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Wunschanalyse Gold als "Sicherer Hafen" in Krisenzeiten


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Wunschanalyse Gold als "Sicherer Hafen" in Krisenzeiten

Herzlich Willkommen zur Wunschanalyse von Sharewise.com in Zusammenarbeit mit dem Heibel-Ticker.de Börsenbrief. Unsere Mitglieder haben sich diese Woche eine Analyse des "Sicheren Hafens" Gold gewünscht.

KENNZAHLEN VON GOLD LAUT SHAREWISE.COM

Es gibt keine „Aktie“ für Gold. An der Börse werden Aktien von Goldminenbetreibern und von Goldsuchern (Explorern) gehandelt. Doch deren Aktienkurs unterliegt anderen Risiken, als der Goldpreis selbst.

Es gibt einige Goldzertifikate, ETFs und Fonds, die den Goldpreis 1:1 abbilden. Ich werde auf diese Instrumente in meiner Analyse näher eingehen.

Und schließlich gibt es Goldbarren und Goldmünzen. Das physische Gold. Die heutige Wunschanalyse behandelt insbesondere das physische Gold. Damit Sie sich jedoch ein besseres Bild machen können habe ich den Chart der Goldpreisentwicklung in Euro anhand des australischen Goldzertifikates „Gold Bullion Security Ltd. Preferred“ als Referenz gewählt.
 

  Prognositiertes Kursziel kaufen halten verkaufen
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ISIN AU00000GOLD7
Kurs aktuell: 656,56 € oder 93,95 US$ je Unze (US$/Oz)

SICHERER HAFEN: GOLD ALS ZAHLUNGSMITTEL STABIL SEIT 5.000 JAHREN

„Was macht eigentlich den Wert des Goldes aus?“ werde ich immer wieder gefragt. Ganz einfach: Es glänzt und sieht schön aus, es ist schwer zu finden und die Menschen vertrauen dem Gold schon seit 5.000 Jahren. Wie lange gibt es den Euro schon? Wir haben diese Tage seinen 10. Geburtstag feiern müssen... oder zumindest den 10. Geburtstag der Verrechnungseinheit, denn das Papiergeld selbst haben wir ja erst seit 2002.

Es gab in der Geschichte immer wieder gut funktionierende Papiergeldsysteme, solange die Institution, die das Papiergeld ausgab, ein Einlöseversprechen abgab und dieses Versprechen in einer bestimmten Goldmenge bestand. 1944 beispielsweise wurde unser heutiges Finanzsystem geboren, der US-Dollar übernahm damals die Führungsrolle vom Britischen Pfund. Die Briten waren aufgrund des Krieges pleite und so boten sich die Amis an, den weltweiten Handel mit Rohstoffen in US-Dollar abzurechnen. Sie versprachen, für je 35 im Umlauf befindliche US-Dollar eine Unze Gold vorzuhalten. Das war das sogenannte „Goldfenster“, an dem jeder Anleger seine US-Dollar gegen physisches Gold tauschen konnte.

1971 schloss der US-Präsident Nixon dieses Goldfenster. Er sagte, die USA werden die US-Dollar nicht mehr gegen Gold eintauschen. Das war ein ziemlicher Schlag ins Gesicht der Anleger, die dem Gold vertraut hatten. Bis 1980 stieg der Goldpreis von 35 auf 875 USD/Oz.

Seither stützt sich die Finanzwissenschaft auf die Wirtschaftskraft als Maßstab für die Geldmenge: Die Verschuldung eines Landes darf nicht höher sein als 60% des Bruttoinlandsproduktes (BIP, in Deutschland aktuell 62%, in den USA 66%). Die Neuverschuldung darf nicht über 3% des BIPs ausmachen (in Deutschland wurde dieses Ziel bereits dreimal verfehlt, die USA stehen nach dem Hilfspaket von 700 Mrd. USD bei über 5% Neuverschuldung).

