nach IFRS). Für 2008 plant das Unternehmen einen Umsatz zwischen 16,5 Mio. Euro und 18 Mio. Euro bei einem EBIT (IFRS) von 2,5 Mio. Euro bis 2,8 Mio. Euro. Diese Planungen halte ich für recht konservativ, aber selbst wenn das Unternehmen nur diese Planzahlen einhalten würde, ergäbe sich somit ein KUV 2008e von etwa 4 sowie ein KGV 2008e von ca. 25, was für einen derart wachstumsstarken Biotechwert nicht zu viel erscheint. Denn erfolgreiche amerikanische Biotechs werden mit KUVs nicht unter 5 und KGVs bis zu 40 gehandelt.

Zudem halte ich diese Planzahlen wie gesagt für äußerst konservativ. Denn das Unternehmen hat zuletzt zahlreiche positive Meldungen herausgebracht, z.B. die europäische Patentierung eines in der Entwicklung befindlichen HIV Impfstoffs, eine Technologie- und Vertriebskooperation mit dem Pharmariesen Boehringer Ingelheim, eine Erweiterung des Vertrages mit dem US National Cancer Institute sowie die Bewilligung von Fördergeldern für das gezielte Design von Impfstoffkandidaten. So stieg der Umsatz im 1. Quartal 2008 nach vorläufigen Zahlen auf 3,9 Mio. Euro, was einem Wachstum von mehr als 60% gegenüber dem 1. Quartal 2007 entsprach. Das EBIT in Q1/2008 lag bei 0,5 Mio. Euro nach 0,4 Mio. Euro in Q1/2007, ein Plus von 25%. Auf Basis dieser Quartalszahlen ist absehbar, dass das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnprognosen für 2008 wohl deutlich übertreffen können wird. So rechne ich mit einem Umsatz von 20 Mio. Euro bei einem EBIT von über 3 Mio. Euro, wodurch das KUV 2008e auf 3,25 und das KGV 2008e auf etwa 20 sinken würde.

Wie angesprochen werden erfolgreiche amerikanische Biotechs, aber auch deutsche Biotechs (siehe MorphoSys) mit KUVs von 5 und mehr sowie KGV von 40 und mehr gehandelt. Somit würde sich bei Einhaltung der Planzahlen schon eine Kurschance von 25% bis 60% ergeben, die bei Erreichung der von mir erstellten Prognosen sogar auf 50% bis 100% steigen. Wie man es auch drehen und wenden mag, die Aktie ist aus fundamentaler Sicht ein glasklarer Kauf. Denn das Unternehmen ist nahezu konkurrenzlos, die Markteintrittsbarrieren sind hoch und die Bewertung relativ günstig, was evtl. auf das Listing im wenig regulierten Entry Standard zurückzuführen sein könnte. Die Empfehlung aus fundamentaler Sicht kann aber nur auf STRONG BUY lauten, denn Geneart ist quasi die "Gen-MorphoSys"...

 

2.) Charttechnische Analyse

Geneart AG, Chart, 3 Jahre

 

Geneart AG, Chart, 1 Jahr


 

Sowohl der 3-Jahres-Chart, wie auch der 1-Jahres-Chart, die ich Ihnen beide mitgebracht habe, zeigen ein ähnliches Bild. Nach dem IPO im Jahr 2006 ging es mit der Aktie zunächst deutlich nach oben, das ganze Jahr 2007 war dann jedoch ausschließlich von fallenden Kursen geprägt. Im Februar 2008 hat die Aktie dann jedoch bei 9,40 Euro einen Boden gefunden und stieg nahezu schon V-förmig nach oben. Im April 2008 gelang dann der Ausbruch aus dem vorher bestimmenden Abwärtstrend und die Aktie schoss in der Spitze bis auf fast 17 Euro nach oben (Mitte Mai 2008). Seitdem ist der Kurs nun wieder etwas zurückgekommen. Unterstützung findet die Aktie dabei einmal auf Höhe der Unterkante des nun neuen Aufwärtstrends bei 14,20 Euro sowie bei horizontalen Unterstützung bei etwa 13,40 Euro.

Aber viel wichtiger und entscheidender; kurzfristig läuft die Aktie in eine Dreiecksformation hinein, deren Auflösung eine größere Kursbewegung auslösen dürfte. Da der RSI dereit eine eher leicht überverkaufte Situation anzeigt, ist derzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Ausbruch aus dieser Formation nach oben auszugehen. Dies würde den Kurs dann kurzfristig stark beflügeln und die Aktie müsste bis mindestens 18 Euro laufen. In der weiteren Folge wären auch Kurse weit über 20 Euro denkbar, die sich ja auch mit der fundamentalen Einschätzung der Aktie decken.

Somit ist auch aus charttechnischer Sicht ganz klar eine STRONG BUY Empfehlung gerechtfertigt. Allerdings gibt es bei Auflösung der Dreiecksformation nach unten auch gewisse Risiken, so dass man auf jeden Fall einen Stoppkurs im Bereich 12,88 Euro platzieren sollte.