Und nun stellt sich unsere Bundeskanzlerin Merkel vor die Fernsehkameras und behauptet, unsere Spareinlagen (Giro, Festgeld & Sparbuch) seien „sicher“. Soweit ich mich recht erinnere war Minister Blüm in einer ähnlichen Partei wie Frau Merkel. Und Blüm sagte damals bereits, unsere Renten seien „sicher“.

Nein, ich will hier nicht schwarz malen, denn das macht depressiv und in einer solchen Stimmung trifft man keine vernünftigen Entscheidungen. Aber ich will auch nicht die Augen verschließen von den Gefahren, die in diesen Tagen von den Finanzmärkten ausgehen. Schauen Sie sich mal die Liste der in den vergangenen Wochen gescheiterten Finanzinstitute an: AIG, Bayern LB, Bear Stearns, Dexia, Dresdner Bank, Fannie Mae, Fortis, Freddie Mac, HBOS, HSH Nordbank, Hypo Real Estate, HypoVereinsbank, IKB, Indymac, KfW, LBBW, Lehman Brothers, Merrill Lynch, RBS, Morgan Stanley, Northern Rock, Sachsen LB, Société Génerale, Wachovia, Washington Mutual, WestLB. Das sind nur die Großen! Auf Internetseiten, die auch die kleinen Pleiten zählen steht der Zähler bei über 300.

1925 kostete das T-Model von Ford, also der erste Massenwagen vom Fließband, genau 290 US-Dollar. Heute legen Sie locker das hundertfache für einen einfachen Ford auf den Tisch. Wenn Ihr Großvater also damals einen Betrag für Sie in seiner Matratze eingenäht hat, der so hoch war, dass man sich damals ein Auto davon kaufen konnte, so können Sie heute damit lediglich ein paar mal Tanken.

„Was macht eigentlich den Wert des Goldes aus?“ Nun, Menschen vertrauen dem Gold. Und sagen Sie mir nun nicht mehr, dass Menschen auch dem Euro oder dem US-Dollar vertrauen. Dieses Vertrauen verschwindet in diesen Tagen. Und so, wie das Vertrauen in unser Papiergeld schwindet, so steigt der Goldpreis.

 

GOLDPREISENTWICKLUNG AN DEN FINANZMÄRKTEN...

Nach dem Goldpreisanstieg von 35 auf 875 USD/Oz in den 70er Jahren fiel der Goldpreis bis 1999 auf 260 USD/Oz zurück. Doch mit dem Platzen der Internet-Blase begann der Goldpreis eine Renaissance. Unter starken Schwankungen stieg der Goldpreis bis auf 1.040 USD/Oz in diesem Frühjahr an, derzeit pendelt der Goldpreis zwischen 870 und 940 USD/Oz, einmal abgesehen von dem heftigen Ausverkauf auf 750 USD/Oz Mitte September.

Der heftige Ausverkauf auf 750 USD/Oz wird in den Finanzforen oftmals den Notenbanken zugeschrieben. Es wird behauptet, dass die Notenbanken vor dem Hintergrund der schlechten Finanzmarktlage den Goldpreis drücken, um nicht offensichtlich werden zu lassen, wie das Vertrauen in die Finanzmärkte schwindet. Notenbanken würden dazu ihre Goldbestände verkaufen oder wild über den Futures-Markt spekulieren und dadurch manipulieren. Ich halte das für Quatsch, denn alle Spekulationen müssen zu einem späteren Zeitpunkt wieder glatt gestellt werden und eine solche Manipulation wäre also nur sehr kurzfristig. Auch die Goldverkäufe der Notenbanken sind in meinen Augen Unsinn. Die Goldbestände der Notenbanken bleiben seit Jahren etwa stabil. Die letzten maßgeblichen Goldverkäufe nahm die Schweizer Nationalbank vor vier Jahren vor, damals wurde der gesamte zum Verkauf gestellte Bestand von einer südafrikanischen Goldmine gekauft, die damit ihre Lieferverbindlichkeiten billiger erfüllte, als durch den Goldabbau unter Tage.

Jedoch fürchtet man derzeit eine Rezession auf den Weltmärkten. Und diese Befürchtung führte dazu, dass die Rohstoffe ausverkauft wurden. Die Rohstoffpreise fielen, Sie werden es am Ölpreis gesehen haben, der von 147 auf 87 USD/Fass einbrach. Anleger zogen in diesen Wochen ihre Vermögen aus Rohstofffonds ab. Die Rohstofffonds mussten für die Auszahlungen ihre Bestände liquidieren, und das entsprechend dem versprochenen Verhältnis. Also wurde parallel zu den Kupfer, Nickel, Zink und Ölverkäufen auch eine Menge Gold verkauft.

Gleichzeitig gab es viele Hedgefonds, die auf den steigenden Goldpreis gesetzt hatten. Doch Hedgefonds sind in den vergangenen Wochen reihenweise pleite gegangen, sie mussten ebenfalls ihre Goldpositionen liquidieren. Auch das hat den Goldpreis in den Keller gedrückt.

So kommt es, dass in der Zeit, in der Banken reihenweise ihre Tore schließen der Run auf das Gold fast unbemerkt bleibt. Aber nur fast, denn...

...UND BEI DEN HÄNDLERN PHYSISCHEN GOLDES

...denn finden Sie mal eine Goldmünze oder einen Goldbarren. Die US-Mint, die staatliche Prägeanstalt der USA, hat den Verkauf der Goldmünzen American Eagle und Buffalo bis auf weiteres eingestellt. Grund: Die Lager sind leer, die Produktion bis Anfang nächsten Jahres ist ebenfalls bereits verkauft.

Bei meinem Goldhändler, proaurum in Berlin, muss ich inzwischen zunächst fragen, was sie denn zur Zeit vorrätig haben. Immer wieder kommt es zu Lieferproblemen bei bestimmten Goldmünzen. Der „kleine Mann von der Straße“ hat die Zeichen der Zeit erkannt und deckt sich mit Gold ein. Gleichzeitig finden aber auf den internationalen Finanzmärkten Liquidationen von Fonds und Zertifikaten statt und drücken den Goldpreis künstlich nach unten. GUT FÜR UNS, denn wir können so noch immer günstig das physische Gold kaufen, sofern wir noch welches finden!

 

GOLDPREISENTWICKLUNG IN EURO UND US-DOLLAR

Soweit sind die Zusammenhänge noch recht einfach. Kompliziert wird es aber spätestens jetzt, wenn wir die Goldpreisnotierung in US-Dollar auf unsere Belange übertragen, da wir im Euroland leben. Aber auch dieser Zusammenhang sollte Sie nicht überfordern:

Wenn der US-Dollar schwach ist, dann müssen mehr US-Dollar für eine Unze Gold gezahlt werden. Der US-Dollar fällt seit der Jahrtausendwende, entsprechend dem fallenden US-Dollar ist der Goldpreis gerechnet in US-Dollar seit der Jahrtausendwende angestiegen.

Zuerst ist der US-Dollar recht langsam gefallen. Und auch der Goldpreis ist zunächst sehr langsam angestiegen. Die beiden Bewegungen haben sich gegenüber dem Euro fast aufgehoben, denn bis 2004 hatte der Goldpreis gerechnet in Euro sich kaum verändert. Während in den USA also die Goldrallye schon ins fünfte Jahr ging, hatten wir in Euroland davon noch nichts gemerkt.

Doch dann erholte sich der US-Dollar zwischenzeitlich gegenüber dem Euro und der Goldpreis gemessen in US-Dollar stieg dennoch an. Das war dann das erste mal, dass wir in Euroland von dem steigenden Goldpreis Notiz nahmen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits wiederholt zum Kauf von Goldmünzen aufgerufen und nutzte diese Entwicklung, um meine Leser aufzufordern, das in einer Hausse befindliche Gold noch schnell günstig einzukaufen.