 

3.) Sentimenttechnische Analyse

Auf den ersten Blick fällt die Sentimentanalyse natürlich nicht so gut aus. Es existiert keine einzige Empfehlung eines Analysten für die Aktie und die ShareWise Mitglieder haben 3x Strong Buy und 3x Buy vergeben und sind somit allesamt positiv gestimmt, was eher kontraindikativ zu werten wäre. Nicht aber in diesem Fall, denn insgesamt nur sechs Empfehlungen sind dafür nicht aussagekräftig genug. Zudem haben sich alle ShareWise Mitglieder, die diese Aktie empfohlen haben, intensiv mit dem Wert befasst. Die Tatsache das es weder bei ShareWise noch sonst irgendwo irgendeine Analystenempfehlung zu dieser Aktie gibt, zeigt daher eher, dass die breite Masse der Anleger das Unternehmen entweder gar nicht kennt oder zumindest die Technologie bisher kaum bewerten konnte. Daher ist die Sentimentanalyse auf Basis der ShareWise Daten in diesem Fall ausnahmsweise komplett zu vernachlässigen.

Vielmehr sprechen die komplett fehlenden Analystenempfehlungen und die nur sechs Empfehlungen durch ShareWise Mitglieder dafür, dass die Aktie der breiten Masse noch vollkommen unbekannt ist, was dann wiederum sogar eher für die Aktie sprechen würde. Denn eine Aktie, die kaum jemand kennt, kann auch kaum jemand besitzen und somit gibt es für den Fall, dass die Anleger den Wert entdecken, genügend potentielle Käufer, die den Kurs dann nach oben treiben können und werden.

 

4.) Zusammenfassung

Die fundamentale Analyse der Geneart Aktie hat ein klares STRONG BUY ergeben, die charttechnische Analyse ergibt ebenfalls ein klares STRONG BUY. Die Sentimentanalyse ist in diesem Fall absolut zu vernachlässigen, denn die Aktie ist weder unter den Analysten noch unter den Privatanlegern wirklich bekannt. Somit kann man bei dieser Aktie von einer unentdeckten Perle sprechen, in die man als Biotechinvestor nicht verzichten sollte. Wie der eine oder die andere von ihnen vielleicht weiß, bin ich sehr begeistert von MorphoSys und deren Geschäftsmodell. Allerdings steht die Geneart AG m.E. auf einer Stufe mit MorphoSys, nur das die Bewertung aufgrund des geringeren Bekanntheitsgrades deutlich niedriger liegt. Ich habe hier schon einige Wunschanalysen erstellt, aber dies ist das erste Mal, dass ich nach der Analyse einer Aktie derart begeistert bin, das ich mir wohl in Kürze selbst einige Aktien dieser Company ins Depot legen werde. Die Empfehlung für die Aktie der Geneart AG lautet daher sowohl auf kurzfristig wie auch auf langfristig STRONG BUY. Kurzfristig möchte ich beim Kursziel nicht zu hoch greifen, da die Märkte insgesamt derzeit noch etwas instabil sind. Daher liegt mein kurzfristiges Kursziel bei "nur" 18 Euro. Langfristig ist jedoch deutlich mehr drin und ich halte auf Sicht von 12-18 Monaten eine Kursverdopplung der Aktie nicht für ausgeschlossen. Einziger Kritikpunkt, den ich derzeit sehe, ist das die Aktie nur im Entry Standard und damit in einem wenig regulierten Markt gelistet ist, was die Risiken etwas erhöht. Sollte sich der Vorstand der Geneart AG zu einem Wechsel in den Prime Standard entschliessen, so wäre ich wunschlos glücklich mit dieser Aktie!

 

 

Über den Autor

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, ist schon seit Zeiten des damaligen Neuen Marktes als intimer Kenner der Hightechbranche bekannt. Er betrieb in den Jahren 1998 bis 2001 zusammen mit einem Partner eine der damals führenden Börsenhotlines sowie eines der damals führenden Börsenportale und gehörte damit zu den Ersten, die das Potential von Aktien wie Amazon.com, eBay oder Intershop Communications erkannten. Im Gegensatz zu vielen anderen Experten riet er allerdings rechtzeitig im März 2000 zum Ausstieg aus dem Neuen Markt und warnte sehr frühzeitig vor Luftnummern wie ComROAD, Gigabell oder Infomatec. Mittlerweile gehört er zu den aktivsten Sharewise Mitgliedern und zeichnet sich dabei durch exzellentes Börsen Know How aus. Dabei liegt seine Spezialität unverändert im Hightechsektor, den er aufgrund eines Informatikstudiums auch bestens einschätzen kann.

 

 

NÄCHSTE WOCHE: ENDE DER IMMOBILIENKRISE

Aktien nehmen die Realität vorweg. Wenn die Immobilienkrise in 6 bis 9 Monaten zu Ende sein sollte, werden die Immobilienaktien heute beginnen zu steigen.

Stimmen Sie hier ab, welche Aktie ShareWise Experte Stephan Heibel aus diesem Anlass für Sie nächste Woche analysieren soll!

  • Aareal Bank
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