Inzwischen hat sich der Goldpreis auch in Euro gerechnet bereits verdoppelt. Damit sind nun endgültig diejenigen widerlegt, die noch lange behaupteten, der schwache US-Dollar sei für die Goldhausse verantwortlich. Seit 2005 ist es offensichtlich, dass auch der Euro an Vertrauen verliert.

WIE HOCH KANN DER GOLDPREIS STEIGEN?

Oh, das ist eine schwere Frage. Wenn wir uns die letzte Goldhausse in den 70ern anschauen, damals hat sich der Goldpreis von 35 auf 875 USD/Oz verfünfundzwanzigfacht. Also wäre 25 x 260 (Ausgangspreis dieser Rallye) = 6.500 USD/Oz.

Ein anderer Ansatz ist wiederum der, den US-Dollar um die Inflation zu bereinigen. Mit dieser Methode kommt man auf ein Dollarpreisziel von 2.600 USD/Oz. Auch nicht schlecht, oder?

Wir können auch schauen, was ein Ford damals und heute kostet: Damals betrug der Preis für die Unze Gold noch 24 USD/Oz. 290/24 = 12. Ein Ford Focus kostet heute etwa 27.000 US-Dollar. Wenn Sie 12 Unzen für einen Focus auf den Tisch legen müssen, dann wäre der Preis je Unze bei 2.250 USD/Oz.

Naja, mit diesen Methoden der Kaffeesatzleserei kann ich Ihnen so ziemlich jeden Goldpreis begründen. Doch es ist schwer, das Vertrauen der Anleger zu „messen“. Wenn ich mir jedoch die Gründe für den aktuell künstlich niedrigen Goldpreis anschaue, die Liquidationsverkäufe, dann erwarte ich nach deren Beendigung einen schnellen Anstieg über den alten Höchstkurs von diesem Frühjahr bei 1.040 USD/Oz. Ich erwarte, dass diese Marke bis zum nächsten Frühjahr übersprungen wird. Und dann sehen wir weiter.

 

WIE VERHÄLT SICH GOLD IN EINER DEFLATION?

Das sehen wir in diesen Tagen: Wir befinden uns seit 15 Monaten in einer Vermögensdeflation, seit diesem Juli deflationieren sogar die Preise für die Grundnahrungsmittel und die Energieversorgung. Und wie wir sehen fällt auch der Goldpreis.

Das liegt eben daran, dass in dieser Phase alle verfügbaren Werte versilbert werden müssen, um den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dies können Kreditrückzahlungen sein, Liquiditätsabflüsse aus Fonds oder aber auch die technischen Effekte der Rohstoffmärkte, die über breit angelegte Zertifikate und ETFs den Goldpreis mit in den Keller reißen.

Wenn nun das Geld wirklich rar und dadurch mehr wert wird, dann sollte der Goldpreis auch weiterhin fallen. Die Geschichte hat gezeigt, dass in deflationären Zeiten der Goldpreis zumindest weniger fällt, als die anderen Preise. Gold ist also auch bei einer Deflation ein guter Wertaufbewahrungsort.

Sollte die Europäische Zentralbank also plötzlich Schritte unternehmen, mit denen sie das verloren gegangene Vertrauen in den Euro wieder herstellt, und dazu würde eben auch ein Deleveraging des Finanzsystems gehören (also eine Rückführung der starken Geldmengenausweitung durch Mehrfachbeleihungen), dann würde dieser Prozess so schmerzhaft, begleitet von Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise, sein, dass Goldmünzen und Goldbarren auch in dieser Phase eine beliebte Sicherheitsrücklage bleiben dürften.

 

DIE BESTEN GOLDANLAGEN

Es gibt diverse Möglichkeiten, in Gold zu investieren. Doch wenn es hart auf hart kommt, dann ist nur das physische Gold wirklich etwas wert. Schauen Sie selbst:

Sie können in Goldminenaktien investieren. Doch die meisten Goldminenbetreiber auf der Welt schließen noch immer ihre Minen. Aufgrund der Währungssituation (beispielsweise in Südafrika) steigen die Abbaukosten im Inland stärker an, als für das Gold auf den Weltmärkten in schwachen US-Dollars eingenommen wird. Der Goldabbau lohnt sich also in vielen Ländern nicht. Warum sollten Sie also Goldminen kaufen, wenn sie nicht produzieren? Ich sehe da eine zu große Gefahr.

Die großen, etablierten Goldminenbetreiber haben in den vergangenen Jahren viel Geld für teure Goldvorkommen ausgegeben. Die Kosten für eine Unze Gold ist bei den großen Minengesellschaften von 280 USD/Oz im Jahr 2000 auf über 700 USD/Oz heute gestiegen. Da sind kaum Gewinne möglich. Und neue Goldvorkommen werden nur noch teurer.

Natürlich gibt es eine Menge kleiner Goldminen, die kurz vor der Profitabilität stehen. Diese werden sich bei einem steigenden Goldpreis schnell mal verdoppeln und vervielfachen. Doch gleichzeitig gibt es politische Unruhen in den meisten Ländern, wo Gold abgebaut wird. Es gibt Streiks von Gewerkschaften, es gibt Unwetter, die der Mine Schaden zufügen können. Es gibt jede Menge zusätzliche Effekte, die eine einzelne Mine von heute auf morgen aus dem Markt werfen können.

Es gibt Gold-Zertifikate. Ich habe vor einigen Jahren entsprechende Zertifikate als kurzfristige Anlagevehikel empfohlen. Man kann damit gut auf Preisschwankungen spekulieren, denn sie sind per Mausklick schnell ins eigene Depot gekauft.

Glücklicherweise war kein Zertifikat von Lehman Brothers in meiner Empfehlungsliste. Das wäre nun nämlich vermutlich wertlos oder zumindest hätten Sie keinen Zugriff darauf. Und wollen Sie mir garantieren, dass die Zertifikate von ABN Amro (WKN 859341) „sicher“ sind? Dann schon eher das Zertifikat von der Deutschen Börse (WKN A0S9GB) oder von ETF Securities (WKN A0N62G), denn die legen zumindest physisches Gold in Tresore und gewähren den Anteilseignern Zugriff darauf. Doch die Kosten des Zugriffs sind natürlich exorbitant hoch. Aber immerhin, es ist möglich.

Es gibt einen Fonds, der Gold und Silber für seine Anteilseigner kauft und verwahrt. Es handelt sich um den Central Fund of Canada (US-Kürzel CEF), Sie können den Fonds leider nur in Ihr US-Depot kaufen. In Deutschland fallen zu hohe Steuern an. Bei diesem Fonds gehört das zu den Anteilen hinterlegte Gold in das Sondervermögen. Also selbst wenn der Fondsemittent pleite geht haben Sie noch Zugriff auf Ihr Gold.

Schließlich gibt es noch Royal Gold (RGLD), ein Unternehmen aus Denver, USA, das mit Goldlizenzen handelt. Royal Gold finanziert den Abbau von Gold in Goldminen, lässt sich jedoch in Gold bezahlen. Dadurch umgeht Royal Gold alle Probleme, die ein Minenbetreiber hat (Streiks, Unwetter, sonstige Produktionsprobleme), sondern erhält je nach Abbaugeschwindigkeit eine vom Goldpreis abhängige variable Zahlung. Es hat sich gezeigt, dass die Aktien von Royal Gold wie ein Optionsschein auf den Goldpreis reagiert: Bei steigendem Goldpreis schießt die Aktie um so mehr in die Höhe, und umgekehrt. Also nichts für schwache Nerven.

Bleibt noch das physische Gold: Münzen oder Barren. Ich habe einmal ausgerechnet, dass der Aufpreis ab 100 Gramm Goldbarren so gering ist, dass es vergleichbar mit dem Kauf von Aktien über die Börse ist. Und wenn Sie Ihre Goldbarren in ein Bankschließfach packen, dann können Sie ruhig schlafen und zahlen ebenfalls nicht mehr, als für ein Aktiendepot an Jahresgebühr anfällt: Meist unter 100 Euro. Das lohnt sich also schon ab einem Anlagebetrag von 10.000 Euro, also derzeit etwa 500 gr. Gold.

Wenn Sie kleinere Einheiten kaufen möchten, dann sollten Sie einen Blick auf die Münzen werfen. Diese haben bei den kleineren Beträgen nämlich meist einen geringeren Aufpreis zum Goldwert als die kleinen Barren. Es gibt jede Menge Unzen (1 Unze = 31,105gr.): Goldeagle (USA), Krügerrand (Südafrika), Panda (China), Maple Leaf (Kanada), Kängeruh (Australien), Philharmoniker (Österreich)...

Eine Unze Gold notiert aktuell in Euro bei 656,52 EUR/Oz. Bei proaurum werden die Unzenmünzen aktuell zu 666-673 EUR angeboten (je nach Verfügbarkeit und Beliebtheit sowie Legierung, ist aber für Sie als Anleger zu vernachlässigen). Damit ergibt sich ein Aufpreis für die Unze von 1,4% bis 2,5% zum Goldwert.

Ich persönlich habe vor vielen Jahren angefangen mir die alten Kaiser Wilhelm Goldmünzen zu kaufen. Diese stammen aus den Jahren 1871 bis 1915, enthalten 7,16 gr. Gold und kosten derzeit rund 150 Euro. Mit Erschrecken muss ich jetzt jedoch feststellen, dass diese Münzen bei proaurum gar nicht mehr angeboten werden. Vielleicht finden Sie ja einen Münzhändler Ihres Vertrauens, der noch solche Münzen vorrätig hat.

Ich würde physisches Gold nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen. Wenn Sie anfangen, über eBay Gold zu ersteigern, dann laufen Sie zum einen große Gefahr, von einem der zahlreichen Betrüger hinter’s Licht geführt zu werden, und zahlen davon abgesehen die gleichen Preise wie beim Händler.

Verkaufen hingegen können Sie gerne über eBay. Dort erzielen Sie bessere Preise als beim Händler, denn der muss für seine Echtheitsgarantie eine Bearbeitungsgebühr abziehen. Und wenn Sie das Zertifikat Ihres ursprünglichen Kaufes aufbewahren, dann können Sie über eBay gute Preise erzielen. Allerdings würde ich noch ein paar Jahre mit dem Verkauf warten! :-)

 

FAZIT

Gold als Bestandteil Ihrer Vermögensplanung kann in diesen unsicheren Zeiten durchaus einen Anteil von 30% einnehmen. Für kurzfristige Goldpreisspekulationen gibt es beispielsweise die Aktie Royal Gold. Für Ihre Absicherung sollten Sie jedoch physisches Gold, egal ob in Barren oder Münzen, in ein Bankschließfach packen. Sie schlafen dann während der Krise besser. Und meiner Ansicht nach wird diese Krise noch einige Monate, wenn nicht Jahre, andauern.

Der Goldbulle ist gerade einmal 9 Jahre alt. Meistens werden Goldbullen 17 Jahre alt. Wir haben also noch einige Jahre Zeit. Daher lohnt sich in meinen Augen der Kauf von physischem Gold.

 

  

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.
 
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Stephan Heibel

 

 

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Wir erleben derzeit wohl die größte Finanz- und Wirtschaftskrise seit der Weltwirtschaftskrise 1929. Ausgehend vom amerikanischen Immobilienmarkt (Subprime Kredite) griff die Krise auf den Bankensektor über und könnte sich nun tatsächlich zu einer neuen Weltwirtschaftskrise ausweiten. In diesen Phasen sind normalerweise nicht-zyklische Aktien wie die großen Pharmakonzerne, die sogenannte Big Pharmas, zumeist eine gute Wahl der Geldanlage.

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